Medien: Dutt wechselt nach Leverkusen

SID
Robin Dutt wechselte 2007 von den Stuttgarter Kickers zum SC Freiburg
© Getty

Die nächste Trainer-Rochade in der Bundesliga steht unmittelbar bevor. Nach übereinstimmenden Medienberichten wird Robin Dutt die Nachfolge von Jupp Heynckes bei Bayer Leverkusen antreten.

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Nach übereinstimmenden Informationen von "Kicker" und der "Deutschen Presse-Agentur" wird Robin Dutt zur neuen Saison das Traineramt bei Bayer Leverkusen übernehmen.

Dutts aktueller Klub, der SC Freiburg, hat für Montag (12 Uhr) schon eine Pressekonferenz anberaumt, am selben Tag will auch der bei Bayern München hoch gehandelte Heynckes eine Entscheidung über seine Zukunft bekannt geben.

Dass der Wechsel bereits unter Dach und Fach ist, wollten die Leverkusener offiziell noch nicht bestätigen. "Jupp Heynckes wird sich nach dem Spiel gegen Schalke final erklären, wie es weitergeht. Das ist Stand der Dinge, und daran halten wir uns", sagte Bayers Kommunikationsdirektor Meinolf Sprink.

Das große Stühlerücken geht weiter

Dutt hatte nach der Freiburger 1:2-Niederlage gegen Bayern München auf die Frage nach seiner Zukunft ausweichend geantwortet. "Da werden sie noch etwas warten müssen", sagte der 46-Jährige im "ZDF-Sportstudio". Die Nachfrage, ob es eine Tendenz gebe, beantwortete Dutt nebulös: "Vielleicht." Rund eine Million Euro soll Leverkusen als Ablöse für den Trainer-Aufsteiger zahlen.

Viel Fantasie gehört nicht mehr dazu, um vorherzusehen, dass das nächste große Stühlerücken in dieser Form am Montag über die Bühne gehen wird. Zu lange hatte Heynckes eine Entscheidung in Leverkusen über eine Vertragsverlängerung hinausgezögert. Erst sollte im Herbst Klarheit herrschen, dann zum Rückrundenauftakt, nun also am Montag.

Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser, der vor einigen Wochen noch via Stadionheft Heynckes gebeten hatte zu verlängern, war von den ganzen Diskussionen zuletzt nur noch genervt. "Entweder er nimmt unser Angebot an, oder er lässt es", sagte er jüngst nach dem Europa-League-Aus in Villarreal.

Heynckes wohl vor dem Absprung

Bayer-Sportchef Rudi Völler ließ im Interview mit "Liga total" durchblicken, dass es sehr schnell gehen könnte, wenn denn Heynckes nicht bleiben sollte. Diesbezüglich seien die Gespräche mit dem neuen Mann schon "sehr weit".

Für Heynckes ist wohl die Verlockung zu groß, ein drittes Mal auf der Trainerbank der Bayern zu sitzen. Bereits von 1987 bis Oktober 1991 sowie Ende der Saison 2008/2009 für fünf Spiele war Heynckes, der eng mit Uli Hoeneß befreundet ist, dort als Chefcoach tätig gewesen. "Jupp wäre eine gute Wahl", hatte Bayern-Ehrenpräsident Franz Beckenbauer bereits erklärt.

In München war indes nach der neuen Entwicklung Zurückhaltung angesagt. "Mit uns hat das nichts zu tun. Sofern es stimmt, ist das eine Entscheidung von Bayer Leverkusen und im Moment keine Folgegeschichte für Bayern München", sagte Bayern-Mediendirektor Markus Hörwick.

"Don Jupp" zum dritten Mal Bayern-Trainer?

Noch am Freitag hatte Heynckes die ständigen Trainerwechsel in der Bundesliga (Rangnick zu Schalke, Magath nach Wolfsburg) selbst kritisiert. "Die Bundesliga ist ein Tollhaus. Der Fan hat Schwierigkeiten, dass noch zu verstehen", bemängelte Heynckes. Er würde niemals zwei Klubs in einer Saison trainieren.

Wie die Leverkusener Fans eine mögliche Rückkehr nach München zur kommenden Saison bewerten würden, bleibt mal dahingestellt. Heynckes ist seit 1. Juli 2009 in Leverkusen tätig. Im vergangenen Jahr sprang Platz vier heraus, in diesem Jahr liegt der Werksklub auf Champions-League-Kurs.

Beim deutschen Vorzeigeklub würde der Weltmeister von 1974 und Europameister von 1972 die Nachfolge von Louis van Gaal antreten. Der FC Bayern hatte am 7. März angekündigt, den Vertrag mit dem Niederländer vorzeitig zum Saisonende aufzulösen.

Van Gaal hatte die Bayern in der vergangenen Saison zum Double von Meisterschaft und Pokalsieg sowie ins Champions-League-Finale geführt. In dieser Saison bleiben die Bayern allerdings titellos und müssen sogar um die Qualifikation für die kommende Champions-League-Saison bangen.

Doppelspitze für Dutt?

Beim SC Freiburg steht der Nachfolger von Dutt offenbar bereits fest. Nach einem Bericht der "Badischen Zeitung" soll Marcus Sorg ab der kommenden Saison neuer Cheftrainer werden. Der 45-Jährige ist derzeit noch für die Regionalliga-Mannschaft des Sport-Clubs verantwortlich.

Ihm zur Seite stehen soll der bisherige U-19-Coach Christian Streich. Die "BZ" geht davon aus, dass Co-Trainer Damir Buric und Torwart-Trainer Marco Langner Dutt nach Leverkusen begleiten werden. Im Rahmen einer außerplanmäßigen Pressekonferenz am Montag um 12 Uhr dürften die Personalmaßnahmen öffentlich gemacht werden.

Robin Dutt im Steckbrief