Tuchel: "Leitwolf gibt es nicht mehr"

SID
Thomas Tuchel fühlt sich wohl in Mainz
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Thomas Tuchel sieht Michael Ballack nicht mehr als große Autoritätsperson oder Leitwolf. Der Mainzer Trainer sieht einen Wandel im Teamgefüge: "Die Hierarchien werden flacher".

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Trainer Thomas Tuchel vom Bundesligisten FSV Mainz 05 findet die Diskussion über die sportlichen Qualitäten von Nationalspieler Michael Ballack zwar "unangemessen", doch für den 36-Jährigen ist die Zeit der großen Autoritätspersonen auf dem Spielfeld vorbei.

"Den klassischen Leitwolf, der die Bälle nach dem Training nicht einsammeln muss, gibt es bei uns nicht mehr", sagte Tuchel dem Fachmagazin "11 Freunde".

"Die Hierarchien werden flacher und sind weitgehend losgelöst davon, ob jemand 100 Länderspiele auf dem Buckel oder 500 Mal für den Verein gespielt hat."

Ballack, der aufgrund einer Knöchelverletzung die WM verpasst hatte, befindet sich derzeit bei seinem neuen Klub Bayer Leverkusen im Aufbautraining.

Tuchel freut sich auf zweites Bundesligajahr

Während und nach der Weltmeisterschaft in Südafrika hatten sich zahlreiche Experten und Ex-Profis zu Wort gemeldet, die in dem 33-Jährigen ein Auslaufmodell sehen und seine Zukunft in der Nationalmannschaft anzweifelten.

Tuchel indes blickt seinem zweiten Jahr in der Bundesliga voller Vorfreude entgegen. Der frühere Jugend-Trainer macht keinen Hehl daraus, dass er sich in punkto Spielphilosophie beim FSV Mainz 05 bestens aufgehoben fühlt.

Tuchel: "Meiner Meinung nach sollten Klubs ausschließlich Trainer verpflichten, die dem Stil des Vereins treu bleiben. Was ich mir nicht vorstellen kann, ist bei einem Verein zu arbeiten, der das Ergebnis, das 1:0, über alles stellt."

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