Hecking: "Da hat man keine rationalen Gedanken"

Von SPOX
Dieter Hecking ist nach der schwachen Leistung von Innenverteidiger Marcos Antonio ratlos
© Getty

Club-Trainer Dieter Hecking ringt bezüglich der schwachen Leistung von Marcos Antonio nach Worten. Matthias Sammer kritisiert den Auftritt der Bayern vor dem ersten Treffer. Und: Marvin Compper äußert sich zum tragischen Unfall von Boris Vukcevic. SPOX hat die Stimmen vom 6. Spieltag der Bundesliga bei "LIGA total!" und "Sky" gesammelt.

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1. FC Nürnberg - VfB Stuttgart 0:2 (0:1)

Dieter Hecking (Trainer Nürnberg) über Verteidiger Marcos Antonio: "Da hat man keine rationalen Gedanken. Da denkt man einfach: Das kann doch nicht sein, weil man die Konzentration auch einfordert und denkt, dass der Spieler hoch motiviert ist und zeigen will, dass er zu Recht die Chance bekommen hat. Mit diesem Fehler bringt er sich nach 20 Sekunden schon richtig unter Zugzwang. Ein paar Minuten später fast das gleiche Ding. Dann ist es nicht haltbar."

Timm Klose (Nürnberg): "Es tut mir so leid für ihn! Ich verstehe die Zuschauer nicht, dass sie ihn auspfeifen! Wir sind eine Mannschaft und ich bin enttäuscht, dass sie nicht hinter ihm stehen!"

Bayer Leverkusen - Greuther Fürth 2:0 (0:0)

Sidney Sam (Leverkusen): "Ich war lange Zeit weg. Ich habe auf meine Chance gewartet. Heute bin ich reingekommen und mache gleich zwei Tore. Das ist schön, dass ich der Mannschaft helfen konnte."

Edgar Prib (Fürth): "Die erste Halbzeit war ordentlich, da haben wir Leverkusen wenig Raum zum Entfalten gegeben. Aber vorn müssen wir zwingender werden. Und das Abenteuer Bundesliga einfach noch mehr genießen."

Werder Bremen - Bayern München 0:2 (0:0)

Matthias Sammer (Sportvorstand Bayern): "Was wir heute bis zum 1:0 gemacht haben, war einfach zu wenig, das muss man ganz klar sagen. Wir haben sehr viele Fehler gemacht, wir waren teilweise lätschern - das ist zu wenig. Wenn es normal ist vom Rhythmus mal so ein Spiel zu absolvieren, dann nehmen wir es mit. Wenn es im Kopf war, dann können wir es nicht mitnehmen. Es geht darum, die Leistung zu bewerten, es geht nicht immer nur darum, das Ergebnis zu bewerten."

Philipp Lahm (Kapitän Bayern): "Wir haben uns in der ersten Halbzeit sehr schwer getan, Bremen hat das sehr gut gemacht. In der zweiten Halbzeit sieht man dann unsere Qualität, auch von der Bank, dass Spieler kommen, die dann auch das Spiel entscheiden. Wenn man zwei Mal nicht Deutscher Meister wird beim FC Bayern, dann wird alles hinterfragt. Mit dem Start jetzt können wir sehr, sehr gut leben, wir können sehr zufrieden sein. Wir sind auch gewarnt von der letzten Saison, da hatten wir auch ein Riesen-Polster nach den ersten Spieltagen und haben dann alles wieder hergeschenkt. Das soll uns in dieser Saison nicht passieren."

...über den Punktevorsprung vor Dortmund: "Wir müssen nicht auf Dortmund oder andere schauen, wir müssen auf uns schauen. Wenn wir konzentriert Fußball spielen und zusammen agieren, dann wird es schwer, uns zu schlagen."

Clemens Fritz (Werder): "Wir haben nach vorne nicht mit dem nötigen Selbstvertrauen agiert, das nötig ist, wenn es gegen Bayern München geht!"

1899 Hoffenheim - FC Augsburg 0:0

Marvin Compper (Hoffenheim) über Vukcevic: "Ich bin ein positiv denkender Mensch und ich bin optimistisch, dass er da rauskommt, dass er sich wieder voll erholt. Er ist ein sehr starker Mann, ein Kämpfertyp. Er hat schon andere Dinge in seinem Leben überstanden."

...über das eigene Spiel: "Es war einen Ticken schwerer. Das ist eine Sache, die nicht einfach aus dem Kopf verschwindet. Die Gefühle sind ein bisschen überwältigt: Boris liegt im Krankenhaus und kämpft um sein Leben und wir haben Fußball gespielt. Wir haben gesagt: Wir machen das, wir kämpfen für ihn, wir verstecken uns nicht oder verziehen uns nach Hause - es wäre sicherlich auch in seinem Interesse gewesen. Jetzt, wo das Spiel zu Ende ist, gehen die Gedanken wieder an ihn zurück. Das war der richtige Schritt für jeden von uns, zusammenstehen und gemeinsam das auszuüben, was uns mit Boris am meisten verbindet, das was er liebt, das, was wir lieben. Das hat Größe von uns als Mannschaft gezeigt, dass wir heute aufgetreten sind."

Hamburger SV - Hannover 96 1:0 (1:0)

Rene Adler (HSV): "Das war heute keine gute Mannschaftsleistung, aber eine geschlossene Kämpferleistung. Das ist mir viel mehr wert. Die Jungs haben sich heute wirklich den Arsch aufgerissen. Wir sind in das Spiel gegangenen und wollten die Gegner auffressen. Das war für uns eine erfolgreiche Woche für uns mit sieben Punkten aus drei Spielen. Das honorieren auch die Fans zum Geburtstag. Es gibt nichts Schöneres für uns als eine Party zu feiern nach solch einer Woche." Über eine Rückkehr in die Nationalmannschaft: "Es mir nicht egal, aber damit beschäftige ich mich nicht. Ich versuche einfach meine Leistung zu bringen. Das Rufen können andere für mich übernehmen."

Rafael van der Vaart (HSV) über Adler: "Wenn man so einen Torwart hat, ist man glücklich. Ohne ihn wäre es heute gar nicht gegangen."

Mirko Slomka (Trainer Hannover): "Im ersten Moment nach dem Spiel denkt man: Das gibt es nicht, dass wir diese Partie nicht mindestens mit einem Punkt abschließen. Das glaubt man ja fast selber nicht. Ich kann der Mannschaft aber keinen Vorwurf machen. Deswegen bin ich nicht ganz so brastig."

Konstantin Rausch (Hannover): "Wir waren ganz klar die bessere Mannschaft und hätten bestimmt vier, fünf Tore verdient gehabt!"

Fortuna Düsseldorf - FC Schalke 04 2:2 (0:2)

Norbert Meier (Trainer Düsseldorf): "Die Partie hat in den ersten zehn Minuten gut begonnen, dann machen wir den ersten Fehler, als wir Huntelaar nicht stören. Er zeigt seine ganze Klasse und macht das 0:1.Anschließend sind wir bei einem Freistoß nicht nah genug an Matip und wir liegen 0:2 hinten. Dann hat man gesehen, wie Schalke den Ball laufen lässt. Das hat bei uns Wirkung gelassen und Dinge, die wir sonst im Schlaf machen, haben nicht mehr funktioniert. Der frühe Anschlusstreffer im zweiten Durchgang hat uns Mut und Courage zurückgegeben. Für unsere Verhältnisse war es dann eine offene Schlacht. Mit der fantastischen Unterstützung der Fans haben wir unseren Glauben wieder gefunden. Wir wollten nach der Pause zeigen, dass wir auch noch dabei sind. Dann haben wir zwei Situationen überstanden, in denen Fabian Giefer super reagiert. Dass wir gegen einen Club wie Schalke 2:2 spielen, ist tolle Werbung für uns."

Huub Stevens (Trainer Schalke): "Ich möchte nach diesem Spiel nicht viel reden, das sollen lieber die Spieler machen. Ich gratuliere den Düsseldorfern zu einem Punkt, den sie sich in der zweiten Hälfte verdient haben. Ich bin fassungslos, wie wir nach der Pause aufgetreten sind. Ich war mit der kompletten Mannschaft nicht zufrieden."

Der 6. Spieltag im Überblick