Markus Babbel: "Bayern hat größere Chancen in der Champions League"

Von SPOX
Markus Babbel ist derzeit Trainer von Western Sysney.
© getty

Der ehemalige Bundesliga-Profi und heutige Treiner des australischen Klubs Western Sydney, Markus Babbel, glaubt nicht, dass der FC Bayern Erzrivale Borussia Dortmund im Bundesliga-Titelkampf noch einholt. Größere Chancen dürfen sich die Münchner dem 46-Jährigen zufolge in der Champions League ausrechnen.

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"Sieben Punkte sind ein großer Rückstand und Dortmund wirkt sehr stabil", sagte Babbel im Gespräch mit Omnisport. Der BVB mache auf ihn "nicht den Eindruck, dass sie ins Schwimmen geraten" könnten, der FC Bayern wirke nicht so stark, wie noch in den Vorjahren. "Sie haben selber große Probleme, ihre Spiele zu gewinnen. Die Leichtigkeit und Dominanz ist nicht mehr da."

Babbel verwies auf die veränderten Umstände, die für die erfolgsverwöhnten Spieler des Rekordmeisters zum Problem werden: "Sechs Jahre waren sie immer die Gejagten, jetzt sind sie in der Verfolgerrolle. Das ist von der Mentalität und der psychischen Seite nicht ganz so einfach für die Spieler, weil sie es nicht gewohnt sind."

Babbel glaube deshalb nicht, dass der BVB noch eingeholt werden kann. Eine titellose Saison müsse es für die Bayern dennoch nicht geben: "Ich glaube, dass sie eine größere Chance in der Champions League haben."

Babbel: Habe Probleme mit Transfertaktik

Mit der Transfertaktik des FC Bayern hat Babbel so seine Probleme. Dass nach Alphonso Davies (18) auch Callum Hudson-Odoi (19) auf der Wunschliste der Münchner steht, bereitet dem ehemaligen Stuttgart-Coach Kopfzerbrechen: "Wenn ein junger Spieler gut ist, dann habe ich kein Problem damit, wenn man ihn holt. Nur man muss aufpassen, dass man nicht total dem Jugendwahn verfällt."

Entscheidend sei einzig und allein die Qualität. Der Transfer von Xavi Alonso, der im Sommer 2014 für knapp 10 Millionen Euro von Real Madrid zum FC Bayern wechselte, sticht für Babbel in den vergangenen Jahren heraus. "Er war 31, als er zu Bayern kam und war einer der wichtigsten Spieler. Er hat überragende Spiele abgeliefert." Bayern könne nicht den selben Weg wie der BVB gehen und fast ausschließlich auf junge Spieler setzen.

"Bayern ist eben anders als Dortmund", erklärt Babbel: "In München musst du einfach funktionieren. Und ob ein junger Spieler mit diesem Druck dann schon zurechtkommt? Da muss man aufpassen. Ich hoffe, dass in der Zukunft auch mal wieder das eine oder andere Eigengewächs in der ersten Mannschaft spielen wird."

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