BVB-Verteidiger Thomas Meunier: "81.000 schreiende Leute, die ein Tackling feiern, darauf freue ich mich"

Von SPOX
Thomas Meunier wechselte vor der Saison von PSG zum BVB.
© getty

Außenverteidiger Thomas Meunier hat über die Gründe für seinen Wechsel von Paris Saint-Germain zu Borussia Dortmund im vergangenen Sommer gesprochen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

In einer Medienrunde äußerte sich der 29-jährige Belgier außerdem zu den Formschwankungen beim BVB, seinen eigenen Leistungen, dem anstehenden Derby und "Killer" Erling Haaland.

Thomas Meunier über ...

... Dortmunds sportliche Probleme in der laufenden Saison: Es mangelt an Konstanz - und auch die Fans fehlen. Sie haben einen gewissen Einfluss auf das Team und sorgen vor allem gegen kleinere, defensiv eingestellte Teams für die Extra-Motivation. Auch die Trainersituation trug natürlich dazu bei, dass wir noch Zeit brauchen werden, um in Top-Form zu kommen, denn der neue Coach bringt auch neue Ideen in die Mannschaft und eine reibungslose Umsetzung braucht ihre Zeit.

... das anstehende Derby gegen Schalke 04 als Geisterspiel: Als Profifußballer musst du über die Bedeutung dieser Begegnung Bescheid wissen. Es ist ein historisches Duell und Dortmund sollte in diesem Spiel zeigen, wer die bessere Mannschaft ist. Es wird für Spieler und Fans immer von besonderer Bedeutung sein, da spielen die bisherigen Leistungen in dieser Saison keine Rolle. Es ist ein Spiel und das muss man gewinnen.

... die Bedeutung eines Derbysieges für den weiteren Saisonverlauf: Auf jeden Fall kann ein Sieg für die restliche Spielzeit motivierend sein. Schalke ist in einer prekären Lage, für sie gilt natürlich genau dasselbe, deshalb wird es mit Sicherheit kein einfaches Spiel werden.

... seine persönlichen Leistungen: Ich habe von Beginn an viel gespielt und damit war ich zufrieden. Dennoch erwarte ich mehr von mir, denn ich habe schon gemerkt, dass ich mehr Zeit brauchte, um mich meiner Top-Form zu nähern. Dennoch gehe ich fest davon aus, dass wir nach der Rückkehr von meiner Knieverletzung in den kommenden Wochen einen sehr guten Thomas Meunier sehen.

... die Ziele in der Champions League: Die Champions League ist immer etwas Besonderes. Auch bei den Spielern erregt sie ein größerer Interesse als die Bundesliga oder der DFB-Pokal, denn bei einem Triumph in der Champions League ist man der König in Europa. Für diesen Wettbewerb braucht es deshalb keine Extra-Motivation.

... die Gründe für seinen Wechsel nach Dortmund: Das Stadion, die Infrastruktur und natürlich die verrückten Fans. Leider fehlen die aktuell, doch sobald wir das Coronavirus im Griff haben, kann ich endlich den Fußball genießen, für den ich hierhergekommen bin. 81.000 schreiende Leute, die ein Tackling feiern, darauf freue ich mich.

... besondere Fähigkeiten von Teamkollege Erling Haaland: Er hat diese Kaltschnäuzigkeit im Blut. Vom Spielertyp her ist er fast ein Old-School-Angreifer. Ich mag solche Stürmer sehr. Er hat zwei starke Füße, an seinen Kopfbällen kann er noch arbeiten, aber ganz ehrlich: Er ist 20 Jahre alt und hat noch ausreichend Zeit, einer der Besten weltweit zu werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass er in den kommenden Jahren das ist, was Robert Lewandowski oder Romelu Lukaku aktuell sind. Stürmer, die jede Saison 25 bis 30 Tore erzielen.

... Vergleiche zwischen Haaland und Kylian Mbappe: Man sollte die beiden nicht vergleichen, ihre Spielweise unterscheidet sich sehr. Einzig die Schnelligkeit haben sie gemeinsam. Kylian sucht gerne das Eins-gegen-Eins, er hat so ziemlich alles drauf und erinnert mich an Thierry Henry. Erling hingegen ist vor dem Tor ein Killer, er kann jeden Torhüter der Welt überwinden. Wenn die beiden 25 Jahre alt sind, werden sie sicherlich zu den besten Spielern der Welt gehören.

... den am schwierigsten zu verteidigenden Mitspieler: Ich würde sagen, das ist Jadon Sancho. Ich bin groß und bin ihm deshalb in manchen Bereichen unterlegen, denn mit dem Ball am Fuß ist er verdammt schnell. Wenn ich auf solche Spieler treffe, konzentriere ich meistens nur auf meine defensiven Aufgaben. Man muss sie von Beginn an mit effektiven Tacklings einschüchtern. Aber Jadon ist technisch sehr stark, das macht die Sache schwierig. Ich spiele lieber gegen Spieler wie Erling Haaland, denn aufgrund meiner Statur habe ich mit solchen Spielern weniger Probleme.

... die Rolle von Raphael Guerreiro: Für mich ist er ein Spielmacher! Ich würde ihn gerne im Mittelfeld auf der Acht oder Zehn sehen. Er ist ein wunderbarer Fußballer und meiner Meinung nach kein Verteidiger. Wenn er am Ball ist, kann er immer den Unterschied ausmachen, deshalb findest du ihn auch überall auf dem Platz, darunter leiden manchmal jedoch seine defensiven Aufgaben. Ich würde ihn gerne in einer offensiveren Rolle sehen.