VfB Stuttgart leiht Alexander Nübel aus: Und dafür brauchen die Porsche?

Von Tim Pflieger
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Der VfB Stuttgart kann durch den 100 Millionen-Deal mit Porsche finanziell aufatmen. Große Transfers sind jedoch weiterhin unrealistisch, da das Geld anderweitig gebraucht und eingesetzt wird. Die Leihe von Torwart Alexander Nübel vom FC Bayern München ist daher symptomatisch.

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"Die Top-Arbeitgeber und Weltmarken Mercedes-Benz, Porsche und MHP gemeinsam beim VfB - mehr geht nicht", äußerte sich Stuttgarts Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle stolz bei der Pressekonferenz zur Verkündung des Deals, der dem VfB 100 Millionen Euro in die Kassen spülen wird.

Ende vergangenen Monats präsentierte der VfB Stuttgart zur Überraschung einiger ihr "Weltmarken-Bündnis". Nach Mercedes übernahm auch Porsche über seine Tochterfirma MHP Anteile am Klub. MHP dient zudem als neuer Namensgeber des Neckarstadions, welches ab sofort für mindestens zehn Jahre "MHPArena" heißen wird.

"Hier kommt die Champions League der Investoren unter einem Dach zusammen", freute sich VfB-Präsident Claus Vogt.

Alexander Wehrle, VfB Stuttgart, Bundesliga
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VfB Stuttgart, 100 Millionen Euro Deal: Der schwäbische Umgang mit der Kohle

Wer jetzt denkt, dass der VfB wild mit Schotter um sich schmeißen kann und einen Top-Transfer nach dem anderen eintüten wird, hat falsch gedacht. Der VfB agiert nicht wie ein Neureichenklub - Grüße gehen raus an Kai Windhorst und Hertha BSC - sondern eher konservativ.

Das hat auch der jüngste Transfer des Sommers gezeigt - Torwart Alexander Nübel kam vom FC Bayern München, durchaus ein Coup für den VfB, aber Nübel wurde nur ausgeliehen. 15,15 Millionen Euro gab der VfB bisher aus auf dem Transfermarkt - wobei der teuerste Einkauf, Neun-Millionen-Mann Serhou Guirassy den Klub per Option auch schon diesen Sommer wieder verlassen kann.

Zu dem eher vorsichtigen Agieren auf dem Transfermarkt ist der VfB gezwungen, allein wegen des coronabedingten Umsatzverlustes von rund 90 Millionen Euro. Ein Großteil der Investitionen ist daher zum Löcher stopfen da - und um die Digitalisierung voranzutreiben. Der Rest fließt in die Infrastruktur.

Der VfB will Nachhaltigkeit schaffen und das Weltmarken-Bündnis soll dafür der Türoffner sein. "Wir sind fest davon überzeugt, dass wir über dieses Weltmarken-Bündnis aus Württemberg hinaus viele andere Partner, perspektivisch in den nächsten Jahren dazugewinnen werden", sagte Wehrle. Auch Neu-Sponsor Porsche legt einen großen Wert auf die längerfristige Entwicklung des Vereins und plant unter dem Motto "Turbo für Talente" Partner des Stuttgarter Nachwuchses und der Fußballschule zu werden.

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VfB Stuttgart, 100 Millionen Euro Deal: Die Suche nach einem neuen Trikotsponsor

Auf der Suche nach einem Nachfolger der Mercedes-Benz-Bank als Trikotsponsor konnten die Schwaben bislang noch keinen finalen Durchbruch erlangen. So blieb das Heim-Jersey zur Vorstellung am roten Brustring erstmal leer, für viele Fans ein Traum. Der VfB nutzte die Gunst der Stunde und verkaufte diese vorläufige Version des Trikots als limitierte Auflage (5000 Stück) in seinem Online-Shop - nach vier Tagen waren alle Exemplare bereits vergriffen.

Bundesliga, Transfers, Gerüchte, Transfermarkt, Zugänge, Abgänge
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VfB Stuttgart, 100 Millionen Deal: Kein Druck bei Spielerverkäufen

In Baden-Württembergs Hauptstadt ist der Verkaufsdruck durch den Porsche-Deal weg. In den vergangenen zwei Saisons musste der VfB Stuttgart um die 20 Millionen Euro an Transferüberschuss generieren und dieses Jahr sollten es ursprünglich sogar bis zu 40 Millionen Euro werden, so berichtete Sky.

Nun ist die Situation aber eine andere, potenzielle Verkaufskandidaten wie Innenverteidiger Konstantinos Mavropanos oder Flankengott Borna Sosa würden nur bei dementsprechenden Angeboten abgegeben werden, der VfB hat größeren Verhandlungsspielraum nach oben.

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