Ein Gomez-Ersatz reicht nicht

Von SPOX
Drei, vier oder fünf? Jens Lehmann fordert Verstärkungen für den VfB Stuttgart
© Getty

Jens Lehmann ist bekanntlich keiner, der mit seiner Meinung lange hinter dem Berg hält. Also hat der ehemalige Nationaltorhüter auch auf der Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart mal wieder eine klare Ansage getätigt.

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Lehmann, der per Videokonferenz aus dem Trainingslager in Leogang (Österreich) zugeschaltet wurde, forderte hochkarätige Transfers, um den Abgang von Mario Gomez zu kompensieren und international konkurrenzfähig zu sein.

"Wir brauchen noch Verstärkungen. Nur mit einem Ersatz für Mario schafft man es nicht", so der 39-Jährige, der in seine vermutlich letzte Saison als Profi geht.

Applaus von den Mitgliedern

Doch Lehmann wäre nicht Lehmann, wenn er nicht gleichzeitig eine ganz konkrete Ansprache an die Mitglieder getätigt und so den Verantwortlichen die Pistole auf die Brust gesetzt hätte.

"Nehmen Sie den Vorstand und den Aufsichtsrat in die Pflicht, weitere Investitionen in die Mannschaft zu tätigen", forderte Lehmann.

Kapitän Thomas Hitzlsperger schloss sich Lehmanns Aufforderung grundsätzlich an, beide ernteten Applaus von den Mitgliedern. Denn auch den VfB-Anhängern geht die seit Wochen ergebnislose Suche nach einem neuen Angreifer auf die Nerven.

Heldt erteilt Absage

VfB-Manager Horst Heldt reagierte gelassen und amüsiert. "Jens ist sehr zielstrebig. Das brauchen wir. Und lieber Jens, glaube mir, wir werden Verstärkungen holen", meinte Heldt, der sich einen kleinen Konter aber nicht verkneifen konnte: "Und du hältst dafür deine Bälle.

In der "Sport-Bild" erteilte er dem Wunsch der Profis nach mehreren neuen Klassespielern tags darauf gar eine klare Absage: "Wir holen für den Angriff einen hochkarätigen Neuzugang. Danach ist nach jetzigem Stand Schluss."

Babbel schießt gegen Hoffenheim

Nicht so entspannt nahm Teamchef Markus Babbel das wochenlange Wechseltheater um Hoffenheims Demba Ba hin und provozierte damit einen offenen Schlagabtausch mit Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick.

Der 36-Jährige greift die Hoffenheimer Klubärzte und die Vereinspolitik der Hoffenheimer an: "Der wirkliche Gesundheitszustand von Ba war uns zu Beginn der Verhandlungen nicht bekannt", sagte Babbel in der "Bild".

Rangnick kontert

Der VfB hatte von einer Ba-Verpflichtung Abstand genommen, weil bei dem senegalesischen Stürmer eine alte Blessur erneut Probleme bereitete. Rangnick kontert im selben Blatt: "Das spricht nicht für den VfB und seine Scouting-Abteilung. Uns wäre das nie passiert. Wir wissen, was Sache ist, wenn wir uns um einen Spieler bemühen."

Das will Babbel wiederum nicht gelten lassen. "Ralf Rangnick muss sich keine Gedanken über die Strukturen beim VfB machen. Wie es in Hoffenheim damit bestellt ist, hat man in der vergangenen Saison beim Thema Doping gesehen", meint er. Damals kamen die Hoffenheimer Christoph Janker und Andreas Ibertsberger zu spät zur Dopingprobe.

Gemeinsam im Trainingslager

Und Babbel stichelt weiter: "Dass bei Bas Heilungsverlauf Komplikationen aufgetreten sind, haben unsere Ärzte festgestellt. Eines ist klar: Der Spieler wäre bei uns in diesem Zustand nicht in den Urlaub geschickt worden."

Pikant an dem baden-württembergischen Clinch der Trainer: Beide bereiten sich derzeit im österreichischen Leogang mit ihren Teams auf die kommende Saison vor - sie wohnen und schwitzen nur wenige hundert Meter voneinander getrennt.