Mainz: Lewis Holtby auf dem Abstellgleis

Von SPOX
Nach einer bärenstarken Hinrunde kommt Lewis Holtby beim FSV Mainz 05 derzeit kaum zum Zug
© Getty

Für Lewis Holtby läuft es in Mainz längst nicht mehr so rund wie noch in der Hinrunde. Beim FC St. Pauli darf Jan-Philipp Kalla nach seinem Debüt gegen Hannover auf weitere Einsätze hoffen, Andrezinho ist in Köln auf dem besten Weg zum Stammspieler und in Hoffenheim drängt sich Matthias Jaissle auf.

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FSV Mainz 05: Mainz-Trainer Thomas Tuchel schwört seit ein paar Wochen wieder auf ein klassisches 4-4-2 mit Mittelfeldraute. Aber nicht der in der Vorrunde noch sehr starke Lewis Holtby, sondern Andreas Ivanschitz darf derzeit die Rolle des Regisseurs hinter den Spitzen ausfüllen. Überhaupt läuft es für Holtby schon lange nicht mehr so rund wie noch zu Beginn der Saison. Zum letzten Mal stand er Anfang November über die vollen 90 Minuten auf dem Platz, danach gab es elf Ein- oder Auswechslungen und am letzten Spieltag in Hoffenheim schmorte er 90 Minuten auf der Bank. Die letzte Torvorlage gelang Holtby auch gegen Hoffenheim - allerdings noch in der Vorrunde.

FC St. Pauli: Die Verletzung von Bastian Oczipka hat einen beinahe unbekannten Namen an die Oberfläche gespült: Jan-Philipp Kalla. Nachdem Davidson Drobo-Ampem bis Saisonende nach Esbjerg (Dänemark) ausgeliehen ist, Markus Thorandt als Innenverteidiger gesetzt und Moritz Volz dessen Alternativposition rechts in der Viererkette besetzt, ist Kalla fürs erste auf der Linksverteidigerposition gesetzt. Sein Debüt gegen Hannover fiel sehr ordentlich aus.

1.FC Köln: Er gehörte in der Vorrunde zu den nicht eben wenigen Fehlkäufen - jetzt ist Andrezinho aber auf dem besten Weg in die Stammelf. Unter Trainer Frank Schaefer blüht der Brasilianer geradezu auf, zeigte am Wochenende gegen den SC Freiburg seine beste Leistung im FC-Trikot und hat mittlerweile entweder einen ziemlich großen Vorsprung vor der Konkurrenz (Christopher Schorch) oder ist gleichauf (Miso Brecko). Auf alle Fälle ist Andrezinho ein gutes Beispiel dafür, wie Trainer Schaefer auch Spieler in die Spur zu bekommen scheint, die mehr oder weniger schon weg vom Fenster waren.

1.FC Kaiserslautern: Die Entscheidung von Marco Kurz kam sehr überraschend, der Trainer erklärte sich wie folgt: "Martin hat der Abwehr zuletzt nicht mehr die Stabilität gegeben, die wir noch in der Vorrunde hatten." Dass Kurz aber gegen den Hamburger SV ausgerechnet seinen Kapitän rasierte und Martin Amedick nur auf die Bank setzte, ist wohl schon mehr als nur eine rein sportliche Maßnahme. Amedick war Kurz' unumstrittener Führungsspieler in der gelungenen Vorrunde, dessen Autorität wurde vom Trainer jetzt auf gewisse Weise zumindest angekratzt. Amedicks Stellvertreter Srdjan Lakic durchläuft derzeit dazu die schlimmsten Tage seiner Zeit bei Lautern, wird von den eigenen Fans angefeindet. Unterm Strich bleiben zwei unnötige Baustellen für den FCK mitten im Abstiegskampf.

Hannover 96: Den 21. August 2010 wird Carlitos Alberto Alves Garcia nie vergessen: Bei seinem Bundesligadebüt gegen Eintracht Frankfurt riss bereits nach 31 Sekunden sein rechtes vorderes Kreuzband. Der Portugiese galt als einer der Hoffnungsträger, lag danach aber sechs Monate auf Eis - und hatte mit dem unglaublichen Höhenflug der Roten nichts zu tun. In Lissabon machte sich Carlitos wieder fit, am vergangenen Wochenende gegen St. Pauli stand er erstmals wieder im Kader, zuvor war er bereits bei den 96-Amateuren zu ein paar Minuten Einsatzzeit gekommen. Am Wochenende geht's bekanntlich gegen die Bayern. Und vielleicht wird der 5. März 2011 wieder ein ganz besonderes Datum für Carlitos Alberto Alves Garcia.

Borussia Mönchengladbach: Die Euphorie dauerte nicht einmal eine Woche. Das bittere 1:2 in Wolfsburg raubte vielen Gladbachern die letzte Hoffnung auf den Klassenerhalt. Trainer Lucien Favre ergriff seit seiner Ankunft viele Maßnahmen wie den Torhüterwechsel oder die Systemumstellung, doch der Sieg gegen Schalke scheint nur ein Strohfeuer gewesen zu sein. "Wenn eine Mannschaft in der Tabelle auf Platz 18 steht, dann ist das kein Zufall", sagt Favre. Die Verantwortlichen haben die Zeichen der Zeit erkannt und planen längst auch für die 2. Liga. Sportdirektor Max Eberl sondiert den Markt, sah sich zuletzt die Zweitliga-Begegnung Alemannia Aachen gegen Hertha BSC an. Neben Fabian Lustenberger und Patrick Ebert soll vor allem Zoltan Stieber auf dem Zettel der Fohlen stehen. Der Ungar könnte Marco Reus ersetzen, der im Abstiegsfall wohl weg ist. Letzter Interessent: Der Hamburger SV. Auch Borussia Dortmund hat den früheren Koblenzer schon länger auf der Liste.

1899 Hoffenheim: Lange Zeit hatten Marvin Compper und Isaac Vorsah ihre Stammplätze in Hoffenheims Innenverteidigung sicher. Jetzt drängt Matthias Jaissle aber mit Vehemenz zurück ins Team. Der 22-Jährige galt vor seiner schweren Verletzung (Kreuzbandriss) vor über einem Jahr als sprintstärkster und körperlich robustester aller Hoffenheimer Manndecker. Jetzt sucht Jaissle wieder den Anschluss.

Die Verletzungsanfälligkeit von Vorsah könnte ihm dabei zugute kommen, offenbar wird ihn Marco Pezzaiuoli als Innenverteidiger für die Zukunft behutsam aufbauen. Auch deshalb schlug der Verein im Winter die Offerte des Hamburger SV für Jaissle aus. So gibt es derzeit einen Dreikampf um die beiden Innenverteidigerposten. Joe Simunic ist dabei aber schon seit längerer Zeit eigentlich raus. Der Kroate ist nur noch eine Art Standby-Profi und wird nur noch in Notfällen zu Einsätzen kommen.

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