"Alleine kann ich nichts tun"

Von SPOX
franck ribery, bayern müchen
© Getty

Nach zwei Bundesliga-Pleiten in Folge liegen die Hoffnungen beim FC Bayern München mehr denn je auf Franck Ribery. In Hannover reichte die Kraft des 25-Jährigen immerhin für eine Halbzeit - doch auch er konnte die 0:1-Niederlage des Rekordmeister nicht verhindern. Ribery spielte eine unauffällige Partie.

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"Es ist klar, dass ich noch nicht bei 100 Prozent bin, mir fehlt noch die Spielpraxis", entschuldigte sich der Franzose nun in einem Interview mit der "Welt am Sonntag".

Über drei Monate musste Ribery nach einem Syndesmosebandriss aus dem EM-Gruppenspiel gegen Italien pausieren, trotzdem trägt er nach dem schwachen Saisonstart der Bayern schon die Bürde des Heilsbringers in München.

"Das ist mir bewusst", sagt Ribery, aber: "Alleine kann ich nichts tun. Wir sind eine Mannschaft." Bei der Mannschaft aber läuft es alles andere als rund: Zwei Siege, zwei Unentschieden, zwei Niederlagen und Platz neun nach sechs Spieltagen sind viel zu wenig für die bayerischen Ansprüche.

Ribery fordert Zeit

"Diese Probleme waren zu erwarten, nachdem im Verein vieles neu gestaltet wurde", bleibt Ribery aber gelassen. "Wir brauchen Zeit, um Jürgen Klinsmanns Philosophie umzusetzen. Wenn wir so weit sind, wird es besser laufen, und wir werden versuchen, wieder Deutscher Meister zu werden", so der Franzose weiter.

Einer der Sündenböcke für den Fehlstart war in München Mark van Bommel.Der Niederländer sei der Falsche für das Kapitänsamt, war der bayerische Boulevard sich einig. Doch Ribery widerspricht: "Mit ihm haben wir einen neuen sehr, sehr guten Kapitän, der viel mit uns spricht und der schon letzte Saison zu den Leadern gehörte."

Eine Rolle, in die auch der Franzose selbst langsam hineinwachsen möchte. Sein Vorbild in diesem Bereich: Zinedine Zidane.

"Wir sind zwei unterschiedliche Spielertypen, deshalb kann man uns nicht vergleichen, aber ich möchte auch so viel Verantwortung übernehmen wie er damals", sagt Ribery.

"Bank nicht aussreichend besetzt"

Deshalb könne er sich auch vorstellen, "in Zukunft als klassische Nummer zehn hinter den Spitzen zu agieren." Und auch in Sachen Erfolg würde Ribery nur allzu gern in Zidanes Fußstapfen treten.

"Ich habe beim FC Bayern unterschrieben, um irgendwann die Champions League zu gewinnen", so der 25-Jährige.

Für die laufende Saison aber wäre er fürs Erste schon mit dem Viertelfinale zufrieden.

Denn: "Qualitativ kann unsere erste Elf mit Chelsea oder Barcelona mithalten, aber vielleicht ist unsere Bank nicht ausreichend besetzt, um gegen die ganz großen zu bestehen. Da fehlt vielleicht noch etwas."

Die nächste Bewährungsprobe wartet auf die Bayern schon am Dienstag in der Champions League: Der französische Meister Olympique Lyon ist zu Gast in der Allianz Arena.

Für Ribery ein besonderes Spiel: "Alle Augen in Frankreich werden auf mich gerichtet sein". Vielleicht reicht dann die Kraft ja auch für 90 Minuten.