Bayern-Lazarett: Jeder darf mal ran!

Von SPOX
Könnten alle in Bayerns Startelf stehen: Pranjic, Altintop, Kroos, Tymoschtschuk und Demichelis
© Getty

Bei Bayern macht alles, was laufen kann, für die Hannover-Startelf mobil. In Dortmund hat Lukasz Piszczek die Chance, Patrick Owomoyela dauerhaft zu verdrängen. Bei Hoffenheim und Nürnberg stehen Rückkehrer im Fokus, im Breisgau dreht ein kroatischer Unglücksrabe Warteschleifen.

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Chance für den zweiten Anzug: Schweinsteiger, Olic und van Buyten fraglich, Breno noch nicht fit genug, van Bommel, Klose, Ribery, Contento, Robben, Alaba verletzt - Bayern wird gegen Hannover aller Voraussicht nach nur drei oder vier einsatzbereite Profis auf der Bank haben. Zudem scheint mit der Klose-Verletzung eine Umstellung auf 4-4-2 unausweichlich, da van Gaal die Alternativen auf der Zehner-Position ausgehen - Kroos könnte nämlich wie im DFB-Team auf der Sechs aushelfen müssen. Links hinten streiten sich Pranjic und Braafheid um den Platz, innen wäre Tymoschtschuk die Alternative zum formschwachen Demichelis. Vorne suchen Gomez und Olic (Nasenbeinbruch) ihre Chance. Eigentlich hat derzeit jeder fitte Profi die Chance auf einen Startelfeinsatz - sogar Andreas Ottl.

Schielen nach Duisburg: Lukasz Piszczek lieferte im BVB-Trikot bislang solide bis gute Leistungen ab und steht auch in Köln erneut in der Startelf, da Owomoyela (Fußverletzung) weiter ausfällt. Gut möglich, dass der offensiv stärker einzuschätzende Pole nun aus dem Windschatten des Ex-Nationalspielers tritt und sich dauerhaft für die Startelf anbietet. Langfristig müssen die beiden Rechtsverteidiger auch nach Duisburg schielen, dort liefert BVB-Leihgabe Julian Koch nämlich tadellose Leistungen ab und könnte in der kommenden Saison zur ernsthaften Konkurrenz werden. Vor allem Owomoyela (Vertrag läuft aus) wird sich im Laufe der Saison strecken müssen.

Wie wär's mit Micanski? Frankfurt, Freiburg und Gladbach - der FCK muss in den nächsten Spielen dringend Punkte einfahren, um nicht im freien Fall auf einen Abstiegsplatz zu rutschen. Da neben Lakic keiner der eingesetzten Stürmer dauerhaft überzeugen konnte, schlägt nun vielleicht die Stunde von Ilian Micanski, der beim 3:0-Testspielsieg gegen Wehen am Wochenende doppelt traf und beim 2:0 die Vorarbeit leistete. "Die Tendenz bei Ilian ist unheimlich positiv. Er ist auf dem richtigen Weg", lobte Kurz, ließ aber offen, ob er den Bulgaren auch gegen Frankfurt von Beginn an bringen wird. "Das ist mit davon abhängig, in welcher Verfassung Erwin Hoffer von der Nationalelf zurückkehrt", sagte der Coach. Allzu überanstrengt dürfte sich der Österreicher beim 4:4 in Belgien nicht haben: Er wurde erst in der 56. Minute eingewechselt.

Kroatischer Unglücksrabe: Zvonko Pamic hat sich das Kapitel Bundesliga bestimmt anders vorgestellt. Im Sommer wechselte der Sohn des Ex-Rostockers Igor Pamic von HNK Rijeka zu Bayer Leverkusen, wurde jedoch gleich an den SC Freiburg verliehen. Dort ist von Trainer Dutts Lobeshymnen ("ein hochtalentierter Spieler, dem wir zutrauen, in den kommenden Monaten bereits hohe Einsatzzeiten zu haben") nichts mehr zu hören, der 19-Jährige spielte noch keine Bundesliga-Minute. Nun war er auch noch indirekt für die schwere Jochbein-Verletzung von Jan Rosenthal verantwortlich, weil der Ex-Hannoveraner beim 5-vs-2 im Training mit dem Kroaten zusammenrasselte. Durch Rosenthals Ausfall ist nun zwar ein Platz im Team frei, um den streiten sich aber Nicu, Jäger und Sereinig. Heißt für Pamic: weiter warten.

Watch out, Simunic and Mlapa! 1899 freute sich am Wochenende über das gelungene Comeback der Langzeitverletzten Matthias Jaissle und Chinedu Obasi, die beim 3:2-Testspielsieg gegen den FSV Frankfurt in der Startelf standen und eine Halbzeit lang zum Einsatz kamen. "Die ersten 30 Minuten war das schon richtig gut", lobte Trainer Rangnick. "Danach hat man gemerkt, dass ihnen etwas die Kraft gefehlt hat." Gut möglich, dass beide am Sonntag gegen Gladbach auf der Bank sitzen. Sollten Simunic und Mlapa ihre Form nicht stabilisieren, könnten die beiden Comebacker schnell aber auch zur Startelf-Alternative werden.

Kämpfen fürs Club-Debüt: Im Nürnberger Sturm ist Schieber derzeit konkurrenzlos - da sah es Trainer Hecking gerne, dass er im Test gegen Sigma Olmütz (3:2) am Wochenende Neuzugang Rubin Okotie knapp 70 Minuten Einsatzzeit geben konnte. "Eine Stunde ohne Schmerzen, dazu ein Tor. Das war ein richtig guter Tag für mich", freute sich der Österreicher über seinen Treffer zum 2:1, den er ausgerechnet mit dem operierten rechten Knie erzielte. Für sein Bundesliga-Debüt wird Okotie aber noch weiter hart arbeiten müssen, erstmal stehen weitere Kurzeinsätze mit der Zweiten in der Regionalliga an. "Ich habe keinen Zeitplan aufgestellt", sagte der 23-Jährige. Solange Schieber seine Leistung bringt, muss sich Okotie auch nicht unbedingt beeilen.

Alabas Albtraum: Bayern-Youngster David Alaba träumt wahrscheinlich heute noch von Marcel Heller, der dem Österreicher beim 2:1-Sieg der Eintracht im März eine Lehrstunde erteilt hatte. Doch seitdem stand der 24-Jährige nur noch einmal in der Startelf (34. Spieltag), in der aktuellen Spielzeit durfte er sogar noch gar keine Minute ran - ein wenig zufriedenstellender Umstand, den Heller mit den Kollegen Fenin und Steinhöfer teilt. Wie gut, dass es da Testspiele gibt: Während sich Fenin beim 14:0 der SGE gegen den SV Hattersheim erneut verletzte, traf Heller viermal und darf sich damit gegen Kaiserslautern Hoffnungen auf einen Kurzeinsatz machen - wenn es denn je nach Spielstand eines flinken Konterspielers bedarf.

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