HSV und BVB vor wegweisenden Spielen

SID
Gesprengtes Duo: HSV-Trainer Martin Jol (l.) und Mladen Petric
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Der Hamburger SV und Borussia Dortmund stehen in den Sonntagspielen des 20. Spieltags am Scheideweg. Mit Siegen gegen Bielefeld und Cottbus ginge der Blick weiter nach oben.

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Ernsthafter Titelanwärter oder überschätzter Europapokal-Aspirant - nach einem überraschenden Sieg gegen den Rekordmeister und einer peinlichen Pleite beim Schlusslicht steht der Hamburger SV am Scheideweg.

Ein Sieg gegen Arminia Bielefeld heute (16.45 Uhr im LIVE-TICKER) ist Pflicht, um die Konkurrenz nicht aus den Augen zu verlieren. Parallel kämpft Borussia Dortmund gegen Energie Cottbus um den Anschluss an die Spitzengruppe.

Jol warnt vor Bielefeld

"Wir werden aus unseren Fehlern gelernt haben und es am Wochenende besser machen", sagte HSV-Trainer Martin Jol mit Blick auf das blamable 2:3 beim Karlsruher SC, warnte aber auch vor dem zuletzt überraschend stark aufspielenden Gegner. "Bielefeld ist gut in die Rückrunde gestartet. Ich bin sicher, dass es ein ganz enges Spiel wird."

Mit der gewohnten Heimstärke und trotz eines unfreiwilligen Stürmertausches will der HSV seine Aufgabe souverän erledigen. Das Fehlen von Topstürmer Mladen Petric kann Jol ohne Qualitätsverlust auffangen, da Ivica Olic nach abgesessener Sperre in die Mannschaft zurückkehrt. "Ich bin glücklich, dass er wieder da ist", sagte Jol.

König Artur soll die Krönung versagt bleiben

Für leise Bedenken beim HSV-Coach sorgt ein anderer Torjäger: Bielefelds Artur Wichniarek hat einen für die Gegner beängstigenden Lauf, traf in den letzten drei Spielen.

"Er hat über die Hälfte der Tore gemacht und spielt in unseren Überlegungen eine große Rolle", sagte Jol. Zudem haben die Arminen ihren Ruf als Auswärtsdeppen mit dem Sieg beim HSV-Rivalen Werder Bremen (2:1) abgelegt.

Bielefeld ohne Kauf, Schuler und Bollmann

Kurzfristig muss Trainer Michael Frontzeck drei Stammkräfte ersetzen. Rüdiger Kauf erlitt im Training einen Bänderriss im rechten Sprunggelenk, Markus Schuler und Markus Bollmann können wegen eines grippalen Infekts nicht spielen. "Wir werden immer noch eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten können und versinken deshalb nicht in einem Tal der Tränen", sagte Frontzeck.

Aber alle Statistiken sprechen für die Hamburger. Neun Heimspiele, acht Siege und ein Unentschieden, 25 Punkte, zuletzt fünf Heimsiege in Serie, erst eine Heimniederlage gegen Bielefeld (2004/2005).

Ähnlich viel spricht im zweiten Sonntagsspiel für den BVB, obwohl den Westfalen nach der schweren Verletzung von Mats Hummels (Außenbandriss im Sprunggelenk) in Felipe Santana und Neven Subotic nur noch zwei erfahrene Innenverteidiger zur Verfügung stehen. "Ein Riesenpech für Mats und ein Riesenunglück", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc.

Erholt gegen den Lieblingsgegner

Cottbus ist für die Westfalen ein Lieblingsgegner. Die Dortmunder Remiskönige sind gegen Energie seit 296 Minuten ohne Gegentor und haben die letzten drei Duelle zu Null gewonnen. Und dass die Borussia schon wieder an einem Sonntag antreten muss, ist ausnahmsweise kein Grund zur Aufregung.

"Diesmal freuen wir uns, denn einige der Jungs kamen erst am Freitagmorgen zurück nach Dortmund", meinte Trainer Jürgen Klopp. Sieben Spieler waren im Länderspieleinsatz, am Sonntag soll Kapitän Sebastian Kehl erstmals seit November wieder von Anfang an spielen.

Cottbus, das seine Punkte mit Vorliebe auswärts holt, vertraut auf Zweikampfstärke und hingebungsvollen Einsatz. "Wir wollen nicht nur in der Abwehr stehen, sondern vor allem auch gut laufen", sagte Trainer Bojan Prasnikar.

Der 20. Spieltag im Überblick