BVB - Raphael Guerreiro vermisst Offensivdrang unter Trainer Terzic: "Manchmal hart"

Von SPOX
Raphael Guerreiro, BVB
© getty

Raphael Guerreiro (27) hat sich vor dem Revierderby gegen den FC Schalke 04 (Samstag, 15.30 Uhr) zu Wort gemeldet und verraten, dass ihm von Trainer Edin Terzic eine defensivere Spielweise verordnet wurde, die eigentlich nicht zu seinem Naturell passe.

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"Der neue Trainer will nicht, dass ich von meiner Position weg und ins Mittelfeld gehe", sagte Guerreiro in einem Interview mit bundesliga.com. "Das ist schon manchmal hart, wenn ich sehe, dass im Spiel nichts vorangeht."

"Ich habe einen starken Offensivdrang und will Pässe in die gefährlichen Zonen spielen, um Lücken zu finden", sagte Guerreiro, dem es wichtig sei, auf dem Platz "innovativ zu sein". "Wenn ich meine Position verlasse, weiß ich, dass ein Teamkollege sich darum kümmern wird", so der Linksfuß weiter.

Zuspruch für seine offensive Interpretation des Außenverteidigers und seines Talents als Spielankurbler hatte Guerreiro erst kürzlich mit Teamkollege Thomas Meunier erhalten. Auch der hatte Terzic indirekt dazu geraten, Guerreiro eine zentralere und offensivere Rolle zukommen zu lassen.

"Für mich ist er ein Spielmacher! Ich würde ihn gerne im Mittelfeld auf der Acht oder Zehn sehen. Er ist ein wunderbarer Fußballer und meiner Meinung nach kein Verteidiger. Wenn er am Ball ist, kann er immer den Unterschied ausmachen, deshalb findest du ihn auch überall auf dem Platz", sagte Meunier vergangene Woche in einer Medienrunde.

Terzic reagierte auf etwaigen Nachfragen zu Guerreiros Position auf der Pressekonferenz am Freitag vor dem Revierderby: "Er ist unser Spielmacher auf der Außenverteidiger-Position und hat mit neun Assists gehörigen Anteil an unserer Offensivkraft."

BVB: Guerreiros Vorbild ist ein Landsmann

Schon unter Terzics Vorgänger und ehemaligem Chef Lucien Favre hatte der Portugiese im damaligen 3-4-3-System die linke Seite beackert und entsprechend seiner höheren Position mehr Offensivaktionen besonders durch stetigen Zug durchs Zentrum, als es derzeit unter Terzic der Fall ist. Dieser lässt überwiegend in einem auf einer Viererkette basierenden Spielsystem agieren.

Nichtsdestotrotz ist Guerreiro auch unter Terzic offensiv ein Faktor. Seit der Übernahme des 38-Jährigen war Guerreiro an fünf Bundesligatreffern des BVB direkt beteiligt (1 Tor, 4 Vorlagen in 10 BL-Spielen). Unter Favre waren es im Vergleich nur eine Torbeteiligung mehr (1 Tor, 5 Vorlagen in 8 BL-Spielen).

Unter all den großen Namen, die in der Geschichte des Fußballs als Linksverteidiger tätig waren, hat sich Guerreiro vor allem von einem Spieler viel abschauen können - Fabio Coentrao. "Ich habe ihm oft zugesehen. Er ist ein unglaublicher Spieler, der für Real Madrid und für Benfica gespielt hat. Zwar ist er etwas aggressiver als ich, aber zu ihm habe ich aufgeschaut", erzählte der Nationalspieler.

BVB im Revierderby: Guerreiro weiß um den Support der Fans

Er habe seinem Landsmann aber nicht nur zugesehen, sondern sogar selbst einmal gegen ihn gespielt. "Ich hatte die Chance, auf ihn zu treffen, als er in Monaco und ich in Lorient war. Ich habe ihn nach Abpfiff direkt nach seinem Trikot gefragt", so Guerreiro weiter.

Guerreiro läuft seit Sommer 2016 für den BVB auf und ist mittlerweile ein wichtiger Spieler geworden. Der 27-Jährige ist vertraglich noch bis 2023 an die Dortmunder gebunden. Am Samstag geht es für ihn und seine Dortmunder zum Revierderby zum FC Schalke 04. "Es ist eines der wichtigsten Spiele der Saison, wie jedes Jahr. Leider sind keine Fans dabei, aber wir wissen, dass sie uns von Zuhause aus anfeuern. Ich hoffe natürlich, dass wir gewinnen", so Guerreiro abschließend.

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