Lahm: WM keine Ausrede mehr

SID
Philipp Lahm absolvierte bislang 73 Partien für die deutsche Nationalmannschaft
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Philipp Lahm will nach dem Fehlstart seiner Bayern keine Ausreden mehr gelten lassen. Den immensen Druck zu gewinnen bezeichnet er als "lähmend".

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Philipp Lahm lässt nach dem Fehlstart des deutschen Rekordmeisters Bayern München in die Bundesliga-Saison keine Ausreden mehr gelten.

"Auf jeden Fall darf die WM-Müdigkeit keine Ausrede mehr sein. Das Problem beim FC Bayern ist vielmehr, dass wir durch die Misserfolge schon jetzt heftig unter Druck stehen und gezwungen sind, immer zu gewinnen. Dieser Druck ist manchmal lähmend", sagte er im Interview mit der "Bild"-Zeitung.

13-Punkte-Rückstand bereitet Sorgen

Dass die Bayern nach sieben Spieltagen bereits 13 Punkte weniger auf dem Konto haben als Überraschungs-Spitzenreiter FSV Mainz 05 mache ihm Sorgen.

Auf die Frage, ob der Titelgewinn bei den Bayern derzeit überhaupt noch ein Thema sei, antwortet Lahm ausweichend: "Natürlich geben wir nicht auf. Aber wir müssen im Moment erst einmal vorne unsere Tore machen und hinten diese Fehler abstellen. Dann gewinnen wir, holen vielleicht Punkte auf - und dann muss man am Ende sehen, wozu das bei derzeit 13 Zählern Rückstand noch reicht."

"Topmotiviert, aber irgendwie ohne Antrieb"

Dass die kräftezehrende WM bei den Nationalspieler Spuren hinterlassen hat, räumte Lahm im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" ein.

"Man fühlt sich einfach ein bisschen leer. Man ist eigentlich wieder topmotiviert, aber irgendwie fehlt einem der Antrieb. Man spürt das, aber man kann nicht so richtig was dagegen machen. Wobei das vor allem das Problem in den ersten Saisonwochen war, jetzt sollten wir langsam davon wegkommen", so der 26-Jährige.

Den Zustand beschrieb er folgendermaßen: "Die Reihenfolge ist die: Erst kommt die psychische Müdigkeit, und daraus resultiert dann die fehlende körperliche Frische."

"Das ist wie eine Kettenreaktion"

Theoretisch müssten nach Ansicht von Lahm die Bayern-Profis alle wieder fit sein, die Tabellenposition könne derzeit aber den ein oder anderen Spieler hemmen.

"Jetzt kommt eben ein neues Problem hinzu: Jetzt liegen wir weit zurück in der Liga, jetzt kommt der Druck hinzu, nichts mehr herschenken zu dürfen. Gleichzeitig merkt man, dass es nicht läuft, dann vergibt man vorne mal eine Chance, macht hinten mal einen Fehler, es läuft einfach nicht nach Wunsch, der Druck wird noch größer", sagte er.

Lahm fügte an: "Das ist wie eine Kettenreaktion: Am Anfang steht die Psyche, dann kommt der Körper, und dann kommt wieder die Psyche, weil man natürlich an Selbstvertrauen verliert."

Philipp Lahm im Steckbrief