Veh schließt Rücktritt als HSV-Coach aus

SID
Der gebürtige Augsburger, Armin Veh, wechselte im Sommer von Wolfsburg nach Hamburg
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Armin Veh hat alle Gerüchte über seine angebliche Amtsmüdigkeit als Trainer des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV zurückgewiesen und will mit den kriselnden Hanseaten in der zweiten Saisonhälfte die Wende zum Guten schaffen.

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"Ich möchte mein Amt weiterhin ausfüllen und auch in der Rückrunde auf der Bank sitzen. Ich habe nicht vor, zurückzutreten", sagt der 49-Jährige und wies alle Spekulationen um seine angeblich bevorstehende Demission zurück: "Ich bin weiter davon überzeugt, dass der HSV der richtige Verein für mich ist."

Veh ist noch bis zum 30. Juni 2012 an die Hanseaten gebunden. Allerdings verfügen Trainer und Verein jeweils über eine Option zur Kündigung des Arbeitsverhältnisses zum 31. Mai 2011.

Veh scheint von dieser Klausel keinen Gebrauch machen zu wollen. Ob er die Hamburger aber tatsächlich auch in der zweiten Halbserie betreuen wird, soll am Neujahrstag entschieden werden. Dann trifft Veh mit dem Vorstand um Klubchef Bernd Hoffmann zusammen.

Verein hat Bestrebungen in Richtung Verlängerung

Auch von Seiten des Vereins dürfte es trotz der enttäuschend verlaufenen Hinrunde Bestrebungen geben, den Vertrag mit dem Coach weiter fortzuführen. Seit Hoffmanns Amtsantritt im Februar 2003 verschliss der HSV sieben Trainer.

Zuletzt hatte der Klubboss immer wieder betont, künftig auf Kontinuität setzen zu wollen. Zumal die bisherige Saison mit dem derzeitigen neunten Tabellenplatz und dem frühen Aus im DFB-Pokal durch großes Verletzungspech alles andere als begünstigt wurde.

Veh selbst hatte sich bereits Anfang des Monats nachdrücklich zu den Hamburgern bekannt. "Der HSV ist ein großer Klub. Es ist eine Ehre für mich, hier zu arbeiten. Wenn ich es nicht schaffe, in Hamburg erfolgreich zu sein, möchte ich in Deutschland keinen anderen Verein als Trainer mehr übernehmen", hatte der Coach erklärt und für die Zeit nach seinem Engagement bei den Hanseaten allenfalls eine Aufgabe im Managementbereich bei einem HSV-Konkurrenten in Erwägung gezogen.

Nach dem Ende der insgesamt zermürbenden Hinrunde hatte es dennoch immer wieder Spekulationen über Vehs vorzeitigen Abgang gegeben. Auch der Coach selbst vermied vor dem Antritt seines Weihnachtsurlaubs eine eindeutige Aussage zu seiner Zukunft.

Gerüchte angeheizt durch Carsten Kober

Angeheizt wurden die Gerüchte über Vehs eigenmächtigen Abschied und zuletzt auch durch Aussagen des ehemaligen HSV-Profis Carsten Kober, der am 9. Januar 2011 für den Aufsichtsrat des Klubs kandidieren wird. "Ich wäre überrascht, wenn Veh in der Rückrunde noch Trainer wäre", hatte der frühere Innenverteidiger gesagt und angedeutet, dass bereits eine Entscheidung über Vehs Zukunft gefallen sei.

Der HSV nimmt die Vorbereitung auf die Rückrunde am 2. Januar mit einer Reise ins Trainingslager nach Dubai auf. Nach Angaben von Veh wird dann endgültig Klarheit über sein künftiges Engagement bei den Hamburgern herrschen. HSV-Sportchef Bastian Reinhardt zeigte sich zuletzt hingegen zurückhaltender.

"Ich will nicht garantieren, dass es eine Entscheidung bis Januar gibt. Der Trainer hat einen Vertrag bis zum Sommer. Wir können also ganz entspannt sein", meinte der Manager.

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