Nur Dortmund besser als Dortmund

Von SPOX
Schweigeminute vor dem Gipfelsturm: Dortmunds Startelf am Sonntag in Ingolstadt
© getty

4:0, 4:0, Spitzenreiter! Wahnsinn, dieser BVB. Doch für einen Bundesliga-Startrekord reicht es nicht für Tuchel und Co., den behält weiter... Borussia Dortmund. Außerdem in den Opta-Zahlen: Paradigmenwechsel in Gladbach, Boatengs Jagd auf Kuffour und Götzes Triumph über Katsche Schwarzenbeck.

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Back in the 90s: 6 Punkte, 8:0 Tore sind schon eine Ansage. So gut kommen die wenigsten in die Bundesliga. Für einen Rekord reicht diese Bilanz aber nicht, wenn auch nur ganz knapp. Die Viernulls des BVB gegen Gladbach und Ingolstadt bedeuten lediglich die zweitbeste Bilanz nach zwei Spieltagen in der Geschichte der Liga. Die beste geht auf die Saison 1994/95 zurück und wurde aufgestellt von - na klar! - Borussia Dortmund. Hitzfelds BVB um Sammer, Möller und Zorc vermöbelte damals zum Saisonstart 1860 mit 4:0 und schoss anschließend den 1. FC Köln mit 6:1 vom Platz. Am Ende wurde der BVB - ebenfalls: na klar! - deutscher Meister.

Bayern I: Nach 31 Spieltagen in Serie auf Platz 1 stürzen die Bayern ab. Platz 2 hinter Erzfeind Dortmund. Ein Festhalten an Pep Guardiola ist nur schwer zu veragumentieren.

Bayern II: Noch mehr Horrornachrichten von der Isar. Jerome Boateng wandelt auf den Spuren von Klub-Bösewicht Sammy Kuffour. In Hoffenheim flog der Weltmeister zum vierten Mal in seiner Bayern-Zeit vom Platz. Diese unschöne Bilanz wird nur von besagtem Kuffour übertroffen, der ein halbes Dutzend Platzverweise als FCB-Profi sammelte.

Bayern III: Und noch was. Ein Bundesliga-Rekord nämlich. Positiv, möchte man meinen, doch wurde er einer Bayern-Legende geklaut. Nimmersatt Mario Götze ist seit Samstag nämlich der jüngste Profi, der 100 Bundesliga-Siege eingefahren hat. 23 Jahre und 80 Tage zählte Götze beim 2:1 in Hoffenheim. Georg "Katsche" Schwarzenbeck war bei seinem Rekord 24 Jahre und 5 Tage alt. Für Nerds: Das war am 8. April 1972 beim 6:2 gegen Werder. Für Vollnerds: Gerd Müller schoss damals drei Tore.

Paradox: Dass die Bayern offenbar durchgereicht werden, ist krass. Noch krasser ist's, dass Borussia Mönchengladbach nach zwei Spieltagen das Tabellenende ziert. Schuld ist die plötzliche Abwehrschwäche des amtierenden Rückrundenmeisters. Nimmt man das 1:3 gegen Augsburg am letzten Spieltag der vergangenen Saison mit dazu, dann haben die Fohlen acht Tore in den letzten drei Spielen kassiert. Zum Vergleich: Sieben Gegentreffer waren es in den 16 Spielen davor gewesen. Da stimmt was nicht.

Ecken braucht kein Mensch: 88 Tore gab's in der vergangenen Saison nach Eckstößen. Das sind 2,6 pro Spieltag. Gar nicht schlecht. Ganz anders sieht's aktuell aus: In den ersten 18 Ligapartien der neuen Saison ist noch gar kein Tor nach einer Ecke gefallen. Kein einziges. Null. Leverkusen z.B. hat's schon 21 Mal versucht, ohne Ergebnis. Ganz schlau und mal wieder ein Vorreiter der deutschen Eliteklasse ist der HSV. Da Ecken nichts bringen, haben die Hanseaten sie abgeschafft. Kein Witz: Sie hatten echt noch keine.

Kurz und knapp:

  • Daniel Ginczek vom VfB ist mit 9 Toren aus den letzten 11 Bundesliga-Spielen der Goalgetter schlechthin.
  • Niklas Bendtner bringt es inzwischen auf 8 Pflichtspieltore als Wolf. Alle 8 erzielte er als Joker.
  • Anthony Modeste hat in Köln voll eingeschlagen: An 6 der 8 Pflichtspieltore (4/2) war er direkt beteiligt.
  • Der FC Augsburg hat in dieser Saison noch nicht voll eingeschlagen: nur ein Punkt aus zwei Spielen. Ist aber nix Neues. Der FCA hat noch nie eins der ersten beiden Saisonspiele in der Bundesliga gewinnen können.

Fast and furious: Dass Kevin Volland mit dem frühen Tor gegen die Bayern Bundesliga-Geschichte geschrieben hat, dürfte sich rumgesprochen haben. Hier mal eben die Top 5 "Schnellste Tore aller Zeiten":

  1. Kevin Volland (Hoffenheim): 9 Sekunden, 22.08.2015 gegen Bayern
  2. Karim Bellarabi (Leverkusen): 9 Sekunden, 23.08.2014 gegen Dortmund
  3. Giovane Elber (Bayern): 11 Sekunden, 31.01.1998 gegen HSV
  4. Ulf Kirsten (Leverkusen): 11 Sekunden, 30.03.2002 gegen Kaiserslautern
  5. Paul Freier (Bochum) 11 Sekunden, 24.05.2003 gegen 1860 München

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