Hertha BSC atmet nach Sieg gegen FC Augsburg auf: "Wir hätten fast geweint"

SID
Hertha BSC hat sich gegen Augsburg durchgesetzt.
© getty

Bei Hertha BSC war die Erleichterung nach dem Sieg gegen den FC Augsburg riesig (hier geht es zu den Highlights). Der Weg zum Klassenerhalt bleibt jedoch lang.

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Pal Dardai kostete das lang vermisste Gefühl des Triumphs in vollen Zügen aus. "Die Zigarre hat geschmeckt", sagte der Trainer von Hertha BSC am Morgen nach dem Befreiungsschlag im Abstiegskampf der Bundesliga.

Das hart erkämpfte 2:1 (0:1) im "Muss-Spiel" gegen den FC Augsburg sorgte bei den Blau-Weißen für kollektives Aufatmen: "So, wie es aussieht, kann die Mannschaft Abstiegskampf."

Wie groß die Last gewesen sein muss, die von der eigentlich für den Angriff auf Europa zusammengestellten Mannschaft abfiel, war nach dem Schlusspfiff deutlich zu sehen und zu hören. Laute Jubelschreie hallten durch das fast leere Olympiastadion, die Spieler lagen sich weit nach dem Schlusspfiff in den Armen.

"Wir hätten fast geweint, denn die letzten Wochen waren wirklich schlimm für uns", sagte Abwehrspieler Lukas Klünter bei Sky. Niklas Stark pflichtete ihm bei. "Ich kann es gar nicht in Worte fassen", sagte der Nationalspieler: "Beim Abpfiff war es ein riesiger Stein, der da vom Herzen gefallen ist."

Hertha hatte neun Spiele in Folge nicht gewonnen

Neun Spiele hatte Hertha zuvor nicht gewonnen, dabei nur zwei Punkte gesammelt und war zwangsläufig tief in den Keller gerutscht. Mitunter hatten sich die Berliner gegen die Top-Teams der Liga unter Wert verkauft. Nun sorgten Krzysztof Piatek (62.) und Dodi Lukebakio (89., Foulelfmeter) dafür, dass nach der frühen Augsburger Führung durch Laszlo Benes (2.) nicht die zehnte Niederlage folgte.

Dabei bewies Hertha Moral. Die Mannschaft verarbeitete den frühen Schock, verdiente sich in der zweiten Halbzeit drei dringend benötigte Punkte und lieferte gegen den FCA das geforderte Lebenszeichen.

Gewonnen hat Hertha den Kampf um den Klassenerhalt aber längst noch nicht. "Es war kein Endspiel. Es war ein Spiel", sagte Trainer Dardai: "Wir müssen punkten, um uns zu befreien. Die Saison ist noch lang."

Hertha BSC hat das Spiel gegen den FC Augsburg gedreht.
© Getty
Hertha BSC hat das Spiel gegen den FC Augsburg gedreht.

Vorsprung auf die Abstiegsränge minimal

Der Vorsprung auf die Abstiegsränge ist nach dem 24. Spieltag minimal. Erneute Rückschläge gegen namhafte kommende Gegner wie Borussia Dortmund oder Bayer Leverkusen sind nicht auszuschließen. Der Glaube an sein Team und den Klassenerhalt ist bei Dardai aber ungebrochen.

"Ich muss niemanden motivieren", sagte der Ungar und ergänzte mit Blick auf das kommende Spiel beim BVB: "Wir fahren mit einem Plan nach Dortmund. Jede Mannschaft hat gegen uns geschwitzt. Wir werden uns gut vorbereiten."

Augsburg haderte derweil mit der verpassten Chance, sich noch deutlicher von der Abstiegszone abzusetzen. "Es waren lange drei Punkte möglich, einen hätten wir verdient gehabt", sagte Trainer Heiko Herrlich. Die auch für ihn "unverständliche" Passivität nach der Führung und die "ärgerlichen" Gegentore kosteten letztlich den Erfolg.

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