Breno: Erneute Knieprobleme

SID
Sorgenkind Breno: Der Brasilianer spielt seit 2008 beim FC Bayern München
© Getty

Einen Vorteil hatte Breno am Freitag sicherlich. Statt sich wie die Kollegen in der sibirischen Kälte von 15 Grad unter Null für das Training zu vermummen, durfte der Brasilianer in kurzen Hosen im Kraftraum schwitzen. Trotz der akuten Abwehrsorgen spielt der 22-Jährige in den Planungen von Trainer Jupp Heynckes keine Rolle. Die leichten Knieprobleme, die Breno an der Reise nach Hamburg hindern, sind da fast Nebensache.

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"Mit einem Einsatz hätte man Breno keinen Gefallen getan. Er muss topfit sein und zudem auf seiner Position spielen", sagte Heynckes am Freitag.

Bereits seit Mitte der Woche hatte Breno aufgrund einer leichten Reizung am operierten Knie individuell trainiert. "Das viele Training macht sich bemerkbar", erklärte Henyckes.

Breno noch nicht für Startformation bereit

Mit dem nach wie vor unter Tatverdacht der schweren Brandstiftung stehenden Innenverteidiger müsse man sensibel umgehen, betonte der 66 Jahre alte Coach immer wieder. Er ließ aber auch durchblicken, dass Breno in seinen Lösungansätzen für das Abwehr-Puzzle ohne den gesperrten Rafinha sowie den verletzten Daniel van Buyten (Mittelfußbruch) und Diego Contento (Zehenbruch) ohnehin nie eingeplant war.

"Ich hatte von Anfang an klare Vorstellungen" - und in denen wird wohl Anatoli Timoschtschuk die vakante Position auf der rechten Abwehrseite einnehmen.

Bestätigen wollte Heynckes die Formation zwar noch nicht. Timoschtschuk hatte allerdings bereits am Donnerstag im Training den Platz in der A-Elf eingenommen. Die Variante mit Luiz Gustavo oder Timoschtschuk neben Badstuber und Ersatz-Rechtsverteidiger Boateng wird immer unwahrscheinlicher.

Trotz Notstand: Heynckes steht hinter Transferpolitik

Egal welche Aufstellung: "Unser Kader gibt das her", sagte Heynckes unterdessen in Richtung Franck Ribery, der angesichts der Verletzungssorgen am Donnerstag die Transferpolitik des Rekordmeisters kritisiert hatte. "Transfers muss man vorbereiten. Ich halte nichts von Schnellschüssen", führte er fort. In der kurzen Transferphase im Winter sei es schwer, "Spieler zu finden, die uns perspektivisch weiterhelfen. Alles andere halte ich für Aktionismus."

Ohnehin war es offensichtlich, dass Heynckes den Fokus von all den wöchentlichen Nebenkriegsschauplätzen auf das Spiel lenken wollte.

Nach dem mühevollen 2:0 gegen den VfL Wolfsburg sind längst noch nicht alle Sorgen verpufft. "Das war ein Schritt nach vorne. Aber wir haben ein riesiges Steigerungspotenzial", warnte Heynckes die direkten Verfolger Borussia Dortmund, Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach.

"Jeder muss eine Schippe drauflegen"

Dafür müssen "die Abstimmung und der Spielfluss gesteigert werden und jeder Spieler eine Schippe drauflegen". Die trotz der widrigen Bedingungen motivierten Trainingseinheiten stimmten Heynckes "zuversichtlich, dass wir in Hamburg damit anfangen werden."

Der Vierkampf an der Spitze spielt dabei für den Tabellenführer "keine Rolle". In der Kältebox der Hamburger Arena werden die Bayern genug mit sich selbst beschäftigt sein. Heynckes will sich gegen die angekündigten Temperaturen von minus zehn Grad wohl beheizte Sohlen in die Winterstiefel legen.

"Das habe ich schon oft gemacht, zum Beispiel mit Leverkusen in Trondheim", plauderte er freudig. Die beste Therapie für die Spieler sei allerdings "Bewegung. Natürlich ist das nicht optimal. Aber wir sind Männer".

Das Motto sei daher "Augen zu - und durch". Und der Trost für Breno: In seinem Münchner Wohnzimmer ist es warm...

Der FC Bayern München im Steckbrief

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