Wenger über Rummenigge empört

SID
Arsene Wenger ist seit 2002 Trainer bei Arsenal
© Getty

Arsene Wenger, Coach des FC Arsenal ist über die Vorwürfe von Karl-Heinz Rummenigge empört. Dieser hatte an dem englischen Klub die Verpflichtung sehr junger Spieler kritisiert und als Kinderhandel bezeichnet.

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Mit Empörung hat Teammanager Arsene Wenger auf die Kritik von Karl-Heinz Rummenigge an der Transferpolitik des 13-maligen englischen Fußball-Meisters FC Arsenal reagiert.

"Ich bin überrascht über so ein aggressives Statement, das mit der Realität nichts zu tun hat", sagte der 59 Jahre alte Elsässer in einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zu Bayern Münchens Vorstandsboss, der im Zusammenhang mit Arsenal von "Kinderhandel" und "Kidnapping" gesprochen hatte.

"Wir holen pro Jahr nur zwei, drei Spieler. Und wenn wir Jugendliche holen, dann geben wir ihnen eine richtige Chance. Das alles kann man von Bayern nicht behaupten. Ich bin bestürzt über solch einen Blödsinn", meinte Wenger mit Blick auf die Tatsache, dass beim deutschen Rekordmeister nur selten Talente die Chance auf einen Stammplatz bekommen.

Rummenigge: Das ist Kinderhandel

Rummenigge hatte Ende April dieses Jahres harsche Kritik geübt. "Ein Arsene Wenger holt offenbar jedes Jahr Heerscharen von Spielern aus Frankreich und sonst woher. Dieser Art von Kinderhandel gilt es Einhalt zu gebieten. Das hat inzwischen ja Ausmaße angenommen, da ist das Wort Kidnapping nicht mehr weit", hatte Rummenigge, Chef der europäischen Klub-Vereinigung ECA, der "Sport Bild" gesagt.

Als Beispiel für den Kinderhandel nannte der Bayern-Boss den Transfer von Arsenal-Kapitän Cesc Fabregas, der im zarten Alter von 15 Jahren vom FC Barcelona zu den Gunners gewechselt war.

Die Diskussion hatte durch die angeblichen Praktiken des Ballack-Klubs FC Chelsea, dem wegen der Umstände des Transfers des Franzosen Gael Kakuta ein Transferverbot auferlegt wurde, und des englischen Meisters Manchester United neue Nahrung erhalten.

Wenger: Keine Spieler unter 16 Jahren

Wenger äußerte Bedenken gegenüber dem Vorgehen des Weltverbandes FIFA, der derzeit Transfers minderjähriger Fußballer strenger überwacht und das Wildern zumeist europäischer Großklubs hart bestraft.

"Den moralischen Antrieb verstehe ich. Aber wo ist das Problem, wenn ein Jugendlicher von Lens nach London geht und die Strukturen in dem englischen Klub in Ordnung sind? Die Verbände haben die Macht, das zu kontrollieren. Bei Arsenal bekommen die Jugendlichen eine gute fußballerische und eine hervorragende soziale Ausbildung. Sie leben bei Gasteltern, die wir über Jahre ausgewählt haben", sagte Wenger und stellte fest:

"Wir bei Arsenal verpflichten keine Spieler unter 16 Jahren."

Zum Steckbrief: FC Arsenal