Darth Vader konnte auch nicht allein

Von Florian Bogner
Felix Magath liest nur Qualitätspresse - da bleibt die AL leider außen vor…
© Getty

Der AL wurde mitunter schon vorgeworfen, sie sei arrogant und hochnäsig, nur weil sie jede Woche aufs Neue ausfliflaflut, wer denn dieses Mal durch den Kakao gezogen wird: Köln, der FC oder doch der Erzrivale von Bayer Leverkusen? Dabei will sie doch eigentlich bloß spielen. Und so ehrlich wie Dieter Hecking sein.

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1. Spiele mit Leichen: Viele fanden ja das Geschnickschnackschnucke von Toni Kroos und Franck Ribery gegen Hertha 06 in etwa so daneben, wie von der Beischlaf-Affäre der eigenen Frau mit zum Frühstück eingeladen zu werden. Verdammte Leichenfledderei, echauffierten sich andere. Komisch, dass genau dieselben Leute das Spielchen bei Marco Reus und Mike Hanke gegen Köln beim selben Spielstand (3:0) noch überaus putzig und nett fanden. Oder, Effe? Wir von SPOX sagen ja: Wenn Ribery danach den Freistoß immer so in die Mauer bolzt wie in Berlin, hat bestimmt kein Gegner der Welt was dagegen, dass vorher geknobelt wird. Gerne auch im Best-of-Five-Modus oder in der Version Rock-Paper-Scissors-Lizard-Spock. Haben wir schon erwähnt, dass Stein-Schere-Papier in den USA tatsächlich ein Sport ist?

2. Novatornix: Auf den FC ist halt einfach IMMER Verlass, deswegen mag die AL den Geißbockverein wirklich sehr, sehr gerne. Es wird einfach nie langweilig. Kaum ist Stinkefinke weg und zu Podolskis Wechsel zum FC Arsenal eigentlich auch alles gesagt, schon stolpert Milivoje Novakovic voll ins gleißende Rampenlicht. Mit der besten Nicht-Leistung seit Millivanilli schoss Milivoje in Hannover nämlich echt den Vogel ab. Nicht so wie die Bayern, versteht sich, dafür stand die Absch(l)ussvorrichtung des Slowenen einfach zu deutlich auf Sperrfeuer Marke doppelläufige Schrotflinte. Ron-Robert Zieler kam übrigens mit leichten Verletzungen davon. Schön auch, wie Geromel hinterher bei "SKY" sagte, man habe ja durchaus viele Chancen gehabt, aber leider "die Tore nicht geschisse". Vor dem Tor "verschissen" oder "eingeschissen", meinte er sicher. Macht aber letztlich auch kein Unterschied für den FC. Oder, Wolfg... äh... Volk... äh... äh... Luk... ach, lassen wir das.

3. Steilvorlage: Come on, Effzeh!!! Klar, no jokes with names und so, aber ein Spinner als Präsident? Ihr macht es einem wirklich schwer. Sehr, sehr schwer.

4. Scheißnegöhr: Und außerdem: No jokes with names? Wieso darf dann Didier Deschamps...? Schweinerei.

5. Ab in den Süden: Was der HSV derzeit im eigenen Haus abliefert, ist ja mittlerweile schon fast so tragisch wie diese Geschichte mit dem Keinohrhasen oder die Berichterstattung über den Autounfall von Ali Daei mit diesem äußerst adretten Interview aus dem Operationssaal. Kein Wunder, dass sich da im Stadion der kleine "Rasmus Eilersen" (oder so) abseilte. Dessen Eltern wurden über Stadionregie darüber aufgeklärt, dass der Lütte an einer Pommesbude (sic!) im Süden abzuholen sei. Pommesbude im Süden: Ach Rasmus, das klingt so schön nach weit, weit weg. Oder, Torsten Fink?

6. Apropos HSV: Keiner stellt sich beim Toreverhindernwollen so schön dämlich an wie Mladen Petric - und die vergebene Chance beim Stand von 0:2 hatte schon fast Millivanilli-Niveau. Ach, wenn seine Mannschaft doch nur halb so viel Einsatz zeigen würde, wie Thorsten "Ulbricht" Fink, der mit leerem Blick und Pseudopsychogefasel mit einem Reporter über die Definition des Wortes "Abstiegskandidat" ("Sind wir ja nicht, weil wir drin bleiben!") stritt - Rasmus würde bleiben und weniger Pommes essen. Und außerdem sollte sich Fink mal ein Beispiel an Dieter Hecking nehmen, der nach der Niederlage gegen Wolfsburg da meinte: "Wer sagt, dass wir Scheiße gespielt haben, der hat Recht." Die AL liebt Dieter Hecking einfach.

7. Apropos Wolfsburg: In Wolfsburg stellt sich ja derzeit die Frage, ob Felix Magath nun wirklich enteiert wurde, oder doch nur einen Kindergärtner bekommen hat. Andererseits: Darth Vader hat den Laden ja auch nicht alleine geschmissen und war trotzdem gruselig. Schön war auch, was Magath der Fragerin des ZDF entgegnete, die behauptete, es sei ja von Entmachtung zu lesen gewesen: "Das kommt drauf an, was sie lesen", sagte Magath in arg belehrendem Tonfall. "Es gibt solche und solche Blätter. Und ich würde ihnen empfehlen die zu lesen, die besser informiert sind." Oder halt die "Neue Welt". Magath behauptete schließlich auch noch, es sei alles "in gutem Einvernehmen passiert". Kennt man ja: Vom FC und Finke...

8. Von wegen Augsburger Luschenkiste! Der FCA ist nach den 20-Tore-Bayern (Wink doch mal, 17-Tore-FCK!) das zweithotteste Team der Liga. Na gut, vielleicht kann man den BVB noch nennen und Schalke, aber die haben Stevens, und der ist zwar Holländer, aber bei weitem nicht so sexy wie Jos "the Mustache a.k.a Thomas Magnum" Luhukay. Selbst Zidan traf gegen die Schwaben diesmal nix, außer den "Oschtrollek" (O-Ton Sky-Kommentator) und so langsam muss man sich, wie bei einem langsam mit der eigenen Couch verschmelzenden Kumpel fragen, der doch eigentlich nur mal übers Wochenende "Hallo sagen" wollte, ob die Augsburger tatsächlich noch länger bleiben wollen... So ein ganzes Jahr, vielleicht?

9. Exkurs nach ganz unten: Der AL-Autor spielt ja selbst leidenschaftlich gerne Fußball und hat in seiner Freizeit nichts Besseres zu tun, als die Reserve seines Heimatklubs in der 13. Liga (sic!) als Torwartkapitänspielertrainer zum Aufstieg zu führen. Wie das in unterklassigen Amateurligen nun mal so ist, startete an diesem Wochenende erst die Rückrunde und der Auftakt war durchaus erfolgreich. Was einen Mittelfeldspieler des Teams des AL-Autors jedoch dazu bewog, eine Gelb-Rote Karte eines Mitspielers mit einem geschmeidigen: "Schiri, hamse Dir ins Hirn geschissen?!?" zu quittieren, bleibt sein Geheimnis. Jedenfalls musste die Mannschaft des AL-Autors fortan zu neunt auskommen, schaffte es aber mit zwei Mann weniger immerhin, das Ergebnis von 5:2 auf 6:2 auszubauen. Was das jetzt mit Bundesliga zu tun hat? Das fragen sich die Hertha-Fans auch.

10. Ohne Medikamente: Zu den Schattenseiten des AL-Autorentums gehört ja, sich - wenn möglich - die volle Dosis Sky Samstag Live, das Aktuelle Sportstudio, den Doppelpass und Sky90 reinzudrücken. Hier kurz die bizarren Highlights des meskalinähnlichen Trips (Fledermäuse! Überall Fledermäuse!). Sky Samstag Live: Sven Ulreich, angekündigt als "Fußball-Star", der früher Hildebrand-Poster in seinem Kinderzimmer hatte, erklärt, dass der ganze VfB megahart Mario Kart zockt. Nur Ibisevic darf nicht mitspielen. Dann philosophiert er "über Schmerzen am Bollen, der wo da am Knie rauskommt". Jessi Kastrop schmettert derweil "Dein ist mein ganzes Herz" von Heinz Rudolf Kunze und Paolo Guerrero tanzt ein großes "Sorry" um die Eckfahne. Das ASS hat dafür seinen Studiogast Lewandowski auf der Autobahn vergessen, der aus Rache den akkurat frisierten Sportstudio-Fahrer per Facebook bepöbelt. Bei Sky90 wird Giovane Elber als Rinderbaron angekündigt und sagt Sachen wie: "Fleisch muss man immer essen." Stefan Effenberg, der immer noch jeden Z-Laut umschifft ("Aksionen", "Reaksion"), nennt Elber konsequent "Giovanni". Und KMH... ja, die war auch da. Über den Doppelpass-Auftritt von Ingo Lenßen würden wir uns gerne auslassen, danach hatten wir aber Filmriss. Noch Fragen?

11. Rausschmeißer: Christian Wulff war (auf Einladung?) zu Gast bei Hannover 96. Muss reichen.

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