Großmäuler, Rückkehrer und Treter

Von SPOX
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SC Freiburg

Caglar Söyüncü (für 2,5 Millionen Euro von Altinordu)

Für einen 20-jährigen Innenverteidiger aus der zweiten türkischen Liga, der weder des Deutschen noch des Englischen mächtig ist, als Aufsteiger 2,5 Millionen Euro hinzulegen? Klingt im ersten Moment ziemlich gewagt. Eigentlich wollte man den Türken behutsam aufbauen, doch nach den vielen Ausfällen in der Freiburger Abwehrzentrale musste Söyüncü spielen. Das tat er mit einer für sein Alter beeindruckenden Coolness, gutem Stellungsspiel und beachtlicher Kopfballstärke. Dass dem Talent auch immer mal wieder Fehler passieren werden - wie in Köln, als er einige grobe Unachtsamkeiten in seinem Spiel hatte - ist sonnenklar. Dass er ein riesiges Entwicklungspotenzial und das Talent mitbringt, um zu einem überdurchschnittlichen Bundesligaspieler zu reifen, aber eben auch.

Janik Haberer (für 2 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim)

Über einen Startelfeinsatz durfte der technisch beschlagene Mittelfeldspieler sich zwar noch nicht freuen, dennoch wurde er bislang in allen Spielen eingewechselt. Dabei findet der Rechtsfuß immer schnell die Bindung zum Spiel, zudem lobt sein Coach ihn immer wieder für seine Traingsleistungen. Haberer ist nah an der ersten Elf dran und wird weiterhin seine Bewährungschancen bekommen - dann muss er sie nutzen.

Manuel Gulde (1,2 Millionen Euro vom Karlsruher SC)

Von Paderborn über Karlsruhe führte der Weg von Manuel Gulde in den Breisgau. Der Innenverteidiger ist eine solide Verstärkung und kam bislang in allen Partien - abgesehen von seinem verletzungsbedingten Fehlen gegen Frankfurt - zum Einsatz. Es wird spannend zu sehen sein, was man mit ihm vor hat, wenn Marc-Oliver Kempf wieder einsatzbereit ist. Für Streich ist eine Dreierkette "immer eine Option" - den 25-Jährigen werden diese Worte mit Sicherheit alles andere als verärgern.

Jonas Meffert (für 1,2 Millionen Euro von Bayer Leverkusen)

Im defensiven Mittelfeld setzt Streich bislang immer auf zwei Akteure aus dem Trio Abrashi, Höfler und Frantz. Für den 22-Jährigen steht daher noch keine einzige Bundesligaminute zu Buche, lediglich im Pokalspiel gegen Babelsberg durfte er mitwirken. Meffert muss sich im Training beweisen, was anderes bleibt ihm derzeit nicht übrig.

Onur Bulut (für 1 Million Euro vom VfL Bochum)

Brauchte eine Weile, um sich an die Mannschaft und die Bundesliga zu gewöhnen, ist mittlerweile aber auf einem erfreulichen Weg. Der Rechtsaußen ist beileibe nicht der größte Techniker und verfällt gerne in Hektik, Streich schätzt an ihm aber vor allem seine enorme Laufstärke und ausgeprägte Willenskaft. Der Türke opfert sich auf und ackert für zwei. Sorgt er in Zukunft auch noch für Gefahr vor dem gegnerischen Kasten (bislang erst eine Vorlage), könnte er sich als echter Glücksgriff entpuppen.

Rafal Gikiewicz (für 1 Million Euro von Eintracht Braunschweig)

"Die Konkurrenzsituation auf der Torwartposition verstärken" - das war laut Sportdirektor Klemens Hartenbach der Grund für die Verpflichtung von Gikiewicz. Weil Stammkeeper Alexander Schwolow bislang aber tadellos hält, gibt es für Christian Streich keinen Grund, zwischen den Pfosten etwas zu verändern. Der 28-Jährige hat momentan keine andere Wahl, als geduldig auf seine Chance zu warten.

Aleksandar Ignjovski (für 750.000 Euro von Eintracht Frankfurt)

In erster Linie als Rechtsverteidiger geholt, kann Ignjovski auch auf links oder im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Der Serbe kennt die Bundesliga, ist zudem ein enorm bissiger und kampfstarker Kicker und mit seinen 25 Jahren sicherlich noch nicht am persönlichen Maximum angekommen. Bei Ignjovski stimmt das Gesamtpaket - er ist eine klare Verstärkung für den SC.

Georg Niedermeier (ablösefrei vom VfB Stuttgart)

Mit der Erfahrung von 148 Bundesligaspielen kam Georg Niedermeier zu den Südbadnern. Klar, erfahrene Spieler tun einer jungen Truppe eigentlich immer gut, mehr noch gingen dem Sportclub so allmählich allerdings die Verteidiger aus. Eine ernsthafte Rolle in Sachen Anfangsformation wird Niedermeier in den Streich'schen Überlegungen wohl eher nicht spielen, vor allem, wenn die verletzten Kempf und Torrejon sich wieder einsatzbereit melden. Dennoch kann man den kopfballstarken Abwehrhünen in einer engen Partie immer in einem der beiden Strafräume gebrauchen. Daniel van Buyten lässt grüßen.

Borussia Mönchengladbach

Christoph Kramer (für 15 Millionen Euro von Bayer Leverkusen)

Nach einem Jahr Leverkusen ist der Weltmeister zurück bei den Fohlen. In den bisherigen Bundesliga-Spielen durfte er immer von Beginn an ran, zeigte sich gewohnt lauf- und zweikampffreudig. Immerhin 53,4 Prozent seiner Duelle konnte Kramer gewinnen, eine gelbe Karte kassierte er. Mit einer Passquote von fast 85 Prozent liefert der Mittelfeldspieler ebenfalls gute Werte. Allerdings: Die ganz großen Impulse konnte er im Spiel der Borussia noch nicht setzen.

Jannik Vestergaard (für 12,5 Millionen Euro von Werder Bremen)

Von der Weser gekommen, sollte Vestergaard die zentrale Defensive der Gladbacher stärken. Mit 62 Prozent gewonnener Zweikämpfe ist für den Abwehr-Hünen allerdings noch Luft nach oben. Immerhin: Beim 0:4 gegen Schalke wurde er zur Pause ausgewechselt und hatte damit keine Schuld an der Königsblauen Packung. In der ersten Hälfte köpfte er sein Team sogar fast in Führung - und zeigte damit eine seiner Stärken, auf die Gladbach im weiteren Saisonverlauf hoffen darf.

Laszlo Benes (für 2 Millionen Euro von MSK Zilina)

Der 19-Jährige ist ein Mann für die Zukunft. Im Moment kommt der Offensivspieler in der Regionalliga West zum Einsatz und konnte dort in vier Spielen bereits ein Tor und einen Assist verbuchen.

Tobias Strobl (ablösefrei von der TSG Hoffenheim)

Als Havard-Nordtveit-Nachfolger verpflichtet, hat Strobl ein großes Erbe zu tragen. Bislang machte der Mittelfeldmann seine Sache solide und kam immerhin auf drei Einsätze, respektive auf 204 Spielminuten. Seit Ende September laboriert Strobl jedoch an einem Muskelfaserriss im Oberschenkel. Wann er zurückkehren wird? Noch offen.

Mamadou Doucoure (ablösefrei von Paris St. Germain B)

Halb Europa jagte den 18-Jährigen, Gladbachs Sportdirektor Max Eberl bekam die Zusage. Wie groß sein Talent ist, konnte Doucoure bisher aber nicht beweisen. Wegen einer Verletzung fällt der im Senegal geborene Franzose aus.

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