Bundesliga: Fredi Bobic von Eintracht Frankfurt spricht sich gegen Playoffs im Fußball aus

Fredi Bobic spricht sich entschieden gegen Playoffs im Fußball aus
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Vor dem Aufbruch ins Wintertrainingslager in die USA hat sich Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic bei SPOX gegen eine Einführung von Playoff- und Franchise-Systemen in den europäischen Fußball-Ligen ausgesprochen.

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"Wir brauchen uns nicht zu amerikanisieren. Und ich bin mir sicher, das werden wir auch nicht. Wir haben hier spannende Ligen, die uns großen Spaß bereiten", sagte Bobic.

Zu Beginn der Saison war rege über den Modus der Bundesliga diskutiert worden. Allen voran Michael Reschke, der Sportdirektor des VfB Stuttgart, hatte in einem Interview mit der Welt die Einführung von Playoffs angeregt, um angesichts der jahrelangen Dominanz des FC Bayern mehr Brisanz im Titelkampf zu erzeugen.

"Wenn die irgendwann mal wieder Lust haben, eine Meisterschaft richtig zu feiern, weil es am Ende spannend sein sollte, geht das nur, wenn ein Playoff-Modus eingeführt wird. Bis dahin werden sie weiter dominant sein und die besten Spieler der Konkurrenz kaufen. Da bin ich kein Träumer, sondern Realist", sagte Reschke.

Mittlerweile stehen die Bayern nur auf Platz zwei, Spitzenreiter ist Borussia Dortmund mit sechs Punkten Vorsprung vor dem Rekordmeister. Ein Beleg für Bobic, dass es im deutschen Fußball doch noch spannend zugehen kann.

Fredi Bobic: Playoffs nicht das, "was der Geist des Fußballs möchte"

"Wir fahren sehr gut mit dem System, das wir in Europa und mit Ausnahme der USA eigentlich auch überall sonst auf der Welt haben", sagte er. "Das ist letztlich das, was der Geist des Fußballs möchte. Dass es diese Kämpfe gibt um Meisterschaften, um Spitzenplätze, um Qualifikationen für internationale Wettbewerbe. Aber genauso auch Abstiegskämpfe. Die Leiden, die Schmerzen, die negativen Emotionen. Auch das macht den Fußball aus."

Auf der anderen Seite findet Bobic, der selbst ein großer US-Sport-Fan ist und regelmäßig Spiele der NFL und NBA verfolgt, dass sich die Europäer viel von den Amerikanern abschauen können. "Zum Beispiel wie Trainingsinhalte gestaltet werden, wie die Infrastruktur ist, wie mit Medien umgegangen wird. Man muss nichts kopieren oder den Fußball neu erfinden. Umgekehrt finden es die Jungs vom Basketball oder American Football ja auch spannend, wie die Fußballer arbeiten. Fußball ist ein globaler Sport, aber wir können immer wieder nach rechts und links schauen. Vor allem im US-Sport ist die Professionalisierung sehr hoch", meinte Bobic.

Eintracht reist in die USA - Florida Cup LIVE auf DAZN

Die Eintracht brach am Freitag zum dritten Mal innerhalb von eineinhalb Jahren zu einem Trainingslager in die USA auf. Dabei geht es Bobic nicht nur darum, den Verein zu internationalisieren. "Es gibt natürlich diese Ziele. Ich bin ein Fan davon, Deutschland zu verlassen und andere Märkte zu sehen. Auch den Spielern macht es Spaß, wenn sie nicht immer das Normale machen, wenn sie nicht immer dasselbe sehen. Für mich steht aber immer der Sport im Vordergrund", betonte er.

Der Tabellensechste der Bundesliga tritt beim Florida Cup (vom 10. bis zum 12. Januar LIVE und EXKLUSIV auf DAZN) gegen die brasilianischen Erstligisten Flamengo Rio de Janeiro und FC Sao Paulo an. "Wir werden gegen tolle Gegner spielen und super Trainingsbedingungen vorfinden. Darum geht es am Ende des Tages doch. Ich hoffe, dass wir viel daraus ziehen für die restliche Saison", sagte Bobic.

Zum Start der Rückrunde am 19. Januar empfangen die Hessen den SC Freiburg. In der Runde der letzten 32 der Europa League bekommt es die Mannschaft von Adi Hütter mit Shakhtar Donetsk zu tun.

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