Dauerkarten: BVB bleibt der Krösus

SID
Die Zahl der verkauften Dauerkarten ist erneut gestiegen, Krösus bleibt Borussia Dortmund
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Von Fußball-Müdigkeit der Fans ist in der Bundesliga nichts zu spüren. Die Zahl der verkauften Dauerkarten ist erneut gestiegen, Krösus bleibt Borussia Dortmund.

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Fußball-Müdigkeit? Ein öder Titelkampf? Horrende Transfersummen? Zumindest in der Bundesliga ist allen Unkenrufen zum Trotz die Begeisterung der Fans vor der neuen Saison ungebrochen. Fast 470.000 verkaufte Dauerkarten melden die 18 Erstligisten und damit ein deutliches Plus gegenüber der Vorsaison. Grund sind vor allem die zugkräftigen Aufsteiger VfB Stuttgart und Hannover 96.

Liga-Krösus bleibt wie gewohnt Borussia Dortmund. Der BVB brachte erneut stolze 55.000 Saisonabos an den Fan. Kaum zu glauben: Nur 66 Anhänger verlängerten ihre Dauerkarten bei den Westfalen nicht, satte 99,88 Prozent pilgern auch kommende Saison wieder ins Stadion. Der BVB ist solche Zahlen gewöhnt. 2016 hatten nur 84 Dauerkarten-Inhaber ihr Abo nicht verlängert, im Jahr zuvor waren es 93.

Wie der BVB stoppen auch andere Traditionsklubs ihren Verkauf bei einer zuvor festgelegten Zahl. Das gilt auch für Schalke 04 (43.935) und Bayern München (38.000), die im Dauerkarten-Ranking auf den Plätzen zwei und drei liegen. "Das Kontingent von rund 38.000 Jahreskartenplätzen kann nicht erhöht werden", teilten die Bayern erneut mit. Gut die Hälfte der verfügbaren Plätze sollen für Fans mit Tagesticket verfügbar bleiben.

Neuer Nummer vier ist durchaus überraschend Aufsteiger Stuttgart. Mehr als 31.000 Saisonkarten verkauften die Schwaben und übertrafen damit den Vereinsrekord aus der Saison 2012/2013 (30.500). Auch bei Eintracht Frankfurt ist die Euphorie ungebrochen, die Hessen erhöhten ihr Kontingent daher erstmals auf 28.000. Laut Vereinsangaben haben nur 50 SGE-Fans ihre Dauerkarte gekündigt.

HSV streng, Mainz besorgt

Zahlreiche Vereine haben längst Wartelisten eingerichtet, in die sich Fans eintragen können. Der Hamburger SV (26.000), bei dem 93 Prozent der Dauerkarten-Besitzer ihr Abo verlängerten, ging daher zuletzt ungewohnte Wege. Wer vergangene Saison nicht zwölf der 17 Heimspiele des Bundesliga-Dinos besuchte, verlor sein Vorverkaufsrecht. 600 Fans waren betroffen. Der HSV versprach allerdings, auf außergewöhnliche Umstände wie lange Krankheiten Rücksicht zu nehmen. Allein 1500 HSV-Mitglieder warteten auf eine Dauerkarte.

Rückgänge bei den Zahlen gab es kaum. Eines der Sorgenkinder heißt Mainz 05, die Rheinhessen meldeten "nur" 17.500 verkaufte Dauerkarten. Schon vergangene Saison war die erst 2011 eröffnete 05-Arena nur zu 85,6 Prozent ausgelastet gewesen, einzig Hertha BSC meldete im riesigen Olympiastadion einen noch niedrigeren Wert (67,3).

Und Hannover 96, der zweite Aufsteiger? Die Niedersachsen verkauften 22.000 Tickets. Da gleichzeitig mit Darmstadt 98 (11.500) und dem FC Ingolstadt (11.000) die Schlusslichter der vergangene Saison aus der Statistik fallen, kommt die Bundesliga in der Summe auf etwas mehr als 470.000 verkaufte Dauerkarten. Der Rekord von 483.335 aus der Saison 2011/2012 ist damit fast erreicht. Von Fußball-Müdigkeit ist also weiter keine Spur.

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