Alles Luschen außer TNS

Von SPOX
Park Hall in Oswestry ist die Heimstatt von TNS. Klar, dass hier nichts zu holen ist außer blutigen Nasen
© getty

Natürlich werden die geschmacklichen Entgleisungen des Wochenendes aufgegriffen: Timo Werners sportlicher wie verbaler Ausrutscher und Chicharitos Abscheulichkeit von Strafstoß. Sonstiges: Allerhand unnützes Wissen - und ein guter Rat: Schauet nach Wales und staunet!

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Hilft ja nix: Was wurde sich am Wochenende nicht das Maul zerrissen über die Schwalbe von Timo Werner. Es gibt ja drei Lager. Da waren die, die Leipzigs Stürmer einen Betrüger und ganz üblen Wicht schimpften. Dann diejenigen, die unter Bemühung chaostheoretischer Überlegungen versuchten, Werner von jeglicher Schuld reinzuwaschen und doch irgendwie Naldo den ganzen Mist anzuhängen. Sie wissen schon: Wenn in Bhutan ein Schmetterling mit den Flügeln schlägt, fällt an der Wallstreet ein Sack Reis um. Ganz üble Bande, diese Chaostheoretiker. Und schließlich das dritte Lager: Werner selbst. Und dieser laberte leider einen ziemlichen Haufen Blech. Doofe Erklärung, halbherzig entschuldigt, irgendwie nicht souverän. Unabhängig davon bleibt aber festzuhalten, dass Leipzig zum dritten Mal in seiner Bundesliga-Geschichte Spitzenreiter ist, also genau einmal öfter als RWE und RWO und exakt so häufig wie Arminia Bielefeld, der VfL Bochum und der MSV Duisburg.

Alles Luschen außer TNS: 33 Punkte nach 13 Spielen - damit steht Leipzig übrigens um sogar noch drei Zähler besser da als der 1. FC Kaiserslautern zum gleichen Zeitpunkt anno 1997. Damit ist ja fast schon in Stein gemeißelt, dass RBL den Titel holt, oder? Übrigens holt der Aufsteiger derzeit pro Spiel 2,54 Punkte, das ist eine bessere Quote, als sie Juventus (2,4), Chelsea (2,43), Real (2,43) oder Nizza (2,44) haben, um mal die Headliner der vermeintlich duftesten Ligen in Europa zum Vergleich heranzuziehen. Die Quote ist natürlich Dreck, wenn man sie an anderen Klubs misst. Nehmen wir etwa Celtic. 2,85! Nimm das, Leipzig! Und dann wären da noch The New Saints aus Wales, kurz: TNS, die halt mal so gar nichts anbrennen lassen. 16-0-0 lautet die Bilanz. Drei Punkte in jedem verdammten Spiel.

Überflüssige Zusatzinformation: Wussten Sie eigentlich, dass TNS auch ganz leicht hätte SpVgg Llansantffraid-ym-Mechain-Oswestry heißen können? Falls ja, schämen Sie sich. Falls nein, vergessen Sie einfach, was hier steht.

Noch mehr überflüssiges Wissen: Zurück zur Bundesliga. Robert Lewandowski ist der erste Spieler in der Geschichte dieser fantastischen Liga, der in vier Auswärtsspielen hintereinander gegen ein und denselben Gegner mindestens zwei Tore erzielt hat.

Mindestens genauso doof: Hoffenheims Jeremy Toljan geht als 1111. Torschütze GEGEN den 1. FC Köln in die Geschichte der Bundesliga ein. Wir finden, das wäre eine Urkunde wert.

Ein paar Premieren: Der HSV hat sein erstes Saisonspiel gewonnen. Matthias Ostrzolek gelang in Darmstadt das Tor zum 2:0-Endstand. Es war der 1. Bundesligatreffer für den 26-Jährigen beim 133. Einsatz. Marco Reus hat erstmals in der Bundesliga einen Assist-Dreierpack zusammengeschweißt.

Jubiläen: Hamburgs Nico Müller hat sein 150. Bundesligaspiel begangen, genauso wie Arjen Robben. Diego Benaglio gar schon sein 250. Thomas Müller ist inzwischen seit 15 Spielen ohne Treffer.

Revival: Erstmals seit fast neun Monaten standen Franck Ribery und Arjen Robben mal wieder gemeinsam in der Bayern-Startelf. Damals hieß der Gegner übrigens auch Mainz, nur gab's ein 1:2 aus Bayern-Sicht und kein 3:1 wie diesmal.

Ach... echt? Thomas Tuchel ist der zweite Bundesligacoach nach Ernst Happel, der keines seiner ersten 24 Heimspiele beim neuen Klub verloren hat. Allerdings ist es bis zur Rekordmarke des österreichischen Grantlers noch sehr weit. Im Sommer 1981 kam Happel von Feyenoord Rotterdam zum HSV. Die nächste Liga-Pleite im Volkspark kassierte man am 7. Dezember 1983, im 43. (!) Heimspiel unter Happel (ein 0:2 gegen den VfB Stuttgart). Davor hatte es 29 Siege und 13 Remis aus HSV-Sicht gegeben.

Was war das eigentlich? Ähnlich geschmeidig wie Werner bewegte sich am Wochenende nur noch Chicharito. In der Hitparade der am schäbigsten getretenen Elfmeter ever eroberte er damit auf Anhieb einen Spitzenplatz. Eine Rüge geht auch an Freiburg-Keeper Alexander Schwolow. Das Ding muss man zwingend festhalten oder zumindest zur Seite abwehren. Zur Seite! Nicht nach vorne, Mann!

Auch schäbig: Leverkusens Elferbilanz in dieser Bundesliga-Saison. 0 von 4.

Voll okay: Salomon Kalous Elferbilanz in der BuLi: 5 von 5.

Tabelle, Torjäger, alle Ergebnisse

Artikel und Videos zum Thema