NPD will Klinsmann und Zwanziger hören

SID
Dr. Theo Zwanziger wurde im September 2006 ohne Gegenstimme DFB-Präsident
© Getty

Laut Antrag der NPD-Anwälte sollen der ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann und DFB-Präsident Theo Zwanziger im WM-Planer-Prozess als Zeugen vor Gericht aussagen.

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Im Strafprozess gegen drei NPD-Funktionäre, der durch die Strafanzeige des Dortmunder Profis Patrick Owomoyela ausgelöst wurde, könnten möglicherweise auch Bayern Münchens Trainer Jürgen Klinsmann und DFB-Präsident Theo Zwanziger als Zeugen vorgeladen werden.

Die Verteidiger stellten am zweiten Verhandlungstag vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten entsprechende Anträge, über die in den kommenden Tagen entschieden werden soll.

Verteidigung bestreitet Vorwürfe

Der ehemalige Bundestrainer Klinsmann solle Aussagen zum Aussehen des elfmaligen Nationalspielers machen, so die Begründung.

Owomoyela soll mit dem sogenannten "WM-Planer" der NPD diskriminiert worden sein. Owomoyela tritt im Prozess als Nebenkläger auf und hatte am ersten Prozesstag vor zwei Wochen ausgesagt. Die Verteidigung bestreitet jedoch, dass es sich bei der Person auf dem Planer, der mit einer fremdenfeindlichen Parole versehen ist, um Owomoyela handele.

Anklage wegen Volksverhetzung

DFB-Präsident Zwanziger soll aussagen, ob es zu jener Zeit Skandale im deutschen Fußball gab. Hintergrund ist der Spruch auf dem Flyer: "Weiß. Nicht nur eine Trikot-Farbe!". Die Verteidigung argumentiert, nicht die Hautfarbe sei gemeint, sondern die "weiße Weste" der Spieler.

Der Prozess der Berliner Staatsanwaltschaft gegen den NPD-Vorsitzenden Udo Voigt und zwei weitere Parteifunktionäre wegen Volksverhetzung in zwei Fällen wird am 16. April und 24. April fortgesetzt.

Patrick Owomoyela im Steckbrief