FC-Bayern-Präsident Herbert Hainer: "Bayern wird sich nie für den letzten Punkt verschulden"

Von SPOX/SID
Herbert Hainer sprach im Interview über die Finanzen der Bayern und eine mögliche "Lex Bayern".
© imago images

Präsident Herbert Hainer (66) von Bayern München hat über die Finanzen des Klubs gesprochen und erklärt, wie der sportliche Erfolg gewährleistet werden soll, gerade angesichts der Corona-Pandemie. Außerdem warf er den Vorwurf einer Sonderbehandlung des Triple-Gewinners wegen der Verlegung des Pokalspiels bei Holstein Kiel vehement zurück.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Es gibt keine Lex Bayern", sagte Hainer bei Sport1. Hainer verwies in seiner Begründung darauf, dass der deutsche Rekordmeister "eine höhere Belastung in der Bundesliga als jeder andere Verein" habe. Diese ergebe sich nicht nur aus der höheren Anzahl der Spiele, sondern auch aus der deutlich kürzen Sommerpause nach dem Finalturnier in der Champions League.

Deshalb habe der Deutsche Fußball-Bund (DFB) der Verlegung der Zweitrunden-Partie von 23. Dezember auf 13. Januar zugestimmt, und auch Kiel sei nicht dagegen gewesen. "Die Entscheidung ist für alle Beteiligten vernünftig", betonte Hainer.

Außerdem erklärte er, dass die Münchener die wirtschaftlichen Faktoren beim Kampf um Titel nie vernachlässigen würden. "Wir haben aber schon den Anspruch, den sportlich größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Immer unter der Maxime, dass wir dabei wirtschaftlich vernünftig handeln. Der FC Bayern wird sich nie groß verschulden, nur, um dem letzten Punkt nachzujagen" sagte Hainer.

Dass man die Saison, falls man das Triple nicht verteidigen wird, als Enttäuschung bezeichnen könne, bezeichnete Hainer zudem als "Fehlinterpretation". "In diesem Fall müssten wir jedes Jahr alles gewinnen. Das geht natürlich nicht", sagte er.

Angesichts der hohen Verluste aufgrund der Corona-Pandemie erklärte Hainer: "Gott sei Dank hat der FC Bayern in der Vergangenheit wirtschaftlich gut gearbeitet. [...] Darum braucht man sich um den FC Bayern finanziell keine Sorgen machen." Zudem habe man durch die Erfolge der letzten Monate neue Sponsoren an Land ziehen können. Dennoch könne auch der FC Bayern die aktuelle Situation "keine 20 Jahre" überstehen: "Die Corona-Krise trifft natürlich auch uns."

Zudem nahm mit dem früheren adidas-Chef erstmals ein Vertreter des Branchenriesen öffentlich zum neuen Verteilungsschlüssel der Bundesliga-Fernsehgelder Stellung. "Es wurde ein fairer Kompromiss gefunden", meinte Hainer. Mehr Geld für die kleinen, noch genug für die großen Klubs, "dass sie international wettbewerbsfähig sein können". Hainers Fazit: "Obwohl wir etwas abgeben müssen, sind wir mit dem Ergebnis zufrieden."