HSV will Kader verkleinern - kein Transferstop

Von Martin Grabmann
Carl-Edgar Jarchow will erst Spieler verkaufen, bevor neue Stars kommen können
© getty

Der finanziell angeschlagene Hamburger SV will seinen Kader Stück für Stück verkleinern, um Kosten einzusparen und Erlöse aus Spielerwechseln zu erzielen. Ein Transferstop für Neuzugänge soll entgegen anders lautender Berichte jedoch nicht eingelegt werden.

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"Das Nächste müssen Verkäufe sein", bestätigte der Vorstandsvorsitzende Carl E. Jarchow in der "Bild". Die Zeitung berichtet zudem, dass der HSV bis Ende August noch deutlich über zehn Millionen Euro einnehmen muss. Das habe eine gemeinsame Sitzung von Aufsichtsrat und Vorstand ergeben.

Weitere Neuzugänge seien laut Jarchow jedoch nicht ausgeschlossen. "Wir sind im Soll. Wir streben eine Kaderverkleinerung an, das geschieht nach und nach. Es gibt keinen Transferstop", wird er von "Sky Sport News HD" zitiert.

Dennoch sei die Verpflichtung von HSV-Wunschkandidat Roque Santa Cruz vor allem aus finanziellen Gründen nicht zustande gekommen. Auch der Wechsel von BVB-Verteidiger Lasse Sobiech ist aufgrund der wirtschaftlichen Situation des HSV noch nicht perfekt. Dabei betonte der Verteidiger: "Der HSV und ich sind uns seit Wochen einig."

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Gegen den inzwischen perfekt gemachten Transfer von Johan Djourou soll es zudem Widerstand im Aufsichtsrat der Hanseaten gegeben haben - dieser habe jedoch schließlich hohe Gehaltseinbußen in Kauf genommen, um in der Hansestadt spielen zu können.

Gehaltsbudget um sieben Millionen Euro überzogen

Für die aktuell 30 Profis im Kader müssten die Hamburger offenbar 48 Millionen Euro Gehalt zahlen, obwohl nur 41 Millionen Euro im Budget vorgesehen sind. Deshalb sollen Marcus Berg, Gojko Kacar, Robert Tesche, Paul Scharner, Michael Mancienne und Slobodan Rajkovic abgegeben werden, die den Verein allerdings zum Teil nicht verlassen möchten.

Der Verein bemühe sich bereits darum, weitere Einnahmequellen aufzutun. Die internen Vorgaben für Sponsorenverträge und VIP-Einnahmen sollen die Hamburger bislang jedoch um fünf Millionen Euro verfehlen, weshalb mittlerweile sogar der geplante HSV-Campus zur Diskussion stehen soll. Für das neue Nachwuchszentrum hatte der Klub Fan-Anleihen in Höhe von 17,5 Millionen Euro ausgegeben.

Der Hamburger SV beendete die abgelaufene Saison mit 48 Punkten auf Platz sieben der Tabelle und verpasste damit die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb. Schon im vergangenen Sommer konnten die Hamburger nur mit Unterstützung von Investor Klaus-Michael Kühne den Transfer von Rafael van der Vaart realisieren.

Der Hamburger SV in der Übersicht