Weidenfeller: "Bayern muss Titel gewinnen"

Von Adrian Bohrdt
Roman Weidenfeller hat auch für die neue Saison ambitionierte Ziele mit dem BVB
© getty

Roman Weidenfeller sieht den FC Bayern München in der kommenden Saison deutlich stärker unter Druck als seinen Klub Borussia Dortmund. Der Torhüter äußerte sich über die Dortmunder Chancen in der Champions League, den vom FC Bayern umworbenen Stürmer Robert Lewandowski und die Unterschiede zwischen dem FCB und dem BVB.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der maßgebliche Unterschied zwischen dem BVB und den Münchnern liege, wie Weidenfeller in der "Sport Bild" ausführte, beim Erwartungsdruck: "Bayern muss Titel gewinnen, wir möchten Titel gewinnen. Ich denke, das kann man so sagen. Aber damit ist dann auch alles gesagt."

Doch auch die Borussia habe ambitionierte Ziele. So hofft Weidenfeller nach der vergangenen 1:2-Finalniederlage gegen den FC Bayern im Mai auf eine erneute Chance im Endspiel der Champions League: "Die wenigsten Teams schaffen es gleich im ersten Anlauf, deshalb zweifeln wir auch nicht an uns. Der Traum ist noch nicht ausgeträumt."

Ohnehin hat die Königsklasse für den 32-Jährigen eine besondere Bedeutung. "Persönlich schätze ich den Stellenwert, im Champions-League-Finale zu stehen höher ein als einen DFB-Pokal-Sieg. Aber natürlich träumt man am Ende einer Saison immer davon, etwas in der Hand halten zu können", erklärte Weidenfeller weiter.

Weidenfeller benennt Dortmunder Saisonziele

Die Saisonziele der Borussia seien indes klar definiert: "Die direkte Champions-League-Quali, das Überwintern in der Königsklasse - und natürlich möchten wir auch im DFB-Pokal weit kommen." Dafür müsse der BVB allerdings seine Defensive stärken, 42 Gegentore, und damit 17 mehr als im Meisterjahr zuvor, ließ die Borussia zu.

"Wir sollten uns wieder darauf besinnen, permanent konzentriert zu sein, kompakt zu stehen, den entscheidenden Schritt mitzugehen, und uns nicht darauf verlassen, dass wir in jedem Spiel vier Tore schießen", forderte Weidenfeller.

Auch beim vorletzten Titelgewinn vor zwei Jahren habe Dortmund "offensiven Fußball gespielt und häufig 1:0 gewonnen. Auf die Defensivarbeit wird der Trainer in der neuen Saison ein Hauptaugenmerk legen, da bin ich sicher", gab sich der Schlussmann optimistisch.

"Freuen uns auf Lewandowski"

Keine Sorgen macht er sich derweil um die Offensive und darüber, dass der wechselwillige Robert Lewandowski nicht mit vollem Einsatz bei der Sache sein könnte: "Robert ist ein absoluter Profi, der sich zu 100 Prozent für Borussia Dortmund einsetzt. Alles andere wäre auch nicht sein eigener Anspruch. Wir freuen uns auf ihn."

Auch was die BVB-Neuzugänge angeht, zeigte sich Weidenfeller zuversichtlich: "Ich vertraue der Klubführung voll und ganz, weil sie stets ein gutes Händchen bewiesen hat." Da das Gerüst der Mannschaft stehe, "holt man logischerweise punktuell Spieler, die schon eine gewisse Klasse haben und dementsprechend international sehr gefragt waren".

Nachdem lange Zeit nur der Wechsel von Abwehrspieler Sokratis für 9,5 Millionen Euro von Werder Bremen fest stand, hatte die Borussia zuletzt nachgelegt. Für 13 Millionen Euro kam Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang vom AS Saint-Etienne, außerdem wechselt Offensivmann Henrikh Mkhitaryan für 27,5 Millionen Euro von Schachtjor Donezk zum BVB.

Roman Weidenfeller im Steckbrief