BVB - Sebastian Kehl bezieht zur Haaland-Causa Stellung: "Werde mit ihm reden, warum er so ein Interview gibt"

Von Christian Guinin
Sebastian Kehl äußert sich zur Causa um Erling Haaland.
© getty

BVB-Lizenzspielerleiter Sebastian Kehl will die von Erling Haaland (21) getätigten Aussagen nach dem 5:1-Sieg gegen den SC Freiburg nicht überbewerten. Er sieht trotz der Kritik des Norwegers noch Chancen auf einen Verbleib in Dortmund.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Wir erhoffen uns weiter Möglichkeiten, Erling über den Sommer hinaus zu halten", sagte Kehl am Sonntag im Sport1-Doppelpass, weiß aber auch: "Die einzige Möglichkeit um ihn zu halten, läuft über das Gewinnen von Titeln."

Außerdem kündigte der 41-Jährige zeitnahe Gespräche mit Haaland an, um mögliche Differenzen aus dem Weg zu räumen. "Ich werde die Gelegenheit in den nächsten Tagen nutzen, um mit ihm zu sprechen", so Kehl. "Klar ist er jemand, der polarisiert und wir werden versuchen, ihn zu halten. Ich werde mit ihm reden, warum er nach einem 5:1-Sieg so ein Interview gibt."

Auch unterstrich Kehl ein weiteres Mal, dass der Klub dem Stürmer keineswegs eine Deadline gesetzt hätte. "In der Innensicht gibt es nichts Neues, auch keine Gespräche. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem ich für die Kaderplanung wissen muss, welche Spieler ich zur Verfügung habe", sagte der BVB-Lizenzspielerleiter.

Es gebe aber "keine Deadline. Wir haben keinen Druck in diese Richtung ausgeübt. Wir haben sicher noch ein paar Tage Zeit."

Der Klub sei aufgrund der Corona-Pandemie zwar gewissen wirtschaftlichen Zwängen unterworfen, aber auf die Einnahmen durch einen möglichen Haaland-Abgang im Sommer sei der BVB laut Kehl nicht angewiesen. "Wenn wir die Möglichkeit haben, mit ihm zu verlängern oder in ein weiteres Jahr zu gehen, würden wir uns sehr darum bemühen", ergänzte Kehl.

Kehl kann Reaktion grundsätzlich nachvollziehen

Dennoch äußerte Kehl ein grundsätzliches Verständnis dafür, dass Haaland die ganze Debatte nerve. "Dass die ganze Situation etwas mit ihm macht, kann ich nachvollziehen. Man darf nicht vergessen, der Junge ist 21 Jahre alt. Es sind die Medien, die das Thema jeden Tag befeuern. Es ist doch klar, dass dem Jungen irgendwann der Hals voll ist", so Kehl.

Haaland hatte die Dortmunder Verantwortlichen nach dem 5:1 (3:0) gegen den SC Freiburg kritisiert. Er habe "das letzte halbe Jahr aus Respekt vor Dortmund nichts gesagt, ich habe alle anderen auf der ganzen Welt reden lassen. Aber der Klub setzt mich unter Druck, dass ich mich entscheide."

Der 21-Jährige besitzt in Dortmund zwar noch einen Vertrag bis Juni 2024, nach dieser Saison kann er den DFB-Pokalsieger aber aufgrund einer Ausstiegsklausel für kolportierte 75 Millionen Euro verlassen.

Artikel und Videos zum Thema