Hertha BSC - "Reisende soll man nicht aufhalten": Bernstein würde Bobic freigeben

SID
Fredi Bobic, Hertha BSC
© getty

Präsident Kay Bernstein von Bundesligist Hertha BSC würde Geschäftsführer Fredi Bobic zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) ziehen lassen. "Ja", sagte Bernstein auf eine entsprechende Frage im kicker: "Ich stehe immer auf dem Standpunkt: Reisende soll man nicht aufhalten." Allerdings werde Bobic, "wenn es nach mir geht noch eine ganze Weile länger" in verantwortlicher Position beim Hauptstadt-Klub arbeiten.

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Beim möglichen Interesse des DFB an Bobic (51) als Nachfolger des verabschiedeten Geschäftsführers Oliver Bierhoff bewege man sich aktuell noch "im Bereich des Hypothetischen. Bevor eine solche Personalie Konturen bekommt, gehe ich davon aus, dass sowohl Fredi als auch wir als Verein ein paar Anrufe aus Frankfurt/Main bekämen. Und die gab es bisher nicht", betonte Bernstein.

Hätte sich der Klubchef (42) ein klares Bekenntnis von Bobic zur Hertha gewünscht? "Nein. Fredi Bobic hat gesagt, was aus seiner Sicht zu sagen war - in einer Diskussion, die er nicht aufgemacht hat", meinte er. Ein möglicher Abgang wäre aus seiner Sicht keine Ohrfeige für den Klub oder ein Rückschlag sondern eher eine normale Personalie in einem völlig überhitzten Business.

Bernstein sprach zudem über den potenziellen neuen Klub-Investor 777 Partners. "Beide haben Interesse an einer Partnerschaft. Und beide wissen, worauf sie sich einlassen", sagte Bernstein. "Die Gespräche in Miami und Berlin waren harmonisch, respektvoll und konstruktiv."

Hertha BSC: Kay Bernstein spricht über Einstieg von 777 Partners

Eine Zusammenarbeit "wäre für uns der Schritt hin zu mehr Ruhe, mehr Internationalisierung und mehr Know-How. Ich finde diese Kombination nicht so schlecht", sagte Bernstein: "Wir bekämen konstante Ruhe, weitere sportliche Expertise und ein großes Netzwerk auf der Investorenseite - und einen Partner, der wirtschaftlich organisch gewachsen und weltweit aufgestellt ist."

Eine Delegation der amerikanischen Investmentfirma, die Interesse am Erwerb der Anteile des aktuellen Investors Lars Windhorst und seines Unternehmens Tennor hat, war drei Tage zu Gesprächen in Berlin und hatte sich vor Ort ein Bild gemacht. Zuvor hatte Bernstein den möglichen neuen Partner bereits in Miami besucht.

"In einer idealen Welt würde ich auf einen Investor verzichten. Aber ich bin kein Träumer, sondern Realist. Investoren sind inzwischen Teil des Fußballs", sagte Bernstein.

Die Hertha sei "zeitweise von der Realität entkoppelt" gewesen. Das habe "dem Klub sportlich, finanziell und in der Wahrnehmung geschadet".

Windhorst hatte im Zuge der Spionage-Affäre um Ex-Präsident Werner Gegenbauer und der daraus resultierenden Auseinandersetzungen im Oktober seinen Ausstieg bei Hertha angekündigt. Mit Tennor hält Windhorst Anteile in Höhe von 64,7 Prozent. Das Volumen seines Investments beträgt 374 Millionen Euro.

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