FC Bayern - Matthäus erneuert Kritik an Ibiza-Reise: "Rummenigge und Hoeneß hätten Truppe nie wegfliegen lassen"

Von Maximilian Lotz
Mit den Medien kann er heute besser. Einst meinte Matthäus: "Ich bin keine Extrawurst, also kann ich auch sehr gut ohne den Senf einiger Journalisten leben."
© getty

Lothar Matthäus hat seine Kritik an der Ibiza-Reise einiger Spieler des FC Bayern München nach der Niederlage in Mainz erneuert.

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"Gegen einen Abend in einer Münchner Disko hätte sicherlich keiner was gesagt, aber diese Aktion war unangebracht", schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne: "Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge hätten die Truppe nach einem 1:3 in Mainz niemals zwei Tage wegfliegen lassen."

Ein Großteil des Teams war am Samstag zu einem Kurztrip auf die Ferieninsel aufgebrochen. Laut Sportvorstand Hasan Salihamidzic war die Reise genehmigt. "Vergangene Woche haben uns die Spieler darüber informiert, dass sie die beiden trainingsfreien Tage in der Gruppe auf Ibiza verbringen möchten", sagte er auf Anfrage von Münchner Medien und fügte hinzu: "Wir haben das als teambildende Maßnahme akzeptiert."

Matthäus kann dieser Argumentation nicht folgen. "Für mich ist das keine Teambildung-Maßnahme, sondern eine Freizeitgestaltung einiger Profis. Allein am Umstand, dass nicht die ganze Mannschaft dabei und selbst der Kapitän daheim geblieben ist, kann man erkennen, dass es hier nicht um das Team geht. Denn sonst wären sie geschlossen verreist. Und außerdem steht nach dieser Saison fest, dass diese Bayern-Mannschaft einfach kein wirkliches Team ist", schrieb der 61-Jährige.

Laut Bild reisten Manuel Neuer, Thomas Müller, Kingsley Coman, Sven Ulreich, Dayot Upamecano und Bouna Sarr nicht mit nach Ibiza.

Matthäus nimmt Nagelsmann in Schutz

Matthäus, der die Reise schon am Sonntag kritisiert hatte, nahm indes Trainer Nagelsmann, der dem Team schon vor der Niederlage in Mainz zwei trainingsfreie Tage gewährt hatte, in Schutz.

"Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Julian Nagelsmann diesen Ausflug gerne gestrichen hätte. Aber es wäre für ihn sehr riskant gewesen, hier ein Machtwort zu sprechen ohne danach einen Großteil der Kabine zu verlieren", schrieb Matthäus. "Zwischen der Autorität eines jungen Bayern-Trainers, der noch nicht allzu viele Erfolge vorzuweisen hat und dem Verlust an Ansehen und Respekt in der Mannschaft, ist es ein sehr schmaler Grat."

Stattdessen hätte der Klub seiner Meinung nach aktiv werden und nach der Pleite in Mainz die "sogenannte Teambuilding-Maßnahme" streichen müssen.

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