Matthias Sammer: Sport-Funktionäre sollten als Trainer gearbeitet haben

Von SPOX
Matthias Sammer sieht es als großen Vorteil an, wenn Sportdirektoren früher als Trainer gearbeitet hätten.
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Matthias Sammer fehlt bei vielen Sportfunktionären in der Bundesliga eine wichtige Eigenschaft, die es aus seiner Sicht braucht, um den Trainer optimal zu unterstützen.

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Matthias Sammer (52), der derzeit als externer Berater für seinen früheren Klub Borussia Dortmund tätig ist, kommt im Buch "Mensch Trainer" der Journalistin Isabella Müller-Reinhardt (45) zu Wort und äußert dabei einen potenziell revolutionären Denkanstoß: Funktionäre sollten auch mal als Trainer gearbeitet haben.

Der frühere Sportvorstand des FC Bayern sagte: "Ich habe mich immer nah an der Mannschaft und dem Betreuerstab bewegt, und natürlich sind Trainer diesbezüglich sehr sensibel. Aber genau deswegen muss für mein Selbstverständnis jeder Sportdirektor und jeder Sportvorstand selbst als Trainer gearbeitet haben. Ich weiß, wie ein Trainer tickt und denkt."

Sammer schilderte zudem seine Tätigkeit als Funktionär, der eng mit dem Trainer zusammenarbeitete: "Ich nehme ihm Dinge ab, die er nicht sieht, die er nicht kann oder die ihn vielleicht auch gar nichts angehen: Wenn zum Beispiel ein Spieler zu mir kommt und sich über den Trainer auslässt, ist das nichts Schlimmes. Damit muss ich aber nicht den Trainer behelligen."

Matthias Sammer: Deutscher Meister als Spieler und Trainer

Sammer selbst war nach seiner aktiven Karriere als Spieler, in der er unter anderem zwei Meisterschaften und die Champions League mit Borussia Dortmund gewann, als Trainer tätig. Er führte den BVB 2002 zur Deutschen Meisterschaft und war auch noch für den VfB Stuttgart verantwortlich, ehe er als Sportmanager zum DFB wechselte. 2012 ging er schließlich zum FC Bayern. Anschließend arbeitete Sammer zwei Jahre als TV-Experte für Eurosport.

In der aktuellen Bundesliga gibt es in der Tat nur wenige Funktionäre in ähnlicher Rolle wie sie Sammer bekleidete, die tatsächlich auf Trainererfahrung zurückblicken. Bei den Topklubs wie Bayern (Hasan Salihamidzic), Dortmund (Michael Zorc) oder auch Mönchengladbach (Max Eberl) ist dies nicht der Fall. Rudi Völler von Bayer Leverkusen hingegen war als Trainer oder Teamchef dagegen unter anderem für die Werkself und die deutsche Nationalmannschaft tätig.

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