Klubs kassieren 3,8 Millionen für WM-Fahrer

SID
Peter Peters ist seit dem 7. August 2007 Vizepräsident des Ligaverbandes
© Getty

Erstmals in der WM-Geschichte darf sich auch die Bundesliga über einen warmen Geldregen freuen. Rund 3,8 Millionen kassieren die deutschen Klubs für die 84 abgestellten Spieler.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Am Milliardengeschäft WM verdient erstmals auch die Bundesliga mit. 3,8 Millionen Euro kassieren die deutschen Klubs für die 84 Spieler, die sie zum Saisonhöhepunkt abstellten - deutlich weniger als vor zwei Jahren bei der EURO. Damals schüttete die UEFA 6,8 Millionen für 58 Profis aus Deutschland aus.

Die FIFA überweist nur 1300 Euro pro Kopf und Tag, die UEFA hatte 2008 4000 Euro ausgezahlt. Angerechnet wird auch eine zweiwöchige Vorbereitungszeit vor dem ersten WM-Eröffnungsspiel.

"Kein Verhältnis zu exorbitanten Erträgen der FIFA"

"Die FIFA verdient viel Geld mit dem Einsatz der Spieler ihrer Nationalverbände, die aber von den Klubs bezahlt werden", sagt Peter Peters, Vizepräsident des Ligaverbandes und Finanz-Vorstand von Schalke 04.

Dass die Vereine erstmals beteiligt werden, sei ein Schritt in die richtige Richtung, "aber die Höhe steht in keinem vernünftigen Verhältnis zu den exorbitanten Erträgen der FIFA". Die Summe von 32,5 Millionen Euro, die der Weltverband insgesamt für die Tagegelder bereitgestellt hat, ist in der Tat ein Mini-Posten im WM-Geschäft.

Einnahmen von insgesamt 2,6 Milliarden Euro hat die FIFA aus der WM in Südafrika kalkuliert, davon profitieren in deutlich größerem Maße als die Klubs die Verbände und die Spieler selbst. 280 Millionen Euro wurden an Prämien für die teilnehmenden Nationen ausgelobt, die zu einem Großteil an die Profis weitergegeben werden.

612.300 Euro für Bayern München

Die höchsten Abstellungsgebühren kassierte Rekordmeister Bayern München, der zwölf WM-Spieler stellte. 612.300 Euro erhalten die Münchner, die vor zwei Jahren für neun Spieler noch 1,02 Millionen bekommen hatten. Den Höchstbetrag spielten die Niederländer Mark van Bommel und Arjen Robben durch ihre Finalteilnahme ein - jeweils 58.500 Euro.

Bei der EM 2008 hatten die deutschen Nationalspieler durch ihren Einzug ins Endspiel noch jeweils 148.000 Euro für ihren Klub erspielt. Diesmal gibt es für jeden DFB-Akteur nur 57.200 Euro.

Die Bayern streichen diesen Betrag gleich siebenmal ein - für ihren Block im DFB-Team. Zudem erhalten sie 13.000 Euro für Toni Kroos, der nach seiner Rückkehr von Bayer Leverkusen seit 1. Juli wieder bei den Münchnern auf der Gehaltsliste steht.

Auch Zweitliga-Absteiger TuS Koblenz kassiert

Nennenswerte WM-Einkünfte verbuchen auch der VfL Wolfsburg, der für zehn Spieler 383.500 Euro erhält, der Hamburger SV (7/370.500), der VfB Stuttgart (7/343.200), Werder Bremen (6/308.100) und Bayer Leverkusen (6/267.800).

Für den SV Werder ist der Unterschied zu den EURO-Einnahmen 2008 besonders groß: Vor zwei Jahren waren die Hanseaten mit 1,093 Millionen Euro Spitzenreiter beim Kassieren. Selbst beim Zweitliga-Absteiger TuS Koblenz klingelt es in der Kasse: Für den Slowenen Matej Mavric gibt es 35.100 Euro. Insgesamt sind 21 deutsche Klubs Nutznießer der neuen Regelung.

45.000 pro DFB-Kicker

Die "Miete" der FIFA ist nicht die einzige Einnahme für die Bundesligisten. Für deutsche Nationalspieler erhalten die Klubs wie bisher pro Kopf rund 45.000 Euro.

Den Großteil überweist die DFL aus den Zahlungen gemäß des Grundlagenvertrages mit dem DFB, der 3000 Euro pro Spieler und Spiel beisteuert.

Inklusive der DFL- und DFB-Zahlungen kommt Meister Bayern auf knapp 950.000 Euro, immer noch deutlich weniger als vor zwei Jahren (1,25 Millionen). Bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine dürfen sich die Klubs wieder auf eine höhere "Miete" freuen: Dann gibt es insgesamt 55 Millionen Euro von der UEFA, 5000 Euro pro Kopf und Tag.

Der Spielplan der Saison 2010/2011 im Überblick