Pizza und Pazifisten

Von SPOX
Claudio Pizarro erzielte seine Saisontore 7 und 8 gegen Werder (15 Einsätze)
© getty

Claudio Pizarro ist und bleibt ein Phänomen und rüttelt am Denkmal früherer Bayern-Granden. Marco Reus rüttelt nur an Robert Lewandowski, bleibt aber unglaublich heiß und stellt eine Bestmarke auf. Außerdem in den Opta-Zahlen des Spieltags: Der beste Shinji der Welt und Favres Pazifisten-Kombo.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Fair geht vor: Im Fußball wird gerne martialisch gesprochen. So rief etwa der HSV vor dem Wochenende den Überlebenskampf aus. Beliebte Vokabeln sind kämpfen, kratzen, beißen. Man müsse auch mal "hinlangen" oder ein Zeichen setzen und den Gegner spüren lassen: "Bis hierhin und nicht weiter!" Für die Borussia aus Gladbach gilt das alles nicht. Auf Schalke holten die Fohlen nicht nur drei Punkte, sondern sorgten für ein Novum seit der Datenerfassung in der Bundesliga. Ein einziges Foul leistete sich die Elf von Lucien Favre. Kurioserweise bediente sich erst in der 90. Minute ein Gladbacher unerlaubter Mittel: Roel Brouwers war der Übeltäter. Nur zum Vergleich: Im Spiel Augsburg gegen Hamburg gab's 35 Fouls (16:19).

Pizza-Express: Gegen seinen Ex-Klub Werder Bremen brachte Claudio Pizarro die Bayern zurück in die Spur. Zwei Treffer erzielte der Peruaner in weniger als vier Minuten und drehte damit die Partie. Es war sein 28. Doppelpack in der Bundesliga, damit hat er Dieter Hoeneß eingeholt. Nur fünf Spieler in der Geschichte des Klubs schafften noch mehr. Mit insgesamt 85 Toren hat Pizarro jetzt mit Lothar Matthäus auf Platz acht der klubinternen Rangliste gleichgezogen. Uli Hoeneß (86) und Mehmet Scholl (87) sind in Reichweite.

Claudio Pizarros Saisonbilanz:

Auswärtsversager: Wenn sich der VfB Stuttgart, wonach es stark aussieht, aus eigener Kraft aus dem Abstiegskampf befreit, dann hat er dies sicher nicht seiner Auswärtsstärke zu verdanken. Das 0:0 in Hannover war das neunte sieglose Spiel der Schwaben in der Fremde in Folge. Ganze drei Punkte sammelte man in dieser Spanne. Elender ist freilich nur der HSV unterwegs. Das 1:3 in Augsburg war die achte Auswärtspleite am Stück. Trainer Mirko Slomka hat übrigens in den letzten 14 Spielen in fremden Stadien nicht mehr gepunktet.

Glückliches Quartett: Dank der chronischen Schwäche der Hamburger dürfen sich vier Vereine über ein weiteres Jahr in der Bundesliga freuen: Eintracht Frankfurt, der SC Freiburg, Hannover 96 und Werder Bremen haben den Klassenerhalt am 32. Spieltag endgültig geschafft.

Seite 1: Pizza-Express und Pazifisten

Seite 2: Tormaschine Reus und der beste Shinji

Artikel und Videos zum Thema