VfB Stuttgart: Sven Mislintat mit Spitze gegen Christian Streich nach Elfer-Zoff

Von Tim Ursinus
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Der Zoff um den zurückgenommenen Elfmeter im Spiel zwischen dem SC Freiburg und dem VfB Stuttgart (2:0) geht in die nächste Runde. Sportdirektor Sven Mislintat reagierte im Sport1-Doppelpass auf SCF-Coach Christian Streich, der die VAR-Entscheidung für richtig befunden hatte, und konnte sich eine Spitze nicht verkneifen.

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"Ich wünsche Christian, wenn es mal eine Saison gibt, die vielleicht irgendwann mal in der Zukunft nicht so gut läuft, auch zwei Entscheidungen dieser Art in zwei aufeinanderfolgenden Spielen. Dann schauen wir mal, wie relaxt er mit Aussagen dieser Art eines gegnerischen Trainers oder Sportdirektors umgeht", sagte Mislintat.

Bei der Niederlage in Freiburg hatte Schiedsrichter Tobias Stieler nach einem Zweikampf zwischen Lukas Kübler und Alexis Tibidi erst auf Elfmeter entschieden, nahm diesen nach Rücksprache mit dem VAR und Konsultation der Video-Bilder aber wieder zurück. Mislintat tobte nach dem Spiel. Der Eingriff sei "völlig irrsinnig" gewesen.

Streich hingegen konnte keinen Strafstoß erkennen. "Das ist ein Elfmeter? Der Spieler steht einfach da, macht gar nichts, hat null Aktivität. Zum Glück werden solche Elfmeter zurückgenommen. So eine Situation kann niemals ein Elfmeter sein - für uns nicht und für niemand anders", erklärte er auf der anschließenden Pressekonferenz.

In den Augen Mislintats habe es aber eine Berührung gegeben. "Die, die den Kontakt nicht gesehen haben, haben ihn gehört. In den Zeitlupen sieht es immer so aus, als hätte es keine Dynamik. Aber die hat es", stellte er im Doppelpass klar und führte aus: "Alexis hakt weder ein noch macht er eine aktive Bewegung zu seinem Fuß. Der Fuß steht eben da. Er versucht, den Ball zu spielen, trifft ihn nicht, Alexis geht vorbei, kommt zu Fall. Elfmeter wird gepfiffen. Ihn zurückzunehmen, ist meines Erachtens nicht in Ordnung."

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Mislintat: "Wir müssen die Challenge annehmen"

Mislintat räumte jedoch ein, dass der VfB "das Thema nicht größer machen" wolle als es ist: "Schiedsrichter-Entscheidungen gehören dazu. Grundsätzlich sind mehr korrekte Entscheidungen dabei, seitdem der VAR eingesetzt wird. Dass wir nicht ganz ohne Diskussionen auskommen, zeigt diese Runde."

Mit Blick auf den Abstiegskampf gab sich Mislintat zudem kämpferisch. "Wir müssen die Challenge annehmen. Ihr könnt euch sicher sein, dass wir auch keinen Bock haben, abzusteigen. Deswegen werden wir alles geben, da herauszukommen."

Mislintat: Kein Interesse an Petersen

Transfers seien jedoch nicht angedacht. "Nein, es ist ganz klar, dass wir dabei sind, den Verein - ganz unabhängig von Corona - seit 2019 wirtschaftlich zu konsolidieren, mit im Schnitt 25 Millionen Euro netto Transfergewinn in jeder Transferperiode, zusammen 75. Das ist ein ganz klarer Wert", sagte Mislintat und dementierte obendrein die Gerüchte über ein angebliches Interesse am Freiburger Nils Petersen.

In Stuttgart sei man sich im Klaren darüber, "was wir sind und was wir können. Der VfB Stuttgart ist in den letzten Jahren, mit der Art und Weise, wie er gearbeitet hat, leider zu einer Mannschaft geworden, die zweimal abgestiegen ist", sagte er und schob nach: "Wie wir schon vor der Saison gesagt haben, sind wir eine Mannschaft, die um nichts anderes als um den Klassenverbleib spielt."