Schalke: Alles außer Köln im Kopf

Von Daniel Börlein/Stefan Rommel
Heiko Westermann (li.) spielt seit 2007 für die Königsblauen
© Getty

Die Euphorie des guten Saisonstarts ist beim FC Schalke 04 längst verflogen. Vor dem Spiel in Köln (So., 17.30 Uhr im LIVE-TICKER und auf Sky) beherrschen die Finanzprobleme, Verletzungssorgen und der Ärger um Albert Streit die Schlagzeilen. Kapitän Heiko Westermann bezieht bei SPOX Stellung.

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Die Saison hatte doch so schön begonnen beim FC Schalke 04. Nach einer eher durchwachsenen Vorbereitung war das Team von Trainer Felix Magath mit zwei verdienten Siegen in Nürnberg und gegen Bochum in die Liga gestartet und damit sogar Tabellenführer.

Die Euphorie auf Schalke ist allerdings längst verflogen, nun, nur vier Wochen später. Dem perfekten Saisonstart folgte ein mäßiger Auftritt beim 0:0 in Hoffenheim und eine ganz schwache Vorstellung bei der 0:1-Heimpleite gegen Aufsteiger Freiburg.

Jede Menge los auf Schalke

Dazu kamen noch die Spekulationen um einen Wechsel von Rechtsverteidiger Rafinha, Berichte über den drohenden finanziellen Kollaps des Vereins und der anhaltende Ärger um den aussortierten Albert Streit.

Jede Menge los auf Schalke vor dem Gastspiel beim 1. FC Köln, das den Königsblauen aufzeigen wird, wohin der Weg in den nächsten Wochen führt: Mit einem Sieg hat man sich fürs Erste in der Spitzengruppe festgesetzt, mit einer weiteren Niederlage dagegen würde man vorerst ins Mittelmaß der Liga abrutschen.

Westermann: "Definitiv nicht wie gegen Freiburg"

"Wir werden definitiv nicht noch einmal so eine Leistung abliefern wie zuletzt gegen Freiburg", sagt Heiko Westermann im Gespräch mit SPOX. Der Kapitän warnt davor, die Kölner zu unterschätzen, auch wenn der FC derzeit ohne Sieg Letzter ist: "Köln ist eine gefährliche Mannschaft, egal was die Tabelle derzeit sagt."

Allerdings müsse sich die Mannschaft, so Westermann, auf die eigene Leistung konzentrieren. Gar nicht so einfach allerdings, bedenkt man, dass auf Schalke unter der Woche eher die finanziellen Probleme und die Pöbelattacke auf Streit die Schlagzeilen beherrschten

Kein gemeinsamer Nenner mit den Fans

"Dazu kann ich nicht viel sagen, schließlich war ich jetzt einige Tage nicht da", sagt Nationalspieler Westermann, gibt aber zu: "Natürlich habe ich es mitbekommen."

Vor allem das Thema Streit beschäftigt die Mannschaft, leidet darunter doch auch das Verhältnis aller Spieler zu den Anhängern.

"Es ist sehr schade, wenn Fans so auf die Spieler losgehen. Alberts Aussage war auch etwas unglücklich", so Westermann. "Wir hoffen, jetzt einem gemeinsamen Nenner mit den Fans zu finden."

Mittelfeld mit Magath ausgemacht

Auf der Suche war zuletzt auch Westermann selbst. Der 26-Jährige sieht sich als Innenverteidiger am stärksten, hat auch in der Nationalmannschaft auf dieser Position die meisten Chancen und brachte dort im Länderspiel gegen Aserbaidschan eine gute Leistung.

Magath allerdings plant mit seinem Kapitän auf Dauer weiter vorne. "Wir haben ausgemacht, dass ich im Mittelfeld spiele", sagt Westermann, der sowohl links und rechts als auch zentral vor der Abwehr spielen kann.

Mineiro fällt aus

Selbst wenn der zuletzt lange verletzte Jermaine Jones zurückkehrt, wird sich daran nichts ändern. "Ich denke nicht, dass ich zurück in die Viererkette gehe, wenn Jermaine wieder dabei ist", so Westermann. "Aber vielleicht spielt Jermaine nächstes Wochenende schon wieder. Das wäre wichtig für uns."

Gegen Köln muss Westermann allerdings das Gros der Verantwortung im Mittelfeld noch alleine tragen und auf der Sechserposition die Aktionen der Schalker ordnen. Zuletzt machte dies bei den Schalkern Mineiro ganz ordentlich. Der Brasilianer allerdings fällt mit Meniskusschaden für die nächste Zeit aus. Als hätte Schalke nicht schon genug Probleme.

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