Manager Max Eberl freut sich nicht nur über das Weiterkommen seines Klubs Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal, sondern für den ganzen deutschen Fußball auch über das Aus des FC Bayern München.
"Es ist schön für die Bundesliga, für den Pokal, dass die Bayern nicht Pokalsieger werden. Das Double können sie schon mal nicht holen", sagte Eberl nach der 5:0-Gala seiner Mannschaft gegen den FC Bayern in der zweiten Pokal-Runde. "Ich denke, dass wir sie wirklich beeindruckt haben und sie ein bisschen ratlos waren, aus welchem Grund auch immer."
Der FC Bayern lag schon nach 21 Minuten mit 0:3 zurück, nach der Pause erzielte Breel Embolo noch einen Doppelpack. "Man träumt ab und zu von so etwas. Aber das so etwas mal Realität wird, glaubt man nicht. Das war eine großartige Leistung", erklärte Eberl und sprach von einer "magischen Nacht". Gladbach habe "herausragend verteidigt und nach vorne sehr, sehr gut Fußball gespielt".
Bayern-Einzelkritiken: Wer war der Schlechteste unter den Schlechten?
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Borussia Mönchengladbach hat den FC Bayern demontiert und aus dem DFB-Pokal geschmissen. Wer war bei den Münchnern der Schlechteste unter den Schlechten? Die Noten und Einzelkritiken.
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YANN SOMMER: Hatte in der ersten Halbzeit exakt zwei Ballkontakte mit den Händen, parierte Gnabrys Versuch problemlos und pflückte eine Ecke. Ansonsten fast ohne Beschäftigung. Nach dem Wechsel dann aber etwas mehr gefordert und ohne Fehler. Note 2,5.
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JORDAN BEYER: Konzentrierte Leistung als linkes Glied der Dreierkette. Ließ Gnabry kaum einen Stich, beschränkte sich vornehmlich auf die Defensive. Sehr solide Vorstellung, nach 53 Minuten angeschlagen raus. Note 2,5.
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MATTHIAS GINTER: In seinem Kerngeschäft tadellos, schaltete sich sogar noch etwas mehr nach vorne ein als Pendant Beyer. Unaufgeregt, souverän, auch untre Druck immer mit einer guten Lösung. Note 2.
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NICO ELVEDI: Im Abwehrzentrum nicht zu überwinden, meldete Lewandowski komplett ab und fand genug Zeit für offensive Akzente - wie beim Zuspiel auf Embolo vor dem vierten Tor. Note 1,5.
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JOE SCALLY: Erfüllte seine Aufgabe rechts im Mittelfeld ohne Tadel. Starker Einsatz gegen Sane kurz vor der Pause, den er grundsätzlich auch gut im Griff hatte. Offensiv nicht so auffällig wie schon in der Saison. Nach 69 Minuten ausgewechselt. Note 2,5.
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DENNIS ZAKARIA: Überragend im offensiven Umschalten und mit unfassbarer Power. Auch stark als Abräumer vor der Abwehr. Brutal gutes Spiel. Einziger Kritikpunkt: Hätte auch ein Tor machen müssen. Note 1,5.
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KOUADIO KONE: Raketenstart mit dem Tor nach 78 Sekunden. Mit Zug nach vorne, stark im Dribbling, defensiv aggressiv. Im zweiten Durchgang nicht mehr ganz so auffällig. Trotzdem das wohl beste Spiel seiner Karriere. Note 1,5.
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RAMY BENSEBAINI: Ständiger Antreiber als Schienenspieler über die linke Seite und Doppeltorschütze nach 21 Minuten. Rückte kurz nach der Pause in die Dreierkette zurück und verteidigte in neuer Rolle solide. Note 1.
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JONAS HOFMANN: Der beste Spieler auf dem Platz in der ersten Halbzeit. Schlich sich immer wieder davon, nutzte die Freiräume. Nach der Pause etwas dosierter, aber auch da noch gefährlich. Note 1,5.
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LARS STINDL: Kümmerte sich im Pressing um Kimmich und deckte den fast komplett zu. Offensiv wie schon in den letzten Spielen aber nicht so auffällig. Nach 69 Minuten war Schluss für den Kapitän. Note 2,5.
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BREEL EMBOLO: Unglaublich präsent in den Zweikämpfen, war von keinem Bayern-Spieler zu halten. Holte den Elfmeter raus, erzielte entschlossen zwei Tore. Nach 73 Minute ausgewechselt. Note 1.
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LUCA NETZ: Kam kurz nach der Pause für Beyer und reihte sich auf Bensebainis Position links ein. Führte sich sofort mit dem Assist zum fünften Tor ein. Fügte sich auch sonst nahtlos ein. Note 2.
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ALASSANE PLEA: Kam nach 69 Minuten für Stindl ins Spiel. Mit ein paar Ansatzchancen, aber ohne die ganz großen Akzente in einem allerdings längst entschiedenen Spiel. Note 3.
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PATRICK HERRMANN: Ersetzte Scally für die letzten rund 20 Minuten. Schob über rechts gut an, mit ein paar brauchbaren Flanken. Note 2,5.
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MARCUS THURAM: Durfte auch noch knapp 20 Minuten ran. Hatte aber fast keine Aktionen mehr. Ohne Bewertung.
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FLORIAN NEUHAUS - Kam nach 73 Minuten für Hofmann und bekam damit wenigstens ein bisschen Spielpraxis. Ohne Bewertung.
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MANUEL NEUER: Bei vier Gegentoren machtlos, beim vierten unglücklich getunnelt. Immerhin entschärfte er Embolos Kopfball in der 11. mit einem grandiosen Reflex und auch stark gegen Zakaria (55.). Note: 3,5.
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BENJAMIN PAVARD: Im Offensivspiel setzte er kaum Akzente, im Defensivspiel leistete er sich einige Unachtsamkeiten. Vor dem 0:2 verlor er seinen Gegenspieler Bensebaini aus den Augen, vor dem 0:5 Embolo. Note: 5,5.
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DAYOT UPAMECANO: Völlig von der Rolle. Vor dem 0:1 ließ er sich von Embolo austanzen, dann ermöglichte er Hofmann und Embolo Großchancen. Nachdem er auch noch das 4:0 verschuldet hatte, in der 55. ausgewechselt. Note: 6.
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LUCAS HERNANDEZ: Entging zwar einer Haftstrafe, bestrafte sich dafür aber mit einer verheerenden Leistung gegen Gladbach selbst. Vor dem 0:2 hob Hernandez das Abseits auf, ehe er den Elfer zum 0:3 verschuldete. Note: 5,5.
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ALPHONSO DAVIES: Mit seinem Ballverlust leitete Davies das 0:1 ein. Anders als von ihm gewohnt kurbelte er das Offensivspiel nicht an, man sah ihn nur selten in der gegnerischen Hälfte. In der 55. ausgewechselt. Note: 5.
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JOSHUA KIMMICH: Er kämpfte im zentralen Mittelfeld zwar wie immer, spielerische Akzente setzte er aber nicht. Für seine Verhältnisse mit einer sehr schwachen Passquote von nur rund 80 Prozent. Note: 4,5.
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LEON GORETZKA: Lange sehr unauffällig, ehe er kurz vor der Pause mit einem ungenauen Distanzschuss und einem tollen Pass auf Sane in Erscheinung trat. Mitte der zweiten Halbzeit leicht angeschlagen ausgewechselt. Note: 4,5.
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SERGE GNABRY: Bewies als einziger Bayern-Spieler vor der Pause Zug zum Tor, blieb in seinen Aktionen und Abschlüssen aber zu ungenau. Note: 4.
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THOMAS MÜLLER: Auf der Zehn über weite Strecken ein absoluter Totalausfall. In der 71. blockte er einen Schuss seines Kollegen Kimmich, drei Minuten später scheiterte er immerhin mit einem Drehschuss an Sommer. Note: 5.
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LEROY SANE: Ging immer wieder ins Dribbling, blieb aber immer wieder hängen und verlor so zu viele Bälle. Immerhin setzte er auch immer wieder energisch nach. Note: 4,5.
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ROBERT LEWANDOWSKI: Einmal kam er in der ersten Halbzeit in einer vielversprechenden Position an den Ball, da stand er aber im Abseits. Nach der Pause noch mit einem ungefährlichen Kopfball (59.). Note: 5.
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NIKLAS SÜLE: Kam in der 55. für den unterirdischen Upamecano und stabilisierte die Abwehr etwas - was aber auch durch die nachlassenden Gladbacher Angriffsbemühungen bedingt war. Note: 3,5.
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KINGSLEY COMAN: Probierte sich nach seiner Einwechslung in der 55. auf beiden Flügeln und setzte auch ein paar Akzente, die aber letztlich ertraglos blieben. Leistete sich in der Schlussphase eine angeregte Diskussion mit Bensebaini. Note: 4.
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CORENTIN TOLISSO: In der 64. für Goretzka eingewechselt. 13 Minuten später scheiterte er mit einem Kopfball an der Latte. Note: 3,5.
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JOSIP STANISIC: Kam in der 67. für Gnabry und stellte sich gleich mit einem Abschluss vor, der aber über das Tor segelte. Note: 3,5.
Jonas Hofmann über die Bayern-Spieler: "Rattert im Kopf" Trainer Adi Hütter sagte: "Wir wir die Tore herausgespielt haben, das war absolute Weltklasse. Ein mehr als verdienter Sieg heute. Es ist alles aufgegangen. Was mich ärgert, sind so Rückschläge wie in Berlin. Zu Hause lassen wie immer fast die Sau raus. Wir freuen uns über diesen historischen Sieg." Er und sein Trainerteam haben "die Bayern auch gut analysiert und gesehen, dass sie sehr hoch stehen und Eins-gegen-Eins verteidigen."
Jonas Hofmann, der ein überragendes Spiel machte, erlebte nach der furiosen Anfangsphase ratlose Gegenspieler: "Wenn du 0:3 hintenliegst nach 20 Minuten, dann rattert es im Kopf. Dann sind auch die Bayern nur Menschen. Das ist glaube ich auch völlig normal."