Gomez: Ich bin kein zweiter Podolski

SID
Für die Bayern erzielte Mario Gomez in der Bundesliga bisher drei Tore
© Getty

Für Mario Gomez läuft es bei den Bayern nicht nach Wunsch. Nach einem Drittel der Saison findet er sich meist auf der Bank wieder und hat kein gutes Standing bei Louis van Gaal. Doch Gomez will kämpfen und kein zweiter Lukas Podolski werden.

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Sein Spitzname ist Super-Mario, aber die Augen des 30-Millionen-Mannes verraten mitten in der schwersten Krise seiner Karriere Traurigkeit. Der erfolgsverwöhnte Nationalspieler Mario Gomez sitzt bei Bayern München zumeist auf der harten Ersatzbank und nach nicht einmal fünf Monaten werden bereits die ersten Stimmen laut, ob nicht alles ein sündhaft teures Missverständnis war.

"Das ist sicher keine Freude. Weil die Situation nicht so ist, wie ich sie mir vorgestellt habe", sagt Gomez und fügt in der "Sport Bild" trotzig hinzu: "Aber ich habe bisher keine einzige Minute an meinem Wechsel gezweifelt."

Gleichzeitig wehrt er sich auch Vergleiche mit dem in München gescheiterten Lukas Podolski: "Solche Jahre wie er sie hatte, werde ich nicht erleben. Das will ich nicht und werde ich auch nicht."

Hoeneß "Die Ablöse lastet auf ihm"

Alles redet beim Rekordmeister momentan über einen torhungrigen Youngster namens Thomas Müller, und obwohl in den Flügelspielern Arjen Robben und Franck Ribery sowie Ivica Olic drei Stürmer verletzt sind, fehlte Gomez in den letzten Pflichtspielen in der Anfangself.

"Er hat den Trainer nicht so überzeugt. Und wir haben andere Stürmer mit internationaler Topqualität wie Toni oder Klose. Es wird bei Bayern immer solche Härtefälle geben", sagt Auswahl-Kollege Philipp Lahm. Und Manager Uli Hoeneß kommentierte unlängst, dass die hohe Ablöse "sehr auf Mario lastet: Er wirkt nicht ganz frei."

"Ich darf den Kopf nicht in den Sand stecken"

Nach fünf Spielen und drei Toren flog er überraschend aus der Startelf. Die Degradierung durch den Tulpen-General van Gaal ("Mit dem Einkauf von Gomez habe ich nichts zu tun") tut dem 24-Jährigen in der Seele weh, das sieht man bei jeder Einwechslung.

Die Bewegungen des eleganten und technisch versierten Torjägers wirken hölzern. "Die Situation ist neu für mich. Ich darf jetzt nur nicht durchhängen, nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern muss kühlen Kopf bewahren", sagt Gomez der "tz".

Gomez liebt das Biergarten-Flair

Beim kriselnden VfB Stuttgart, den er in der vergangenen Spielzeit mit 24 Toren in die Champions League schoss, wollen sie ihn gern zurück. Aber der Stürmer, der in den letzten drei Jahren die meisten Tore in der Bundesliga schoss, hat den harten Kampf beim Fußball-Rekordmeister angenommen.

"Sie würden mir vielleicht ein Denkmal in Stuttgart setzen, aber das ist nicht mein Ziel. Ich will Erfolg", sagt Gomez in einem Interview unter dem Titel "Super-Mario" dem Magazin "Champions". Er hat vor zehn Tagen eine neue Wohnung bezogen, liebt das Biergarten-Flair in München und radelt gern durch die Stadt.

Es gibt kein Problem mit van Gaal

Auch wenn es wehtut - der schon als 21-Jähriger von Juventus Turin umworbene Stürmer will sich in München weiterentwickeln und nicht mehr meckern. "Ich mache jetzt noch mehr, was der Trainer fordert. Ich werde versuchen, ihm zu zeigen, dass ich ins Team gehöre", sagt Gomez.

Er versichert, dass es zwischen ihm und van Gaal "kein Problem" gibt: "Er ist einzigartig. So einen Trainer hatte ich noch nie." Mit dem kritischen Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ("Ich rate Mario, sich nicht zu beklagen") hat er ein Gespräch geführt und der schloss vor dem Champions-League-Spiel bei Girondins Bordeaux bereits aus, dass der 30-Millionen-Euro-Neueinkauf in der Winterpause gehen muss.

Rummenigge: "Werden Geduld mit ihm haben"

"Wir wollen von den Stürmern definitiv keinen abgeben", erklärt Rummenigge und gibt Gomez Rückendeckung: "Es tut mir leid, dass er in einen negativen Trend reinkommt, den er so nicht verdient hat. Wir werden die Geduld mit ihm haben. Er hat in Stuttgart und in der Nationalmannschaft gezeigt, dass er ein sehr guter Spieler ist, das wird er auch beim FC Bayern zeigen."

Wenn er wieder die Chance auf dem Spielfeld bekommt, will er sie nutzen. Super-Mario Gomez weiß, dass Tore das beste Heilmittel gegen Traurigkeit sind.

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