Stevens greift durch - Neuer Vertrag?

Von SPOX
Huub Stevens schickte Moritz Leitner nach dessen Meckern zum laufen
© getty

Der VfB Stuttgart hat den Ernst der Lage im Abstiegskampf erkannt - zumindest Trainer Huub Stevens. Im Trainingslager in Portugal griff der Trainer lautstark durch, nachdem sich Moritz Leitner wegen einer vermeintlichen Nichtigkeit beschwert hatte. Für Sportvorstand Robin Dutt gestaltet sich die Suche nach Neuverpflichtungen indes schwerer als erwartet.

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In einem Trainingsspiel blieb Leitner nach einem vermeintlichen Foul auf dem Boden liegen und forderte bei Co-Trainer Armin Reutershahn einen Freistoß. Stevens platzte daraufhin der Kragen: "Steh auf! Immer diese Klappe! Geh laufen!", schrie der Trainer laut "Bild"-Berichten über den Platz.

Leitner wusste in der Situation offenbar nicht, wie ihm geschieht und blieb verdutzt stehen, worauf der Coach gänzlich die Fassung verlor: "Gib das Leibchen! Gib her!" Im Anschluss an das Training begründete Stevens seine Wut: "Ab und zu muss sowas sein. Es war nicht der erste Kommentar gegen Schiedsrichter und Trainer. Das geht nicht." Beruhigt hatte sich der Trainer noch nicht und kündigte für Leitner Extra-Schichten an.

Finanzielle Mittel behindern Transfers

Dass Stevens in der Winterpause noch weiteres Personal zur Verfügung gestellt bekommt, ist dagegen eher nicht zu erwarten. "Es muss nicht sein, dass im Winter etwas passiert. Ich würde sogar nicht ausschließen, dass gar nichts passiert", sagte Dutt der "Bild".

Neben der ohnehin üppigen Kadergröße binden auch die geringen finanziellen Mittel Dutt die Hände: "Wir könnten sofort 15 bis 20 Spieler holen, es werden ständig neue angeboten. Aber die Mannschaft hat eine gewisse Qualität und wenn wir da jemanden holen wollen, der die Stammelf verstärkt, kostet das Geld."

Dass Stevens aber nicht öffentlich Verstärkung fordert, gefällt den Klubbossen: "Seine Einstellung und sein Charakter passen zu dem, was für den ganzen Verein gelten soll - Taten statt Worte, mehr zu arbeiten und weniger zu reden", zitieren die "Stuttgarter Nachrichten" Präsident Bernd Wahler, der schon an eine längere Zusammenarbeit denkt: "Ich kann mir vorstellen, den Vertrag mit Huub Stevens zu verlängern."

Suche nach neuem Finanzvorstand

Druck wolle man dem Trainer in seiner Entscheidung aber nicht machen: "Wenn Huub Stevens sagt, er braucht noch Zeit bis März oder April, um zu einer Entscheidung zu kommen, werden wir ihm diese Zeit geben."

Auch die Suche nach einem Nachfolger des scheidenden Finanzvorstandes Ulrich Ruf treibt Wahler voran. Der VfB sichtet gemeinsam mit einer Agentur die zahlreichen externen Bewerbungen, jedoch seien auch interne Lösungen denkbar.

Zu den engsten Kandidaten soll auch Stefan Heim zählen, der seit vielen Jahren beim VfB für strategische Unternehmensprojekte verantwortlich ist. "Wir sind froh, dass wir auch aus dem Verein heraus Möglichkeiten haben, die Stelle adäquat zu besetzen", so Wahler.

Der Kader des VfB Stuttgart

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