"Keine gravierenden Fehler gemacht"

Von Adrian Franke
Watzke glaubt nicht, dass die Verantwortlichen des BVB Fehler gemacht haben
© getty

Den schwachen Saisonstart von Borussia Dortmund will Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nicht den Spielern oder den Verantwortlichen anlasten. Das Verletzungspech und die Spätfolgen der WM seien vielmehr ausschlaggebend. Die Saisonziele revidiert er daher nicht und baut stattdessen auf die Rückkehrer und seinen Trainer.

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"Jürgen Klopp, Michael Zorc und ich haben uns in den vergangenen Tagen ausführlich ausgetauscht und auch kritisch hinterfragt - am Ende glaube ich nicht, dass wir gravierende Fehler gemacht haben", betonte Watzke im "Kicker": "Ich spreche lieber von einer Anhäufung von Missständen, die dazu führen, dass wir nicht optimal funktionieren."

Unter Berücksichtigung der WM, "von der wir stärker als andere Mannschaften betroffen waren, unter der Prämisse einer unfassbaren Verletzungsmisere und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass wir unseren Spielstil nach dem Weggang von Robert Lewandowski etwas umstellen mussten, sind unsere Ergebnisse zumindest teilweise erklärbar", so der 55-Jährige weiter.

Dennoch gab auch Watzke zu: "Ich will unseren Start nicht schönreden oder bagatellisieren, er war absolut unbefriedigend. Sieben Punkte aus sieben Spielen sind nicht unser Anspruch."

"Bin sicher, dass es besser wird"

Allerdings glaubt der BVB-Boss an die baldige Wende: "Ich bin sogar sicher, dass es besser wird. Wenn man über Jahre von Erfolg zu Erfolg eilt, muss man damit rechnen, dass es auch mal einen Rückschlag gibt. Aus der Art, wie wir damit umgehen, tanken wir jetzt Kraft für die nächsten Aufgaben. Trotz Platz 13 strahlt der Verein eine außerordentliche Ruhe und Gelassenheit aus."

Darüber hinaus könne ein Teil der noch angeschlagenen Spieler die Länderspielpause gut nutzen, "zuvorderst Ilkay Gündogan, Marco Reus, Oliver Kirch oder Henrikh Mkhitaryan. Auch Neven Subotic, Kevin Großkreutz und Sven Bender. Die zwei Wochen zwischen Hamburg und Köln werden uns guttun."

Doch gerade bei Gündogan, der über ein Jahr fehlte, müsse man die Erwartungen dämpfen: "Wer so lange gefehlt hat, braucht Zeit. Man darf ihn nicht mit Erwartungen überfrachten. Auf der anderen Seite kann Ilkay Dinge, die nur wenige Fußballer können, und die verlernt man nicht. Er wird uns helfen. Wir brauchen in Köln und in den Wochen danach Spieler, die in der Lage sind, eine Partie auch mal durch eine individuelle Aktion zu entscheiden."

Watzke: Kein Einstellungsproblem

Auffällig war bislang auch, dass der BVB in der Meisterschaft große Probleme hatte, während die ersten beiden Champions-League-Spiele vergleichsweise souverän gewonnen wurden.

Direkte Kritik an der Mannschaft wies Watzke dennoch entschieden zurück: "Über Qualität müssen wir nicht diskutieren, über Einstellung schon gar nicht. Es liegt ja nicht am Willen. Wir laufen fast in jedem Spiel 120 Kilometer oder mehr und werden für diesen Aufwand nicht belohnt. An Qualität und an der Einstellung fehlt es definitiv nicht. Was wir brauchen, sind Form, Stabilität, Automatismen und Sicherheit."

Dennoch wolle er das Saisonziel, die direkte Champions-League-Qualifikation, nicht revidieren und vertraut dabei seinem Trainer: "Jürgen Klopp hat so einen großen Erfahrungsschatz, er weiß genau, welche Dinge er tun muss und wird. Darüber hinaus wird die Zeit für uns spielen - es sei denn, in den nächsten Wochen verletzen sich weitere acht Akteure. Dann wird es eng. Mit mehr - und entscheidendem - Personal wird es wieder nach oben gehen."

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