Niedersächsischer Ministerpräsident Weil: Geisterspiele wie "unaufgetaute Tiefkühlkost"

Von SPOX
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil ist kein Freund von Geisterspielen.
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Geisterspiele könnten womöglich der einzige Weg sein, zahlreiche Bundesliga-Klubs vor dem Bankrott zu retten. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil jedoch ist wenig begeistert von dem Konzept.

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Der SPD-Politiker räumte im Gespräch mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung zwar ein, dass er Verständnis für das Vorhaben habe: "Dass diese Frage wirtschaftlich für die Vereine von existenzieller Bedeutung ist, ist offenkundig." Er selbst hätte da aber wohl wenig Freude dran: "Persönlich als Fan kann ich mich allerdings kaum für Spiele ohne Zuschauerinnen und Zuschauer erwärmen. Das ist wie der Genuss von unaufgetauter Tiefkühlkost."

Weil räumte jedoch ein, dass die Bedeutung von Fußball nicht zu unterschätzen sei: "Dass darüber geredet werden muss, ist klar, denn auch Fußball ist eine Form von Berufsausübung. Ein wichtiger Bereich des Leistungssports würde andernfalls eingehen, und das will auch niemand."

Die 36 Profiklubs der Bundesliga unter dem Dach der DFL hatte erst kürzlich beschlossen, ihre Corona-Pause bis zum mindestens zum 30. April auszuweiten. Die nächste virtuelle Tagung der Klubs ist für den 23. April angedacht. Dann soll weiter beraten werden, wie ein Geisterspiel-Konzept unter höchsten Hygiene-Vorgaben aussehen könnte.

Handball-Saison vor Abbruch

Weil hat jedoch neben der Bundesliga auch ein Auge für andere Sportarten: Er mache sich "vor allem Sorgen um Sportarten, die nicht von den Fernsehrechten leben, wie etwa der Handball. Was ist mit den Recken der TSV Hannover-Burgdorf, eine Spitzenmannschaft, die derzeit keine Einnahmen hat? Wenn diese Mannschaft auseinandergehen müsste, wäre das jammerschade. Es muss unser Ziel sein, so etwas zu verhindern."

Ein Saisonabbruch der 1. Und 2. Liga im Handball scheint nicht mehr ausgeschlossen. Über eine solche Maßnahme wird in den kommenden Tagen abgestimmt.

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