Alaba-Poker beim FC Bayern München: Bosse von Hoeneß-Aussagen irritiert

Uli Hoeneß (r.) hat die Verantwortlichen des FC Bayern mit seinem Rundumschlag gegen David Alabas Berater und Vater überrumpelt.
© imago images / Sven Simon

Mit seiner scharfen Kritik an David Alabas Berater hat Uli Hoeneß die Vertragsverhandlungen zwischen dem FC Bayern und dem Österreicher zusätzlich erschwert (Hoeneß' TV-Auftritt im Video). In der Führungsriege des deutschen Rekordmeisters kam der TV-Auftritt des Ehrenpräsidenten alles andere als gut an.

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Nach Informationen von SPOX und Goal reagierten die Verantwortlichen irritiert auf den Rundumschlag von Hoeneß gegen die Alaba-Seite. Keine der Aussagen des 68-Jährigen im Sport1-Doppelpass war in irgendeiner Form abgesprochen.

Hoeneß hatte Pini Zahavi, den Berater des Abwehrspielers, als "geldgierigen Piranha" bezeichnet, Details über dessen angebliche Forderungen in dem zähen Vertragspoker ausgeplaudert und in diesem Zuge auch Kritik an Alabas Vater George geübt. Dieser lasse sich zu sehr von Zahavi beeinflussen, behauptete Hoeneß.

Gerade die Kritik an Alabas Vater sorgte beim FCB intern für Verwunderung und Unverständnis, pflegte man in den vergangenen Jahren doch stets ein gutes und transparentes Verhältnis zu ihm.

Bayern-Bosse um Versöhnung mit der Alaba-Seite bemüht

Dementsprechend enttäuscht zeigte sich George Alaba von Hoeneß' Auftritt. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass der FC Bayern jetzt in der Öffentlichkeit schmutzige Lügen über Gehalts- und Provisionsforderungen streut", sagte er bei Sky. "Über all die Jahre hinweg hatte ich mehrmals die Möglichkeit, David zu einem anderen Verein zu transferieren. Aber wir waren loyal und haben uns immer für einen Verbleib entschieden."

Die Bayern-Bosse um Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Sportvorstand Hasan Salihamidzic sind nun darum bemüht, die Wogen zu glätten und die Gespräche wieder aufzunehmen.

Die Hoffnung auf eine Verlängerung des 2021 auslaufenden Vertrages von Alaba besteht weiterhin. Der 28-Jährige selbst tat in einem Interview mit der Bild kund, er wünsche sich zeitnah eine Lösung, "damit der Klub, die Verantwortlichen, meine Mitspieler, aber auch die Fans wissen, woran sie sind".

Alaba-Berater Zahavi: "Es liegt nicht in unseren Händen"

Wie Sky berichtet, ziehen sich die Verhandlungen nicht nur wegen der unterschiedlichen Gehaltsvorstellungen hin. Auch bei der Laufzeit des Vertrages soll man sich uneinig sein. Alaba, so heißt es, würde gerne für fünf weitere Jahre verlängern, während ihm die Münchner bislang nur vier Jahre geboten haben sollen.

Ein Wechsel des gebürtigen Wieners in diesem Transferfenster ist unabhängig von dem Ausgang der Vertragsposse unwahrscheinlich. Die für ihn interessanten Vereine Real Madrid und FC Barcelona fahren derzeit einen Corona-bedingten Sparkurs.

Ein ablösefreier Transfer im kommenden Jahr wäre für die Spanier jedoch durchaus von Interesse. Ein solches Szenario müsse der FCB "unbedingt abwenden", sagte Hoeneß. Alaba-Berater Zahavi stellte indes klar: "Wir versuchen immer noch alles, dass David in München bleibt. Aber es liegt nicht in unseren Händen."

David Alaba im Steckbrief

VornameDavid
NachnameOlatukunbo Alaba
NationalitätÖsterreich
Geburtstag24. Juni 1992
Alter28
PositionVerteidiger
Größe180 cm
Gewicht78 kg
starker FußLinks
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