Fünf Fragen zur Rückkehr von Mario Gomez zum VfB Stuttgart: Eine klassische Soforthilfe

Mario Gomez wird künftig wieder das Trikot des VfB Stuttgart tragen
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Ergibt der Transfer für den VfL Wolfsburg Sinn?

Aus Wolfsburger Sicht muss der Verlust von Gomez aus zwei Blickwinkeln betrachtet werden: aus dem persönlichen und aus dem sportlichen.

Die Persönlichkeit Gomez wird Wolfsburg enorm fehlen. In einem Verein und einer Mannschaft, die häufig mit dem Problem der Profilschärfe zu kämpfen hat, war der Kapitän ein Typ, der voranging. In der vergangenen Krisensaison wählte er immer wieder klare Worte. Er forderte Spieler mit Wechselwunsch auf, sich entweder für den VfL den Allerwertesten aufzureißen oder das Weite zu suchen.

Besagten Allerwertesten riss er sich für die Wölfe auf, überzeugte im Abstiegskampf und hatte mit seinen 16 Saisontoren und seinem Treffer in der Relegation gegen Eintracht Braunschweig einen riesigen Anteil am Klassenerhalt.

Durch seinen starken Charakter hat sich Gomez in Wolfsburg zum Publikumsliebling entwickelt, zum Gesicht der Mannschaft. Entsprechend kam seine Ernennung zum Kapitän nicht von ungefähr.

"Mario hat sich in seinen eineinhalb Jahren unschätzbar um den VfL Wolfsburg verdient gemacht. Als Kapitän war er für seine Mitspieler und die Fans ein echtes Vorbild", resümierte Sportdirektor Olaf Rebbe.

Auf der hierarchischen Ebene wird Gomez deshalb schwierig zu ersetzen sein.

Sportlich ist die Situation jedoch eine andere. In der Hinrunde lief der Kapitän bislang seiner Form hinterher, erzielte bei zwölf Ligaeinsätzen gerade einmal ein mageres Törchen und verschoss darüber hinaus zwei Strafstöße.

Besonders seit dem Trainerwechsel von Andries Jonker zu Martin Schmidt wirkte Gomez in der Offensive häufig wie ein Fremdkörper. Während das Wolfsburger Spiel bei Jonker noch komplett auf Zielspieler Gomez zugeschnitten war, setzt Schmidt eher auf Umschalten, die Torgefahr soll über schnelle Kombinationen kommen und eher auf viele Schultern verteilt werden.

Zuletzt blühten Spielertypen wie Yunus Malli oder Daniel Didavi auf, während die Formkurve von Gomez weiter nach unten zeigte. Dass der VfL Gomez nun keine Steine für seine Rückkehr zum VfB in den Weg legte, deutet darauf hin, dass Schmidt in seiner Spielidee keine Zukunft für den 32-Jährigen sah.

Dass in den Deal eine frühzeitig Beendigung der Leihe von Josip Brekalo enthalten ist, passt ins Bild: Der schnelle, wendige Kroate hat deutlich passendere Anlagen für den Schmidt-Fußball.