Rekorde, Stehaufmännchen, fehlende Knipser

Von Fatih Demireli
18 Klubs, 18 Trends: Neuers sauberes Tor, Bremens neue Torlaune und Schalker Stehaufmännchen
© spox
Cookie-Einstellungen

 

VfL Wolfsburg

Gesucht: Ein Knipser

Der VfL Wolfsburg kommt einfach nicht in die Gänge: Das 1:0 gegen Kaiserslautern sollte der Startschuss zu einer Serie werden, aber anscheinend war es nur ein Strohfeuer. Problematisch gestaltet sich vor allem das Angriffsspiel. Der VfL verbucht im bisherigen Saisonverlauf nur drei Stürmertore - in der Bundesliga erzielten nur Kaiserslauterns Angreifer weniger Tore. In der vergangenen Saison waren es nach acht Runden noch zehn Stürmer-Tore gewesen, womit man ganz vorn dabei war. Aber damals spielten auch noch die Herren Edin Dzeko und Grafite für den VfL Wolfsburg. Der neue Hoffnungsträger heißt Mario Mandzukic: Auf sein Konto gehen nämlich alle drei Stürmertore der laufenden Spielzeit.

1. FSV Mainz 05

Kein Durchhaltevermögen

Der FSV Mainz 05 startete furios in die vergangene Saison, wehte wie ein frischer Wind durch die Liga und qualifizierte sich am Ende für die Europa League. Der gute Lauf war ein Produkt starker Offensive, konzentrierter Defensivarbeit und einer großen Portion Durchhaltevermögen. In der kompletten Vorsaison gab Mainz nach einer 1:0-Führung (13 Mal) nur einmal noch Punkte ab (12 Siege, ein Remis). In der laufenden Saison führte der FSV schon sechs Mal mit 1:0, ließ aber jetzt schon vier Mal Punkte liegen (zwei Siege, ein Remis und drei Niederlagen). Symptomatisch war das letzte Bundesliga-Spiel: Mainz machte aus einem 0:2 in Nürnberg schon nach 52 Minuten ein 3:2, kassierte aber in der 82. Minute den Ausgleichstreffer.

SC Freiburg

Ausgekontert!

Wenn man ganz böse sein will, traf der SC Freiburg am vergangenen Wochenende auf sein Vorbild: 22 Gegentore in sieben Spielen, das erinnerte doch sehr an das Mönchengladbach vergangener Spielzeiten. Doch im direkten Duell machte es Freiburg dann dem neuen Gladbach nach und hielt seinen Kasten beim 1:0-Erfolg sauber. Viele Freiburger Gegentore dieser Spielzeit resultierten aus Kontern. Sechs Kontergegentore sind der Ligahöchstwert. Dass Freiburg als gute Kontermannschaft mit den eigenen Mitteln geschlagen wird, ist die Ironie des Fußballs.

1. FC Kaiserslautern

Zu ungefährlich

Mit Srdjan Lakic verlor der 1. FC Kaiserslautern seinen besten Angreifer und damit auch sämtliche Torgefährlichkeit: Kaiserslautern erzielte bisher die wenigsten Tore (5), weil auch die Stürmer nur zwei Mal trafen. In der vergangenen Saison waren es nach nur acht Spieltagen schon neun Treffer mit einem Stürmer-Anteil von sieben - sechs Treffer gingen auf das Konto von Lakic. Dass die FCK-Angreifer in dieser Spielzeit nicht treffen, kann nicht damit begründet werden, dass sie es nicht versuchen - nur an der Zielgenauigkeit hapert es gewaltig: Für ein Tor braucht Kaiserslautern 24 Torschüsse - die Hälfte war es in der Vorsaison.

FC Augsburg

Offensiv wie Defensiv ein Problemfall

Die Debüt-Saison in der Bundesliga verlief für den FC Augsburg bisher schlecht. Der FCA hat Probleme - sowohl offensiv, als auch defensiv: Die Luhukay-Elf ließ schon 129 Torschüsse (nur Freiburg und der HSV mehr) und 16 Gegentore zu. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison in der 2. Liga waren es nach acht Runden nur 109 Torschüsse der Gegner gewesen und auch nur zehn Gegentore. In der Offensive ist Augsburg nach Kaiserslautern mit nur sechs Toren das ungefährlichste Team. Auch hier ein Vergleich zur Vorsaison: An den ersten acht Zweitligaspieltagen trafen die Augsburger noch doppelt so oft.

Hamburger SV

Kein Geheimnis: Es ist die Defensive...

Warum der Hamburger SV seit fünf Spieltagen Letzter ist? Frag' nach in der Defensive: Der HSV musste drei Mal drei oder mehr Gegentore hinnehmen und wartet saisonübergreifend schon seit zwölf Spielen auf ein Zu-Null-Spiel. Dass es in der Abwehr nicht klappt, beweist auch die Aufschlüsselung der Gegentore: Der HSV kassierte ligaweit die meisten Gegentore nach Standardsituationen (acht wie Köln) und auch ligaweit die meisten Kopfball-Gegentore (sechs wie Freiburg). Zum Vergleich: In der vergangenen Saison waren es zur gleichen Zeit nur vier Gegentore nach Standards und auch nur ein Kopfballgegentreffer gewesen.

Platz 1 - 6: Die Trends von Bayern bis Dortmund

Platz 7 - 12: Die Trends von Stuttgart bis Köln