Risikofaktor Marin

Von Interview: Torsten Adams
Gladbachs Filip Daems peilt in Berlin seinen ersten Saisontreffer an
© Getty

EXKLUSIVMönchengladbach ist nach der Niederlage bei Hertha BSC Berlin weiterhin das Schlusslicht der Bundesliga.

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Im SPOX-Interview zeigt sich Abwehrchef Filip Daems zuversichtlich, dass es dennoch klappt mit dem Klassenerhalt. Zudem spricht der 30-jährige Belgier über zwei Zauberzwerge, zwei alte Hasen und die Doping-Affäre in Hoffenheim.

SPOX: Herr Daems, werden Sie eigentlich von Ihren Mitspielern schon gehänselt?

Filip Daems: Eigentlich nicht, warum?

SPOX: Ihre Abwehrkollegen Thomas Kleine, Steve Gohouri und Roel Brouwers trafen alle schon mindestens ein Mal. Wann ziehen Sie nach?

Daems (lacht): Bei den Standards bin ich ja immer vorne dabei. Wenn es sich einmal anbietet, werde ich den Ball auf jeden Fall reinmachen. In erster Linie bin ich aber dafür zuständig, Tore zu verhindern.

SPOX: Sie spielen jetzt gegen den HSV und in Köln. Anschließend warten die Duelle mit den direkten Abstiegs-Konkurrenten Bochum und KSC. Was stimmt Sie zuversichtlich, dem Abstieg doch noch zu entkommen?

Daems: Jedes Spiel ist schwierig, vor allem in unserer Situation. Da ist es egal, ob es gegen große oder kleinere Gegner geht.

SPOX: Zuversichtlich könnte einen stimmen, dass Sie mit Marin und Baumjohann zwei Spieler in Ihren Reihen haben, die ein Spiel alleine entscheiden können.

Daems: Absolut! Die beiden besitzen einzigartige Qualitäten. Das haben sie auch gegen Hannover bewiesen. Ihre Aktionen bergen manchmal natürlich auch Risiken für uns. Um die Ballverluste aufzufangen, sind dann aber wieder andere Akteure da.

SPOX: Ist die riskante Spielweise der Grund dafür, dass Marin von Trainer Hans Meyer nur wenig Spielzeit bekommt?

Daems: Marko hat jedes Spiel mitgemacht, das ist für einen 19-Jährigen doch nicht wenig. In den Heimpartien spielt Marko eigentlich immer, auswärts will der Trainer wohl etwas mehr Sicherheit einbauen. Aber auch wenn er draußen bleibt, kann er mit seiner Einwechslung immer für Gefahr sorgen.

SPOX: Neuzugang Logan Bailly hat sich als Volltreffer herausgestellt. Rettet der Keeper Gladbach vor dem Abstieg?

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Daems (lacht): Alleine kann er das natürlich nicht. Da müssen alle 30 Spieler, die wir im Kader haben, Woche für Woche ihre Leistung bringen. Aber Logan war in den vergangenen Spielen natürlich ganz stark.

SPOX: Wie etwa in Bremen.

Daems: Exakt. Dort hat er uns den Punkt quasi im Alleingang gerettet. Auch gegen Hoffenheim war er stark. Er ist extrem wichtig für unsere Mannschaft. Er hat großes Selbstvertrauen und sich schnell integriert.

SPOX: Der Doping-Vorfall der beiden Hoffenheimer Spieler hat für viel Gesprächsstoff gesorgt. Gladbach hat gegen die Wertung des Spiels Protest eingelegt. Wie ist Ihre Sichtweise?

Daems: Das ist für mich ganz schwer zu beurteilen. Ich habe die Medien in den letzten Tagen kaum verfolgt. Darüber sollen andere reden, wir Spieler müssen uns auf den Fußball konzentrieren.

SPOX: Die Youngster haben wir eben angesprochen, mit Galasek und Stalteri hat die Borussia im Winter auch erfahrene Leute dazugeholt. Genau die Art Spieler, die man im Abstiegskampf braucht?

Daems: Absolut. Die beiden sind sehr erfahren und haben in ihrer Karriere schon das ein oder andere erlebt. Die Jungs haben in den vergangenen Spielen, wie alle Neuzugänge, ihre Qualitäten gezeigt. Die beiden helfen uns auf jeden Fall weiter, unser Ziel zu erreichen: den Klassenverbleib.

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SPOX: Ein weiterer Neuzugang ist Verteidiger Dante, der von Standard Lüttich kam. Durch eine Verletzung hat er sich dem Publikum noch nicht präsentieren können. Wie ist der Stand der Dinge bei ihm?

Daems: Er trainiert noch nicht mit. Aber ich kenne ihn aus der belgischen Liga. Bei Lüttich war er ein ganz wichtiger Spieler und wird auch uns noch weiterhelfen. Davon bin ich überzeugt.

SPOX: In der Winterpause haben sich die Medien vor allem auf die Abwehr eingeschossen. Doch der Angriff hat sich mit nur 18 Treffern auch nicht gerade positiv hervorgetan. Fanden Sie die Diskussion nicht ein wenig ungerecht?

Daems: Wenn man zur Winterpause an letzter Stelle steht und 35 Gegentore bekommen hat, ist es normal, dass man zuerst versucht, die Abwehr zu stabilisieren. Für das Defensiv-Verhalten ist aber die gesamte Mannschaft zuständig. Da haben wir uns in der Hinrunde oft zu einfach ausspielen lassen.

Der Kader von Borussia Mönchengladbach