Fast wie im Märchen

Von SPOX
Dortmunds Troika: Trainer Klopp, Sportdirektor Zorc und Geschäftsführer Watzke (v.l.)
© Getty

Vom Beinahe-Exitus zum Rollenmodell: Der Aufstieg von Borussia Dortmund ist ein einzigartiges Kapitel Bundesliga-Geschichte. Wie nah ist der BVB den Bayern schon gekommen?

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Der sportliche Werdegang:

Alles begann mit einem 3:1 gegen Rot-Weiß Essen. Die Saison davor hatte der BVB unter Thomas Doll zwar als Vize-Pokalsieger beendet - in der Liga aber eben auch als Tabellen-Dreizehnter. Die schlechteste Platzierung seit dem Beinahe-Abstieg 1985/86.

Als der BVB sein Pokalfinale gegen die Bayern absolvierte (und 1:2 verlor), sickerte die Meldung durch, dass Doll ab der kommenden Saison durch Jürgen Klopp ersetzt werden würde. Der startete dann mit eben jenem 3:1-Sieg im Pokal in Essen seine Mission Borussia.

Der BVB verpasste in Klopps erster Saison quasi gleich zweimal den UEFA-Pokal, weil die Borussia am letzten Spieltag in Mönchengladbach noch den Einzug ins internationale Geschäft leichtfertig verspielte. Es sollte in der Liga für sehr lange Zeit die letzten schmerzlichen Punktverluste bleiben.

In der folgenden Saison zog Dortmund erstmals nach fünf Jahren wieder in einen internationalen Wettbewerb ein. Die Episoden auf europäischem Parkett sollten aber bis zur aktuellen Champions-League-Saison von zahlreichen Misserfolgen gekennzeichnet bleiben.

Klopp trieb die Verjüngung der Mannschaft immer weiter voran und bewies zusammen mit seinen Co-Trainern Zeljko Buvac und Peter Krawietz und Sportdirektor Michael Zorc ein unglaublich gutes Händchen im Scoutingbereich.

Als Klopp die Mannschaft im Sommer 2008 übernahm, stellte der BVB keinen einzigen aktuellen deutschen Nationalspieler. Heute sind es deren sechs, von denen Marcel Schmelzer mit seinen 24 Jahren noch der älteste ist.

Entgegen der allgemeinen These vom attraktiven Offensivfußball (den der BVB trotzdem spielt), verpasste Klopp seiner Mannschaft ein völlig neues Defensivkonzept. Die Gegentorflut unter Doll mit 62 Treffern reduzierte Klopp auf 37, stabilisierte das Konstrukt dann und stellte in der ersten Meister-Saison den Rekord von Oliver Kahn mit nur 22 Gegentreffern ein.

Die Spielausrichtung der Mannschaft hat mittlerweile jede Menge Nachahmer gefunden, nicht nur in der Bundesliga. Als der BVB dann letzte Saison so ziemlich jeden Rekord brach, hatte Klopps Mannschaft die Punktausbeute (81 Zähler) im Vergleich zur letzten Spielzeit ohne den Trainer mehr als verdoppelt (damals 40 Punkte).

Unterm Strich stehen bis jetzt zwei Meisterschaften und ein Pokalsieg unter Jürgen Klopp, inbegriffen das erste Double der Vereinsgeschichte überhaupt. Der Einzug in die K.o.-Phase der Champions League gelang zuletzt vor 14 Jahren.

Die nackten Zahlen unter Klopp: in 149 Bundesligaspielen gab es 85 Siege, 40 Remis und 24 Niederlagen, was einem Schnitt von 1,98 Punkten pro Partie entspricht. In den Meister-Jahren lag der Schnitt sogar bei 2,29 Punkten.

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