Reus erzielte in seinem vorletzten Heimspiel für den BVB ein Tor selbst und bereitete zwei weitere Treffer vor. Am Freitag hatte der Klub die Trennung vom langjährigen Kapitän am Saisonende verkündet. "Ich habe leider keine Fernbedienung oder Stoppuhr, die verhindert, dass er am Ende des Monats 35 Jahre alt wird", sagte Terzic über die Trennung.
Bis dahin verfolgt man aber noch gemeinsam ein großes Ziel: das Champions-League-Finale am 1. Juni in London. "Da würde sich der Kreis schließen. Es wäre der perfekte Rahmen, da noch einmal hinzufahren", sagte Terzic und ergänzte: "Ich wünsche mir, dass die Marco-Reus-Festspiele noch einen Monat dauern."
Am Ende seines ersten Jahres in Dortmund hatte Reus das Endspiel in der Königsklasse im Fußball-Tempel Wembley mit dem BVB gegen Bayern München verloren. Am Dienstag steht das Halbfinal-Rückspiel bei Paris St. Germain an (Hinspiel: 1:0) an. "Wir haben noch ein bisschen was vor uns", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl über Reus: "Wir werden ihn in den nächsten Spielen brauchen."
Die Rede von Edin Terzic über Marco Reus im Wortlaut
"Ich könnte jetzt zwei Stunden reden, aber ich versuche, es kurz zu halten, aber Marco verdient es absolut, er ist eine lebende Legende hier. Er ist seit über 20 Jahren im Verein, seit zwölf als Profi. Er war unser Kapitän, ist hier geboren. Es ist eine fast einmalige Geschichte im modernen Fußball, dass jemand sich so hingibt für einen Verein. Ich bin einfach nur stolz, Trainer von Marco Reus sein zu dürfen. Er ist zwölf Jahre Profi und die Hälfte davon war ich mit dabei. Was wehtut, ist, dass es die letzten sechs Jahre von Marco Reus bei Borussia waren und nicht die ersten sechs, denn das hätte mir noch mehr gefallen. Ich habe leider keine Stoppuhr und keine Fernbedienung, die verhindert, dass er Ende des Monats 35 Jahre alt wird. Er hat heute nochmal gezeigt, wie außergewöhnlich er ist. Alles, was er heute am Ball gemacht hat, war Extraklasse. Marco hat außergewöhnlich gut gespielt. Ich wünsche mir, dass die Marco-Reus-Festspiele noch genau einen Monat dauern und wir noch vier weitere gemeinsame Spiele erleben."
Terzic auf die Frage, ob Reus' Abschied Extra-Motivation für die Champions League bedeutet
"Ja! Auch da würde sich ein Kreis schließen. Er war am Ende seiner ersten Saison bei Borussia Dortmund in Wembley und das wäre doch jetzt der perfekte Rahmen, dort nochmal hinzufahren. Das war heute auch ein Teil des Matchplans. Wir haben uns gesagt: Es gibt drei Gründe, heute gut zu spielen. Es sind wieder 81.000 da, die uns in den letzten Spielen getragen haben. Denen schulden wir es, sie wieder zufrieden nach Hause zu schicken. Dann die Geschichte um Kjell Wätjen (Bundesliga-Debütant, 18 Jahre). Dass wir ihn unterstützen wollen, ein gutes Spiel zu machen. Und: Marco den Rahmen zu geben, den er sich verdient hat. Es war vorher mit ihm abgesprochen, dass er nur 60 Minuten spielen soll, weil am Dienstag eine Aufgabe auf uns wartet, die rein theoretisch über 120 Minuten gehen kann. Wir haben dann in der 60 Minuten gewechselt, wollten ihm aber die Bühne geben mit einem Einzelwechsel kurz danach, um den verdienten Applaus alleine in Empfang zu nehmen."