Für die Grünen-Politikerin, selbst "größter" Fußball-Fan, würden die Kräfte bei einer weiteren Lockerung der Kontaktbeschränkungen woanders dringender gebraucht, bei Kitas, Schulen und Pflegeeinrichtungen. "Wir müssen doch die Verhältnismäßigkeit abwägen. Ich öffne den Profifußball, der nun definitiv nicht wirtschaftlich leidet, und sage 14-Jährigen, die nicht wohin wissen mit ihrer Power: 'Ihr dürft nicht auf den Spielplatz, ihr dürft nicht auf den Bolzplatz, aber die können wieder spielen'." Auch die Polizeigewerkschaft warne, die Polizisten würden derzeit woanders gebraucht und nicht vor dem Stadion.
Die DFL hatte der Politik in einem 41-seitigen Papier ein Konzept für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs vorgelegt, inklusive der Hygienevorschriften. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fand dies "sehr spannend", sein NRW-Amtskollege Armin Laschet (CDU) unterstützt es ebenfalls. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länderchefs wollen am 6. Mai über eine weitere Lockerungen der Beschränkungen beraten. Dort soll auch der Fußball auf der Tagesordnung stehen.
Karl Lauterbach dagegen warnte bei Anne Will vor einer Umsetzung. "Das Konzept widerspricht allem, was wir demnächst umsetzen wollen", sagte der Mediziner und Epidemiologe, "wie soll ich denn den Bürgern erklären, wenn ihr mit jemandem in Kontakt wart, dann geht in Quarantäne und lasst euch testen, und die Fußballer gehen nicht in Quarantäne und dürfen sogar weiterspielen. Das ist doch widersinnig."