Das Ende einer Ära

Von SPOX
Marco Reus hat der europäischen Klub-Elite eine Absage verpasst und bleibt beim BVB
© getty

Das Rätselraten um Marco Reus hat ein Ende. Der umworbene Angreifer von Borussia Dortmund hat seinen Vertrag bei Schwarzgelb bis 2019 verlängert. Doch was bedeutet die Verlängerung für Klub und Spieler? Und kann Reus beim BVB eine Ära prägen? SPOX beantwortet die fünf wichtigsten Fragen.

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Was bedeutet die Vertragsverlängerung für den BVB?

Ein klarer Sieg in Freiburg und der unterzeichnete Vertrag von Marco Reus. Die letzten Tage waren die besten seit langem für Borussia Dortmund. Positive Schlagzeilen hatten die Schwarzgelben in den Wochen zuvor kaum noch geliefert. Besonders mit dem Vertragsabschluss hat die Borussia aber einen positiven Dreh in der noch immer brenzligen Lage erzeugt. Chef-Spin-Doctor Hans-Joachim Watzke war auf der "SpoBis" in Düsseldorf die wandelnde Glückseligkeit.

Ein "Hotspot" sei Marco Reus, die Verlängerung eine "verrückte, bemerkenswerte Geschichte". Der BVB-Geschäftsführer führte auch nochmal an, dass Reus finanziell horrende Offerten anderer Klubs ausgeschlagen und auf "eine Menge Ökonomie" verzichtet habe, wie es Watzke ausdrückte. Er wird zum absoluten Top-Verdiener des Kaders aufsteigen und soll endgültig zur Ikone des Klubs gemacht werden. In zukünftigen Verhandlungen mit Leistungsträgern wird Reus' Gehalt aber als Messlatte dienen. Watzke hatte allerdings schon auf der Jahreshauptversammlung angekündigt, dass der BVB im Bereich Personalkosten noch Spielraum nach oben habe.

Für den Klub war es dennoch wichtig, die Entscheidung Reus' als Entscheidung des Herzens und gegen das große Geld zu deuten und auch zu verkaufen. Somit lässt sich Reus auch von den Personalien Mario Götze und Robert Lewandowski abgrenzen. Auf der anderen Seite hatte Reus aber noch einen gültigen Vertrag bis 30. Juni 2017. Die Notwendigkeit einer Vertragsverlängerung bestand in erster Linie darin, Reus seine Ausstiegsklausel für Sommer 2015 über kolportierte 25 Millionen Euro abzukaufen.

Das ist gelungen. "Damit enthält kein Lizenzspielerarbeitsverhältnis von Borussia Dortmund mehr eine Option eines Spielers auf vorzeitige Beendigung für den Fall eines Transfers zu einem anderen Fußballklub (sog. "Ausstiegsklausel")", erklärte Borussia Dortmund in einer Ad-hoc-Mitteilung. Es ist das Ende einer Ära, auf die die Dortmunder in den Fällen Nuri Sahin und Götze gerne verzichtet hätten. Der BVB fühlt sich damit wieder sicherer am Verhandlungstisch und hat sein Ziel in diesem Bereich vorerst erreicht.

Überraschend kam dagegen der Zeitpunkt der Unterschrift. In der Winterpause sah alles noch nach zähen Verhandlungen aus. Watzke meinte, Reus wolle erstmal schauen, "in welche Richtung die Reise geht". Nach drei Spieltagen der Rückrunde lässt sich das schwer sagen. Aber Reus scheint seine Entscheidung offenbar schon länger getroffen zu haben. Öffentlich hat er sich nie zu dem Thema geäußert. Und dass der FC Bayern sein Werben um den 25-Jährigen nicht mehr intensiviert hat, lässt darauf schließen, dass ein Abschied aus Dortmund nicht infrage kam.

Aus sportlicher Sicht ist die Vertragsverlängerung ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Reus gehört zu Deutschlands besten Offensivspielern und ist ein zentraler Bestandteil des Dortmunder Angriffsspiels. Dass sein Vertrag auch für die zweite Liga gilt, ist eine Vorsichtsmaßnahme. Vielmehr erhoffen sich die Verantwortlichen durch die gute Nachricht eine neue Aufbruchsstimmung, die im Abstiegskampf auch zu gebrauchen ist.

Was bedeutet die Vertragsverlängerung für den BVB?

Was bedeutet die Vertragsverlängerung für Reus?

Welches Signal sendet der BVB an die Konkurrenz?

Kann Reus in Dortmund wirklich eine Ära prägen?

Werden weitere BVB-Spieler Reus' Beispiel folgen?

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