Zuschauer bei RB Leipzig trotz Corona: Reaktionen der Bundesliga-Konkurrenz

Von SPOX
Hans-Joachim Watzke sieht in den Zuschauern bei RB Leipzig einen "mutigen, aber gleichzeitig sehr besonnenen Schritt."
© imago images / Jan Huebner

RB Leipzig hat grünes Licht für einen Bundesliga-Start mit Zuschauern bekommen. Die DFL verweist auf lokale Regelungen, in der Liga reagiert die Konkurrenz unterschiedlich. SPOX fasst die Reaktionen zusammen.

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Deutsche Fußball-Liga (DFL): "Der Bund-Länder-Beschluss vom vergangenen Donnerstag hat Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung die Einhaltung von Hygieneregelungen möglich sind, keine grundsätzliche Absage erteilt. Vor diesem Hintergrund ist es folgerichtig, dass Clubs ihre Konzepte direkt mit den zuständigen staatlichen Stellen auf lokaler Ebene abstimmen. Das Konzept von RB Leipzig hat offensichtlich überzeugt. Unabhängig davon ist die DFL selbstverständlich weiterhin bereit, mit der Politik verbindliche Gespräche über abgestimmte Lösungen auf Bundesebene zu führen."

Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer Borussia Dortmund, gegenüber WAZ): "Das ist ein mutiger, aber gleichzeitig ein sehr besonnener Schritt." Leipzig habe "einen kleinen Wettbewerbsvorteil. Aber den muss man in Kauf nehmen, wenn man möchte, dass sich - immer auf Basis des jeweiligen Infektionsgeschehens und eines durchdachten, verantwortungsbewussten Konzeptes - etwas bewegt.

Watzke über Zuschauer in Dortmund: "Das liegt nicht in unserer Hand. Dazu müsste zunächst ein entsprechendes Signal der Landesregierung kommen. Selbst wenn das örtliche Gesundheitsamt zuständig ist, kann man solche Entscheidungen ja nicht gegen die Landesregierung fällen. Aber die Sieben-Tage-Inzidenz in NRW geht immer weiter zurück. Aktuell liegt sie bei 9. Fast alle anderen Werte sinken ebenfalls. Ich finde, dass eine Teilzulassung von Zuschauern deutlich früher als erst im November möglich wäre."

Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig): Es ist eine großartige Nachricht - vor allem für unsere Fans, aber auch für das Team. Das letzte Spiel mit Zuschauern liegt fast sechs Monate zurück und wir haben immer wieder betont, wie sehr uns die Fans und die Atmosphäre fehlen. Jetzt können wir dieses Erlebnis ein Stück weit zurückgewinnen. Es ist in erster Linie ein tolles Signal an die Menschen, dass es eine positive Entwicklung für Spiele mit Fans gibt; und wir hoffen natürlich, dass wir bald auch auswärts wieder vor Publikum spielen können."

Jörg Schmadtke (Geschäftsführer Sport VfL Wolfsburg, gegenüber Sportbuzzer): "Es ist schon ein Unterschied, ob ein Verein 10.000 oder 15.000 Zuschauer im Stadion hat und andere Klubs 500. Dann ist eine Wettbewerbsgleichheit nicht mehr so gegeben." Daher sei es wichtig, "darüber mit der DFL im Verbund" zu sprechen: "Wir reden immer davon, dass der Wettbewerb geschützt werden muss."

Karl Lauterbach (SPD): "Wenn Leipzig vor 8400 Zuschauern spielt ist das unsportlich und epidemiologisch falsch. Unsportlich, weil andere Vereine ohne Genehmigung im Nachteil sind. Und am Beginn der 2. Welle sendet es das völlig falsche Signal, die Gefahr der Pandemie sei gebannt."