Bundesliga-Abstiegskampf: So kann der 1. FC Köln noch die Klasse halten

Von SPOX
Der 1. FC Köln hat dank des Derby-Sieges gegen Bayer Leverkusen erstmals seit dem 3. Spieltag Tabellenplatz 18 verlassen.
© getty

Der 1. FC Köln hat dank des Derby-Sieges gegen Bayer Leverkusen erstmals seit dem 3. Spieltag Tabellenplatz 18 verlassen. Die Mannschaft von Stefan Ruthenbeck hat nur noch fünf Punkte Rückstand auf den Tabellen-16. Mainz 05 und schnuppert an der Sensation. Das Restprogramm lässt hoffen.

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So spielt kein Absteiger. Die Leistung des 1. FC Köln gegen Leverkusen war ob der spielerischen Anlagen sowie des Mutes und Selbstbewusstseins eines Bundesligisten mehr als würdig. Die verpatzte Hinrunde tut angesichts der Kölner Möglichkeiten immer mehr weh. Sechs Punkte nach 17 Sieltagen - die drittschlechteste Hinserie der Bundesliga-Geschichte.

"Das war eine Katastrophe. Wir haben nicht gut gespielt und fast immer verloren. Darunter hat das Selbstvertrauen gelitten", sagte Milos Jojic vor einigen Wochen im SPOX-Interview. Diese Dynamik des Abstiegskampfes ereilte am Samstag beispielsweise den HSV.

Beim Effzeh ist davon kaum mehr etwas erkennbar. Die Angst vor dem Verlieren ist vertrieben aus dem Geißbockheim, schließlich hat man praktisch nichts mehr zu Verlieren. Stattdessen ist das Wunder dank der schwachen Konkurrenz wieder in Reichweite - und wenn es nicht klappen sollte, hat man immerhin für andere Bundesliga-Vereine vorgespielt.

Wie realistisch ist das Wunder, bei noch sieben ausstehenden Partien?

Die Tabellensituation der Abstiegskandidaten

Ausgangsposition
TabellenplatzVereinPunkteTorverhältnis
12Werder Bremen33-2
13Hannover 9632-6
14SC Freiburg30-18
15VfL Wolfsburg25-9
16Mainz 0525-17
171. FC Köln20-22
18Hamburger SV18-24

Um zumindest den Relegationsplatz zu erreichen, müsste Köln also noch einen Verein überholen, am wahrscheinlichsten sind dabei natürlich Mainz und Wolfsburg. Das Mainzer Torverhältnis ist dabei ein erreichbares Ziel - bei zwei Niederlagen der 05er und zwei Siegen des Effzeh hätte man das wohl schon geknackt.

Um Wolfsburg abzufangen, müssten es wohl schon sechs Punkte sein. Freiburg und die Mannschaften darüber müssten schon eine Pleitenserie hinlegen, um noch in Reichweite der Kölner zu kommen.

Restprogramm der Abstiegskandidaten

SpieltagBremenHannoverFreiburgWolfsburgMainzKölnHamburg
28Frankfurt (H)Leipzig (H)Schalke (A)Hertha (A)Gladbach (H)Hoffenheim (A)Stuttgart (A)
29Hannover (A)Bremen (H)Wolfsburg (H)Freiburg (A)Köln (A)Mainz (H)Schalke (H)
30Leipzig (H)Stuttgart (A)Mainz (A)Augsburg (H)Freiburg (H)Hertha (A)Hoffenheim (A)
31Stuttgart (A)Bayern (H)Hamburg (A)Gladbach (A)Augsburg (A)Schalke (H)Freiburg (H)
32Dortmund (H)Hoffenheim (A)Köln (H)Hamburg (H)Leipzig (H)Freiburg (A)Wolfsburg (A)
33Leverkusen (H)Hertha (H)Gladbach (A)Leipzig (A)Dortmund (A)Bayern (H)Frankfurt (A)
34Mainz (A)Leverkusen (A)Augsburg (H)Köln (H)Bremen (H)Wolfsburg (A)Gladbach (H)

Und siehe da: Die Ausgangsposition des Effzeh könnte schlechter sein: Mit Mainz, Freiburg und Wolfsburg am letzten Spieltag sind drei direkte Konkurrenten dabei, in der derzeitigen Form ist auch etwas gegen Hoffenheim und in Berlin drin. Die beiden stärksten Gegner sieht man immerhin daheim, bei den Bayern dürfte es längst um nichts mehr gehen.

Gegen Mainz könnte bereits eine kleine Vorentscheidung fallen - ein Sieg und es könnten nur noch zwei Punkte sein. Womöglich hat man es am letzten Spieltag gegen Wolfsburg auch in der eigenen Hand.

Am Ende dürften die direkten Duelle entscheiden: Die Wölfe bekommen es mit Freiburg und Hamburg zu tun, Mainz hat Köln und Freiburg vor der Brust. Enorme Spannung versprechen dabei vor allem der 29. Spieltag (Köln - Mainz, Wolfsburg - Freiburg, Hannover - Bremen), der 32. (Freiburg - Köln, Wolfsburg - Hamburg) und natürlich der Saisonabschluss.

Die Flinte sollten die Kölner also auf keinen Fall ins Korn werfen. Zehn Punkte aus den letzten sieben Spielen sind bei der derzeitigen Form kein Ding der Unmöglichkeit. Wenn dann noch die Konkurrenz "mitspielt", könnte eine der spektakulärsten, wenn nicht sogar die spektakulärste Rettung in der Geschichte der Bundesliga tatsächlich gelingen.

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